Leserunde

Leserunde zu „Die Sehnsucht des Vorlesers" (Jean-Paul Didierlaurent)

Die Sehnsucht des Vorlesers
von Jean-Paul Didierlaurent

Bewerbungsphase: 28.09. - 12.10.

Beginn der Leserunde: 19.10. (Ende: 09.11.)

Mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags können wir 20 Freiexemplare von "Die Sehnsucht des Vorlesers" (Jean-Paul Didierlaurent) im Rahmen dieser Leserunde zur Verfügung stellen.

ÜBER DAS BUCH:

Guylain Vignolles liebt Bücher und hasst seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Darum liest er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit im Regionalzug um 6 Uhr 27 laut ein paar Seiten vor, die er am Tag zuvor der Schreddermaschine entrissen hat: sein ganz persönlicher Akt der Rebellion gegen die Vernichtung von Literatur.

Eines Tages entdeckt er im Zug einen USB-Stick, auf dem das Tagebuch einer jungen Frau gespeichert ist. Tief bewegt liest er nun ihre Geschichten vor - und der Zauber springt auch auf die Mitreisenden über. Viel wichtiger aber noch: Die Geschichten verändern Guylains Leben von Grund auf. Er muss diese Frau finden!

ÜBER DEN AUTOR:

Jean-Paul Didierlaurent, 1962 in La Bresse/Elsass geboren, lebt nach einigen Jahren in Paris nun wieder in seinem Heimatort und arbeitet im Kundencenter eines Telekommunikationsunternehmens. 1997 hat er zum ersten Mal zwei Erzählungen bei einem Schreibwettbewerb eingereicht - und beide haben gewonnen. Seither hat er etliche preisgekrönte Kurzgeschichten geschrieben. ›Die Sehnsucht des Vorlesers‹ ist sein erster Roman.

09.11.2015

Thema: Lektüre, Teil II

Thema: Lektüre, Teil II
Tanni 1971 kommentierte am 19. Oktober 2015 um 07:05

Guylain hat einen Freund, der durch die Zerstör beide Beine verloren hat. Er hilft Guiseppe, seine Beine wiederzufinden. Eine außergewöhnliche Idee des Autors und eine sehr verständliche Reaktion des Protagonisten. Die Art, wie Didierlaurent das gestaltet hat, ist brillant. Aber ich vermisse im Teil 2 die poetische Sprache etwas. Je mehr Handlung hinzukommt, umso weniger von dieser so wunderschönen poetischen Sprache gibt es, was ich sehr schade finde. Jetzt liegt der Fokus fast mehr auf der fortschreitenden Handlung, auf der Spannung, die der Autor erzeugen will.

Thema: Lektüre, Teil II
Lesemama kommentierte am 27. Oktober 2015 um 16:53

Da hast du recht. Eigentlich schade, wobei die Szene in der Seniorenresidenz  einfach herrlich war :)

Thema: Lektüre, Teil II
Isaopera kommentierte am 22. Oktober 2015 um 11:55

Zweites Drittel: Kapitel 9-18

In diesem zweiten Teil des Buches bin ich ein echter Fan von "Die Sehnsucht des Vorlesers" geworden! Besonders gut hat mir Kapitel 11 gefallen, denn es ist zum einen rührend, aber auch irgendwie hoffnungsvoll! Ich finde, dass dieses Buch viele besondere Momente enthält.

Neben Yvon mag ich jetzt auch die alten Damen aus dem "Rosengarten" sehr gerne und habe im Kapitel dort wirklich gelacht. Herrlich, wie die alten Leute diskutieren (auch ich habe gedacht, der Mann wäre an einem Herzinfarkt gestorben) und wie ich Guylain bei der Erotik-Szene windet. 

Nun kommt ja nach über der Hälfte des Buches uch mal die Geschichte ins Rollen, die auf dem Klappentext erwähnt wird. Ich finde eine Klofrau nicht unbedingt die allerromantischste Person, aber werde mit großem Interesse weiter die Geschichte der beiden verschlingen. Hoffentlich sitzt sie mal im Zug oder Guylain geht mal ins Einkaufszentrum!

Thema: Lektüre, Teil II
Brocéliande kommentierte am 22. Oktober 2015 um 13:21

@Isaopera:

Mir ging es da ähnlich wie Dir, dass Julie eine Klofrau ist, fand ich dennoch irgendwie witzig - da diese Berufsart wirklich mit allerlei Klischeevorstellungen behaftet ist und von Vorurteilen nur so strotzt: Um so toller fand ich, wie Julie - die schreibende Klofrau ;) - ihre Gedanken per laptop "zu Papier bringt", da ein Block und Papier die "Kundschaft" verunsichert habe ;)))

Zudem gibt es eine Parallele: Die Zerstör 500 scheidet Papierbrei aus - und Julie hat es auch mit den Hinterlassenschaften des EKZ zu tun .... Diesen Fakt fand ich witzig - und er war sicher mit Bedacht vom Autor gewählt...

Thema: Lektüre, Teil II
Isaopera kommentierte am 26. Oktober 2015 um 17:00

Da hast du recht, es passt auf jeden Fall. Einerseits, weil der Autor so noch ein bisschen mehr Verben verwenden kann, die mit Ausscheidungen zu tun haben ;), aber auch, weil es eine witzige Idee ist.

Ich stelle mir eine junge Frau mit Putzfrauen-Kittelchen und Laptop, an einen Mini-Tisch geklemmt, auch ganz herrlich vor :D

Thema: Lektüre, Teil II
Brocéliande kommentierte am 22. Oktober 2015 um 14:05

Bewundernswert, wie Guiseppe sich seine Beine in Papierform der Charge vom 16.4.2002 aus der Produktion der STAR GmbH wiederholt!
- Schön die Beschreibung und Wohltat für Guylain, wie er auf dem Pariser Flohmarkt Bücher fand... siehe Zitat ;)

- Welch eine tragische und wundervolle Story um die Expl. des Gartenhandbuchs, das Guylain von der Witwe des Autors bekommt, um sie ("Wohldosiert 3-4 Expl. pro Jahr" ;) über Albert, dem Bouquinisten, seinem Freund Guiseppe geben zu können: Mit den Büchern hält er den Lebensmut - und -sinn des Freundes aufrecht und verhindert, dass dieser Trübsal bläst....

chapeau für Guylain: Sehr menschlich und sehr sensibel!

Auch mir hat, wie vielen hier, gefallen - wie Guiseppe die neu zurückerhaltenen Gartenbau-Bücher vom Unfalltag wie zurückgekehrte Söhne behandelt, es in seine Decke packt und es auf dem Schoß mit sich herumrollt... Die Bestie hat sie, wie es im Text heißt, "zu Waffenbrüdern gemacht, die gemeinsam im Schützengraben lagen" - das ist Poesie pur!

- Das Vorlesen bleibt nicht ohne Folgen und Monique und Josette erreichen es, den schüchternen Guylain zu bewegen, ihnen zu Hause - im seniorenheim Rosengarten ;) vorzulesen.... toll!

- Wegen der Altlasten läuft "die Bestie" nun ununterbrochen und Kowalski (welch ein rüder Chef...) verkündet abends, "wieviele t Bücher an diesem Tag in den Tod geschickt wurden", um Platz für neue Bücher in den Verlagen zu schaffen: Wiederum diese unglaublich personifizierte - und irgendwie auch stimmige - Ausdrucksweise, Bücher in den Tod zu schicken - für Literaturliebhaber ist das in der Tat kein guter Arbeitsplatz! Irgendwo später las ich auch, dass es Kowalski (der Stv. für die Wirtschaft steht) "nur um Euronen geht", für jede t Papierbrei... übersetzt hieße das "Geld vor Kultur" - leider ein realer Bezug, bei aller Poesie..

- Schön, dass die Seiten, die der Bestie entrissen werden konnten, dunkler sind, so heben sie sich im Buch von den übrigen Seiten als das ab, was sie sind: Nämlich etwas "Besonderes" (sie haben "überlebt" ;-))

Das Vorlesen animiert die SeniorInnen zu allerhand Vermutungen, Bücher helfen, die Kommunikation zu fördern! Toll beschreiben und sehr witzig wird es, als es um Gina, die Tramperin, geht, die in der Geschichte, die von einer ehemaligen Lehrerin vorgelesen wird, in den 38 Tonner zu John steigt....
Die Lesungen bringen etwas LEBEN in die Residenz Rosengarten - und auch in unseren Vorleser ;)

Fazit Teil 2: Der flüssig-klare Sprachstil passt sehr gut zum Roman und ist mit einer guten Portion verstecktem, hintergründigen Humor versehen, der dem Autor sicher zu eigen ist.v

Thema: Lektüre, Teil II
Brocéliande kommentierte am 22. Oktober 2015 um 14:15

noch ein Nachtrag bis Kapitel 18:

Guylain findet den USB-stick.... und nach Öffnen der Dateien erfährt Guylain, dass die Schreiberin einen Putzjob hat und jeden März zum Frühlingsanfang 14.717 Kacheln zählt und sich jedesmal wünscht, eine andere - rundere - Zahl notieren zu können. Symbolisch steht dies evtl. dafür, dass auch in ihrem Leben nicht alles "rund" läuft, wie sie sich das erträumt... Es gibt Gemeinsamkeiten mit Guylain, der auch jeden Morgen auf dem Weg zum Bhf. Dinge "zählt"....

Während Guiseppe, Guylain und Yvon (Schrankenwärter) "Seelenverwandte" in puncto Buch und Literaturliebhaber sind, freut sich der Bücherhassende Brunner, eine Fortbildung zu machen und "selbst zum Henker" zu werden, die Bestie "anwerfen" zu dürfen..

Yvon wird im Rosengarten seine Lyrik und Dramen den Senioren darbringen - schöne Vorstellung! Somit könnte sich das Leben von Guylain und dem netten Yvon verändern... - Die Liebe zu Büchern und der Literatur kann also Leben verändern ;)

Guiseppe versucht mittels des USB-sticks, die Schreiberin in den Pariser EKZ zu "orten", um seinem Freund zu helfen.. - wie schön!

Wir erfahren auch, dass Guylain für seine Mutter (apathisch nach dem Tod des Vaters, trauriger Hintergrund der Geschichte der Eltern...) ein stv. Abteilungsleiter einer großen "Druckerei" ist und sein Leben in vollen Zügen genießt... ihm wird jedoch speiübel bei seinen Lügen, in die er sich immer mehr hineinverstrickte, was auf seine Sensibilität hindeutet, es widerspricht eigentlich seinem Charakter, zu lügen....

Ein amüsanter und sehr schöner Leseabschnitt, der Roman gefällt mir wirklich sehr gut!

Thema: Lektüre, Teil II
Lesemama kommentierte am 27. Oktober 2015 um 17:06

Es gibt so viel zu entdecken, das kann man gar nicht alles wiedergeben. Aber auch Ich mag dieses Buch sehr.

Thema: Lektüre, Teil II
hangmansjoke kommentierte am 22. Oktober 2015 um 16:55

Auch der zweite Teil (ich habe bis Kapitel 18 gelesen), setzt diesen verspielten Erzählton fort.
Sehr schön fand ich, dass die beiden alten Damen Guylain ins Altersheim locken und sein Vorlesen dort so gut ankommt. Besonders witzig fand ich, als zum Schluss der Runde der erotische Text dran kam, da musste ich kurz laut auflachen :D
Endlich ist auch der USB-Stick aufgetaucht und ich bin schon ganz gespannt auf Julie. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Memoiren einer Toilettenputzfrau so unterhaltsam lesen lachen :) Aber ich denke auch, dass es Guylain gelingen wird, sie zu finden. Schließlich liefert der Text genug Hinweise, um die Suche einzugrenzen.
Ich frage mich, warum Guylain seine Mutter wg. seinem Leben belügt. Klar, sie hat anscheinend den Tod des Vaters nie verwunden, aber bestimmt steckt da noch mehr dahinter.
Also auf zum dritten und letzten Teil, wo ich hoffe, meine Fragen und Vermutungen beantwortet zu bekommen.

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 23. Oktober 2015 um 17:06

---Ich frage mich, warum Guylain seine Mutter wg. seinem Leben belügt.

Ich frage mich eher warum er einen Job behält, den er so schrecklich findet dass er sich übergeben muss, der seinem besten Freund in den Alkoholismus getrieben und ihn beide Beine gekostet hat... Dass er seine Mutter anlügt finde ich noch das geringste Übel. Aber ich glaube wenn man das Buch mögen möchte darf man das nicht so genau nehmen. Sonst dürfte man ja auch Brunner nicht dafür verachten, dass er einfach jemand ist der seinen Job gerne macht.

Thema: Lektüre, Teil II
hangmansjoke kommentierte am 29. Oktober 2015 um 11:23

Stimmt, da hast du recht. Aber irgendwie hat mich diese Frage in dem Moment mehr beschäftigt, als sein Job...

Thema: Lektüre, Teil II
le_papillon_curieux kommentierte am 22. Oktober 2015 um 17:58

Es ist herzergreifend, wie sich Guylain um seine im Rollstuhl sitzenden Freund Guiseppe kümmert und auch die Art und Weise, wie er ihm seine Beine wiederbesorgt. Schon komisch, dass seine Beine im Papierbrei wieder zu Büchern verarbeitet werden, aber Guiseppe sieht darin seine Beine, einfach rührend.

Auf seinem Weg zur Arbeit gegegnet er 2 alte Damen,Monique und Josette, die extra mit dem Zug fahren um Ihm beim Vorlesen zuzuhören. Sie leiben es, obwohl er nur immer einzelne Zusammenhängende Seiten vorliest. Sie laden den Vorleser Guylain sogar zum Vorlesen bei sich zu Hause ein. Wie warmherzig dieses Buch doch geschrieben ist.

Tja, er geht der Einladung der beiden Damen nach und ein Taxi fährt ihn zu ihrer Esidenz, was für ihn aber auch für uns Leser überraschend ist. Noch überraschender ist, dass er dort in einem großen Saal vor großem Publikum  vorlesen soll. Es ist sehr amusant zu lesen wie er den Leuten dort vorliest und wie deren Reaktinen sind.

Thema: Lektüre, Teil II
le_papillon_curieux kommentierte am 22. Oktober 2015 um 19:31

Wie schön, Guylain hat endlich einen anderen Lebenssinn gefunden. Seitdem er den Stick der Unbekannten gefunden und gelesen hat, ist für ihn die Bestie Bücherzerstörer etwas in den Hintergrund getreten und ausgerechnet Guiseppe fasst dies in den Satz zusammen: "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch du jetzt das im Leben gefunden hast, wonach du unbedingt suchen musst". Ich gehe davon aus, dass jetzt der 3. Teil beginnt!?

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 23. Oktober 2015 um 17:09

Das Zitat fand ich auch süß! Guiseppe war endlich wieder glücklich, als die Suche nach dem Gartenbuch begonnen hat und er hofft, dass es G. (sry kann den Namen nicht schreiben / sprechen o.O) jetzt mit der Suche nach dieser Frau genauso geht.

Thema: Lektüre, Teil II
Badeamsel kommentierte am 23. Oktober 2015 um 17:13

Kapitel 9 - 18:

Toll, dass Guylain so viele fehlende Bücher aufgetrieben hat, die er nun peu a peu Giuseppe überreichen kann, sobald der wieder deprimiert wird. Irgendwie kann ich Giuseppe schon verstehen, dass er mit den Büchern so derart liebevoll umgeht, sie wie "eigen Fleisch und Blut" behandelt. Kapitel 12 mit den alten Damen finde ich witzig, ich schätze mal dass Guylain um ein paar Zentimeter gewachsen ist, da erfährt er doch tatsächlich von ganz fremden Menschen Wertschätzung.

Sein Gesicht stelle ich mir köstlich vor, als er mitbekommt dass er eine Lesung im Seniorenheim abhält. Die Diskussionen auf seine Texte sind witzig und vor allem dann das "heiße" Manuskript, köstlich !!

In Kapitel 15 taucht dann endlich der USB-Stick auf und Guylain lernt Julie kennen. Sie scheint für ihn so eine Art "Seelenverwandte" zu sein, aber sie zu finden traut er sich wohl nicht zu. Da muss ihm dann Giuseppe wieder helfen, aber das schadet dem bestimmt auch nicht. Ich bin ja schon sehr gespannt, ob sich Guylain und Julie irgendwann tatsächlich treffen! 

Bisher gefällt mir das Buch gut, es hat immer wieder überraschende Wendungen. Ich bin gespannt was der letzte Teil noch für Überraschungen parat hat und lese weiter...

 

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 23. Oktober 2015 um 17:22

Jetzt kommt ein bisschen Schwung in die Geschichte! G. taut auf, besucht die alten Damen und findet den Stick. Damit hat er endlich eine neue Perspektive gefunden. Die Geschichte / Memoiren / Gedanken von Julie finde ich sehr schön. Auch finde ich die Sprache jetzt generell nicht mehr so schwarz/weiss Kinderbuchmässig. Ich hoffe der Rest des Buches reicht für eine schöne kleine Lovestory.

Ich mag ja die Gestaltung mit den verschiedenen Farben und Schriften wirklich gerne aber ich kann mir vorstellen, dass sie vielen, die das Buch kaufen sauer aufstößt. Da ist so viel Rand, große Schrift und die Kapitel beginnen in der Mitte der Seite. Ich habe noch nie ein Buch mit so viel "Leerfläche" gehabt. Wenn ich da 15,- für gezahlt hätte und es dann in null komma nix durch hab wäre ich schon enttäuscht.

Was ich etwas schade finde: Die Bücherliebe der Charaktere drückt sich eigentlich nur darin aus, dass sie ihren Job, das Bücherschreddern, hassen. Aber zu Hause hat G. nie ein Buch in der Hand. Es ist noch nichtmal geklärt ob er in seiner kleinen Wohnung überhaupt welche hat. Er liest gerne vor. Aber auch nur, um seine Arbeit zu kompensieren. Die Bücher hinter den einzelnen Seiten scheinen ihn im speziellen nicht zu interessieren. Und Guiseppe interessiert sich nur für das Buch in dem seine Beine stecken. Da fehlt mir etwas. Das hätte Didierlaurent besser ausführen können.

Und was passiert eigentlich mit den gelesenen Findelkindern? Sammelt G. die? Darüber würde ich auch gerne mehr wissen.

Thema: Lektüre, Teil II
Curin kommentierte am 23. Oktober 2015 um 18:40

Der arme Guiseppe! Schrecklich, was ihm da passiert ist!

Das ausgerechnet Guylain den Stick mit Julies Geschichten findet, ist natürlich passend, da so mal jemand ihre Erlebnisse hört. Interessant, was sie als Toilettenfrau alles erlebt. Sie scheint den Job auch irgendwie von ihrer Tante vererbt bekommen zu haben.

Mir gefällt das Buch immer besser. Der Humor ist grandios!

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 23. Oktober 2015 um 18:58

Humor? o.O

Thema: Lektüre, Teil II
Badeamsel kommentierte am 23. Oktober 2015 um 22:26

Klar Humor !! Findest Du es nicht witzig, als Guylain feststellt, dass er im Seniorenheim eine "Lesung" hat? Oder die Dialoge während der Lesung, wo die alten Leute sich dann alle ihre Gedanken machen und zu diskutieren anfangen? Ganz zu schweigen von dem etwas schlüpfrigen Text?

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 23. Oktober 2015 um 22:35

Ja, hast Recht, das Seniorenheim ist mir dann auch noch in den Sinn gekommen. x) Wobei die alten Leutchen leider nicht so meinen Humor treffen.

Thema: Lektüre, Teil II
Curin kommentierte am 24. Oktober 2015 um 10:39

Ich finde das ganze Buch strahlt einen besonderen Humor aus! Die alten Leute im Seniorenheim, die ausgerechnet einen erotischen Text vorgelesen bekommen und auch der Pförtner, der gerne in Versen spricht. 

Und dann kommt auch noch Julie, die Klofrau, die die Kacheln zählt und mich mit ihren alltäglichen Erlebnissen zum Lachen gebracht hat!

Thema: Lektüre, Teil II
Badeamsel kommentierte am 24. Oktober 2015 um 16:55

Das sehe ich auch so. Es ist vielleicht nicht der Humor, bei dem man gleich laut loslacht, aber ich finde, das Buch hat schon was. 

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 24. Oktober 2015 um 18:53

Was Julie schreibt finde ich auch schön. Auch die Idee gefällt mir sehr gut! Was sie schreibt und die (erstaunlich kurze) Suche nach ihr. Was ich da wieder nicht gebraucht hätte waren die "bösen" Einträge in ihrem Gästebuch. Ich meine man erwartet ja ein schönes Buch, mit einem Bibliophilen Hauptcharakter und eine nette Liebesgeschichte. Ich finde da passt "Schlampe" und "ich hab auf dem Klo gew... und an dich gedacht" einfach so gar nicht rein! Da können die "schönes Klo"-Sprüche der Anderen noch so lustig gemeint sein, bei den "bösen" ist mir das Lachen vergangen.

Und das im Seniorenheim trifft meinen Humor nicht so wirklich. Mir ist das zu... gewollt? Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll aber ich hab grad Verstand und Gefühl von Austen gelesen und dabei hab ich komischerweise mehr lachen müssen als hierbei. Aber wie alles, ist das einfach eine Geschmackssache. Vielleicht kam mir hier zu viel zusammen und dann fand ich gar nix mehr gut...

Thema: Lektüre, Teil II
Wuestentraum kommentierte am 04. November 2015 um 12:48

Haha, da das fand ich so lustig, habe wirklich herzhaft gelacht☺

Thema: Lektüre, Teil II
Lesemama kommentierte am 27. Oktober 2015 um 17:38

Ja schon. Das Buch hat durchaus sein "humorige" Seite. In Teil eins war es eindeutig wie Yvon den LKW-Fahrer mit seinem Gedicht beglückte und hier war es die Seniorenresidenz.

Thema: Lektüre, Teil II
katzenminze kommentierte am 30. Oktober 2015 um 17:11

Ich glaube da haben wir es: Das mit dem LKW-Fahrer fand ich nämlich auch nicht lustig. (Als ob sich ein Trucker von sowas einschüchtern lassen würde...) Also liegt es einfach daran, dass es nicht meinen Humor trifft. :)

Thema: Lektüre, Teil II
Lesemama kommentierte am 27. Oktober 2015 um 17:04

Teil II, Kapitel 10-18

ich mag die Geschichte unheimlich gern. Dem Autor gelingt es mit seinen Worten eine wundervolle Stimmung zu zaubern. Wie die zwei Damen Guylain am Bahnhof ansprechen um ihn zu sich "nach Hause" einzuladen und er dann feststellt, das es eine seniorenresidenz ist. Oder wie er die ganze Nacht wach bleibt um die 72 Geschichten von Julie zu lesen. Und er dann so glücklich ist und dann noch auf die Idee kommt Yvon zu den Senioren einzuladen. Auch hat mir gut gefallen, wie er versucht seinen Freund Guiseppe vor einer Depression zu schützen in dem er ihm "Häppchenweise" die Gartenfibel aushändigt.

Ich mag das Buch bisher wirklich gern und hoffe nun in Abschnitt drei auf ein Happy end

Thema: Lektüre, Teil II
frostyface kommentierte am 27. Oktober 2015 um 19:21

Gestern gepostet, korrigiert und schon ist der Beitrag bei den Bewerbungen gelandet ... :/ Da ich es nicht gleich bemerkt habe und es jetzt nicht mehr ändern kann, hier also nochmal:

__________________________________________________

(Kapitel 9-18)

Der zweite Abschnitt hat mir fast noch ein bisschen besser gefallen als der erste, vielleicht auch, weil ich hier etwas öfter schmunzeln konnte.

Die Senioren sind ja wirklich liebenswert (ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die beiden Damen Guylain um "private" Lesungen bitten könnten).

Gegen Mitte des Buches wird es auch langsam Zeit, dass der Protagonist den USB-Stick findet, ich bin gespannt darauf, wie er Julie findet - und wie viele Einkaufszentren er dafür abklappern muss. ;)

Guylains Entscheidung, seinem Freund nicht mehr als eine Handvoll Bücher über das Jahr verstreut zukommen zu lassen um keine weiteren Depressionen zu riskieren, kann ich nachvollziehen. Allerdings scheint jetzt ausgeschlossen, dass Giuseppe jemals alle Exemplare des Buches bekommt, da ja die Frau des Autors ein paar als Andenken an ihren verstorbenen Mann behalten möchte (ebenfalls durchaus verständlich). Mit einem märchenhaften Ende ist also diesbezüglich nicht zu rechnen, wobei ein solches auch ziemlich unrealistisch wäre.

Ich frage mich noch immer, ob die Exemplare des Gärtner-Buches die einzigen den grauen Brei des schicksalhaften Tages wiederverwertenden Bücher sind, oder ob dieser noch für weitere Bücher verwendet wurde.

Thema: Lektüre, Teil II
Gela_HK kommentierte am 29. Oktober 2015 um 08:30

Mir gefällt diese besondere Stimmung die sich durch die Geschichte zieht. Man muss diesen besonderen kauzigen Mann einfach mögen.

Die Lesung vor den Senioren war mal etwas Neues.

"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch du jetzt das im Leben gefunden hast, wonach du unbedingt suchen musst" -- schön gesagt.

Thema: Lektüre, Teil II
Deedo kommentierte am 29. Oktober 2015 um 09:30

Das Zitat hatte mir auch besonders gut gefallen. Bisher hatte die Sinnhaftigkeit in seinem Leben gefehlt die jetzt gefüllt wird.

Thema: Lektüre, Teil II
Deedo kommentierte am 29. Oktober 2015 um 09:43

Im zweiten Abschnitt kommt mehr Schwung in die Geschichte. Guylain liest einem phantasievollen Völkchen in der Seniordenresidenz seine "Findelkinder" vor. Außerdem findet er jetzt auch den USB-Stick mit Julie´s Texten und zwar auf seinem orangenen Sitz in der Bahn. Guylain´s sensible Seite wird mehr hervorgehoben. Indem beschrieben wird wie er seinen Freund umsorgt und ihm dessen Seelenheil am Herzen liegt.

Thema: Lektüre, Teil II
hannelore259 kommentierte am 02. November 2015 um 09:18

Ich finde die Geschichte hat wirklich ihren eigenen Charme und ich kann nicht sagen, dass es mir gar nicht gefällt, aber ich finde irgendwie fehlt etwas. Zu Beginn waren die Texte die er vorliest, zu wirr aneinandergereiht (logisch, weil er sie ja aus der Zerstör einzeln rettet) aber ich weiß nicht, ob ich die unbedingt so abgedruckt gebraucht hätte. Jetzt werden die Texte von Julie abgedruckt, die ich wirklich sehr schön zu lesen finde und was mir auch besser gefällt. Was ich allerdings nicht so gelungen finde, ist, dass Guylain sie vor allen im Zug und im Seniorenheim vorliest. Ich meine, dass ist doch sehr privat, fast so wie ein Tagebuch, also mir würde das nicht passen, wenn ich in den 6:27 Zug einsteige und jemand liest meine Notizen vor. Dann muß ich mal kurz etwas an der Rechtschreibung zu kritisieren, wie kann man denn himmelb-

lauen (S.126) so trennen???? Da stellen sich mir die Nackenhaare auf und davon gab es in Julies Texten einige Beispiele.

Die Sache mit Guiseppes Beinen fand ich irgendwie makaber, auch wenn ich dieses Verhalten verstehen kann, aber die Vorstellung seine Beine in den Büchern verarbeitet zu wissen, ist befremdlich für mich.

Am liebsten mag ich die Senioren im Altersheim, herrlich wie sie in die Seiten,die Guylain vorliest eintauchen und darüber diskutieren.

Und jetzt bin ich natürlich gespannt, ob sich Guylain und Julie finden.

Thema: Lektüre, Teil II
Wuestentraum kommentierte am 04. November 2015 um 13:09

Auch der zweite Teil hat mir super gefallen. Das Buch gefällt mir super, der Schreibstil ist klasse und der hintergründige Humor sowieso.

Die "Lesung" bei den Senioren fand ich superlustig. Erstrecht mit den erotischen Texten.

Und nun hat Guylain den USB-Stick gefunden. Ich freue mich schon sehr darauf, noch mehr von Julie zu erfahren. Ich bin neugierig, da sie ja eine Toilettenfrau ist, was sie noch alles interessantes erlebt hat. Ich hoffe, Guylain wird sie finden.

Warum Guylain seine Mutter belügt, verstehe ich nicht ganz. Aber auch, warum er einen Job macht, den er eigentlich hasst.

Ich denke, dass sich im letzten Leseabschnitt alle Fragen beantworten lassen und freue mich sehr aufs weiterlesen.