Neuvorstellungen

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20 Bücher aus Flandern und den Niederlanden

In drei Wochen startet die Frankfurter Buchmesse. In diesem Jahr sind Flandern und die Niederlande als Ehrengast dabei und präsentieren unter dem Motto „Dit is wat we delen“ („Dies ist, was wir teilen“) ein vielseitiges Buchprogramm. Wir stellen euch heute 20 aktuelle Titel aus den Nachbarregionen vor.

Bereits seit 1988 finden in Frankfurt jährlich wechselnde Gastlandpräsentationen statt. Länder haben dabei die Möglichkeit, ihre Literatur international bekanntzumachen und sich in der Kulturbranche zu vernetzen. Besonders die Anzahl der Übersetzungen soll mit ihrem Auftritt in Frankfurt erhöht werden.

Neben Indonesien und Finnland, die in den letzten beiden Jahren willkommen geheißen wurden, waren auch schon Brasilien, Neuseeland, Japan und Griechenland bei der größten Buchmesse der Welt zu Gast. In diesem Jahr begrüßen wir Flandern und die Niederlande. 

Welche aktuellen Bücher aus unseren Nachbarländern fallen euch spontan ein? 

Die Eismacher

Wenn Liebe auf der Zunge zergeht.

Im Norden Italiens, inmitten der malerischen Dolomiten, liegt das Tal derEismacher, in dem sich die Einwohner auf die Herstellung von Speiseeis spezialisiert haben. Giuseppe Talamini behauptet gar, die Eiscreme wurde hier erfunden. Und er muss es wissen, schließlich haben sich die Talaminis seit fünf Generationen dieser Handwerkskunst verschrieben. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam über, wo sie während der Sommermonate ein kleines Eiscafé betreiben. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: zartschmelzendes Grappasorbet, sanftgrünes Pistazieneis, zimtfarbene Schokolade. Dennoch beschließt der ältere Sohn Giovanni, mit der Familientradition zu brechen, um sein Leben der Literatur zu widmen. Denn er liebt das Lesen so sehr wie das Eis. Bis ihn eines Tages sein Bruder aufsucht: Luca, der das Eiscafé übernommen hat, ist inzwischen mit Sophia verheiratet, in die beide Brüder einst unsterblich verliebt waren. Und er hat eine ungewöhnliche Bitte ...

Wir und ich

"Ein Roman, der mich noch lange beschäftigen wird. Einfach klasse, unvergesslich." Herman Koch

Die Mutter Neurotikerin aus altem Geldadel, der Vater ein Kontrollfreak, der Onkel Häftling auf Freigang, die Oma eine alte Ziegenhirtin - die Vandersandens sind so überspannt wie vermögend. Nur Einzelkind Sarah will raus aus dem goldenen Käfig. Ein herrlich ironischer Gesellschaftsroman über eine verkorkste Familie.

Ein Brautkleid aus Warschau

Marlena, Mitte zwanzig, wohnt in Polen auf dem platten Land und ist zum Kummer ihrer Mutter noch immer nicht verheiratet. Dann verliebt sie sich plötzlich bis über beide Ohren in einen Amerikaner, der als Journalist über die Zeit nach dem Kommunismus berichtet. Marlena hat das Glück, zu lieben und geliebt zu werden, aber sie weiß es nicht, oder wenigstens: Sie kann es nicht glauben. Und so ähnlich geht es ihrem Geliebten auch, der schließlich nach Amerika zurückkehrt. Dass sie ein Kind erwartet, wird er nie erfahren.
Ein melancholischer Schleier scheint über Marlenas Leben zu liegen; stets bricht etwas entzwei, ohne dass es eigentlich eine Schuld gibt oder gar einen Schuldigen. Alle sind schuldlos Schuldige: Liebende, die tragisch verkettet sind in Verhältnisse, die sie nicht durchschauen.
Drei Männern begegnet Marlena, die jeder auf seine Weise ihrem Leben eine entscheidende Richtungsänderung geben. Ihr Weg führt sie aus dem Dorf nach Warschau, über eine Heiratsvermittlung in die Niederlande zu einem Bauern, Jahre später zurück nach Polen.
Lot Vekemans erzählt aus drei Perspektiven über das Verlangen, seinem Leben eine Richtung zu geben, und über die unvorhersehbaren Folgen, die es hat, wenn man es wirklich wagt. Ihre Charaktere, Marlena, drei Männer und ein Junge, gehen einem nicht mehr aus dem Kopf.

'Eine berührende Geschichte über ein Zuwenig an Liebe und ein Zuviel an Ohnmacht. In wunderbar klaren Sätzen beschreibt Lot Vekemans Lebensstationen, und in atembenehmenden Dialogen legt sie die Verwundungen und den Schmerz bloß, der ihre Figuren umtreibt.' (Noordhollands Dagblad)Die Stücke der niederländischen Autorin werden auf vielen deutschen Bühnen mit großem Erfolg gespielt. In ihrem ersten Roman erweist sie sich als großartige Erzählerin.

Das Licht im Land meines Vaters

Der zehnjährige Miran wächst in den 1960er Jahren in dem Dorf Sobyan auf, das einst von Armeniern besiedelt war. Er ist der zweitälteste Sohn der Familie Uslu, die dem kurdischen Volk der Zaza angehört. Mirans Vater Selim ist Viehhirte und ein beliebter Geschichtenerzähler, seine Mutter eine schöne und einflussreiche Frau. Die Uslus führen ein karges, aber gutes Leben - bis ein Lehrer aus der Hauptstadt ins Dorf kommt, der den Kindern auf Anordnung der Regierung Türkisch beibringt. Miran heißt nun Mehmet, und der Stolz seines Vaters verursacht ein Unglück, das alles für immer verändert.
Ein packender Familienroman vor dem Hintergrund der türkischen Geschichte des 20. Jahrhunderts: dem Konflikt zwischen Sunniten und Aleviten, dem Völkermord an den Armeniern, dem rückständigen Land und dem rasanten Wirtschaftsboom in den Städten.

Vincent

Um dem Winter in Paris zu entfliehen, entschied sich Vincent, nach Südfrankreich zu ziehen. Er hoffte, dort "die blauen Töne und heiteren Farben" zu finden und sein "Atelier des Südens" zu gründen. In dieser produktivsten und intensivsten Zeit seines Lebens schuf er so berühmte Gemälde wie "Sternennacht". Liebevoll bebildert, packend erzählt, zeigt diese fundierte biografische Geschichte im Comicstyle, wie kreativ, bewegt und bewegend Vincents Leben ab 1888 war.

Ein Garten für den Wal

Ein Garten für den Wal - Toon Tellegen

Der Wal wohnt mitten im Ozean. Dort hat er so viel Platz, wie er nur will. Einen Springbrunnen hat er schon, nur ein Garten fehlt ihm noch. Ein Garten mit einer Bank, auf der man sich am Ende des Tages behaglich zurücklehnen kann. Er schreibt dem Grashüpfer einen Brief, der alles vorbeibringt und einen wunderschönen Garten mit Sonnenblumen, Veilchen, Stockrosen und einem Apfelbaum auf seinem Rücken anlegt. Viele Tiere kommen zu Besuch, bewundern den Garten und lauschen dem Plätschern des Springbrunnens. Der Wal freut sich, nur kann er nachts nicht mehr auf dem Rücken liegen und die Sterne ansehen. Oder in hohem Bogen aus dem Wasser springen und danach tief hinuntertauchen ... Eine traumhaft schöne, hintergründige Tiergeschichte, wie sie nur Toon Tellegen erzählen kann, mit wunderbaren, farbenfrohen Bildern. Große Poesie in Text und Bild!

Das letzte Nashorn

Ein witzig-hintergründiger Roman über uns und die Letzten ihrer Art

Der Amsterdamer Privatzoo Artis kämpft ums Überleben. Der neue jung-dynamische Direktor Edo Morell will daher aus dem beschaulichen Tierpark ein attraktives "Afrika an der Amstel" machen, Schwerpunkt bedrohte Nashörner. Dabei soll ihm die südafrikanische Spezialistin Sariah helfen. Die engagierte Tierschützerin weiß, dass diese Tiere sich nur in geschützter Umgebung fortpflanzen. Edo ist zwar auch an Fortpflanzung interessiert - doch er versucht, daraus einen spektakulären Event zu machen. Aus Berlin lässt er den Nashornbullen Albrecht einschweben, den letzten seiner Art. Aber das ganze Unternehmen erweist sich doch als viel komplizierter als gedacht. Nicht nur Albrecht scheint überfordert zu sein.
"Das letzte Nashorn", leichtfüßiger Roman mit Tiefgang, kommt zur rechten Zeit. Denn die Frage, wie wir mit Tieren umgehen wollen und sollen, treibt uns alle um.

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In the Pines, m. 1 Audio-CD

Seit langem gelten die "Murder Ballads" als Herzstück der amerikanischen Folkmusik. Traditionell bewegen sich diese Songs zwischen Fiktion und Wirklichkeit, erzählen von Verbrechen, Mord und ähnlichen Gräueltaten. Diese rohen Erzählungen von Liebe und Verrat, von Rache und Tod, werden von Generation zu Generation weitergetragen. Sie sind wie dunkle Shortstories im Gewand populärer Musik - unter anderem interpretiert von Johnny Cash oder Nick Cave.
Der ideale Ausgangspunkt für eine Sammlung von Horror-Comics. In seiner düsteren Geschichtensammlung In the Pines wählt der niederländische Zeichner und Autor Erik Kriek fünf dieser "Murder Ballads" als Inspiration für fünf außergewöhnliche und schaurige Erzählungen, die stets das Böse im Menschen suchen.

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Muttermale

Ein Roman über die größte Liebe, die es im Leben gibt In seinem neuen großen Roman geht Arnon Grünberg, einer der bedeutendsten Schriftsteller der Niederlande, ans Herz: Er erzählt von zwei Menschen, die aneinander gebunden sind ohne Wenn und Aber, die ohne einander nicht leben und nicht sterben können und die eine unendliche Liebe eint: Mutter und Sohn. Otto Kadoke, benannt nach Anne Franks Vater Otto Frank, einem früheren Freund der Familie, arbeitet als Psychiater in einem Krisenzentrum. Er versucht, Menschen mit Selbstmordabsichten von ihren Plänen abzubringen. Als er eines Tages seine pflegebedürftige Mutter besucht, öffnet eine nepalesische Hilfskraft die Tür, nur in ein Handtuch gehüllt. Der Psychiater, sonst immer tadellos professionell, verliebt sich augenblicklich in die junge Frau. Und sieht sich wenig später mit der Situation konfrontiert, dass er sich von nun an alleine um die Pflege seiner Mutter kümmern muss. Kadoke ist kinderlos, mittleren Alters, aber nicht unattraktiv, besonders nicht für junge Ärztinnen. Als er auch bei einer suizidalen Frau die professionelle Distanz nicht wahrt, kommen sein Privat- und sein Berufsleben ganz durcheinander: Das Haus seiner Mutter wird ab da zum ambulanten Krisenzentrum für alle, und Kadoke dekliniert Liebe auf ganz neue Weise: fürsorglich. "Muttermale" ist ein gnadenlos komischer, berührender Roman über die Spielarten der Liebe, ein Meilenstein und zugleich Wendepunkt in Arnon Grünbergs Werk.

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Die zehntausend Dinge

Von der dunklen Schönheit der Gewürzinseln

Eine alte Gewürzplantage auf einer indonesischen Insel, die wispernde und raschelnde tropische Pflanzenwelt, das geheimnisvolle Säuseln des Meeres - dieses paradiesische Fleckchen Erde muss Felicia als Kind verlassen. Doch niemals wird sie die Worte ihrer Großmutter, der Plantagenbesitzerin, vergessen, die ihr zum Abschied sagt: "Auf Wiedersehen, Enkeltochter, ich warte hier auf dich." - Jahre später kehrt Felicia, inzwischen Mutter eines kleinen Sohnes, in den "Kleinen Garten" zurück: Auch Himpies wächst unbeschwert heran, streift über die Plantage und lauscht den Geschichten der einheimischen Dienstboten, bis sich eines Tages eine Tragödie ereignet. In ihrem Roman beschwört Maria Dermoût eine exotische Welt, in der die zeitlichen Grenzen auf-gehoben sind, die Vergangenheit so mächtig ist wie die Gegenwart, die Toten kommen und gehen und kleine Objekte große Geschichten erzählen. Ein traumverlorener Blick auf ein weit entferntes, exotisches Land, auf eine längst untergegangene Welt - Wehklage und Ode auf das Leben zugleich.Felicia kehrt endlich mit ihrem Sohn auf die tropische Insel zurück, das sie als Kind verlassen musste - doch eine Tragödie erschüttert das Paradies.

Ein Schlag ins Gesicht

Ein Schlag ins Gesicht - Franz Dobler

Platz 3 Deutscher Krimipreis 2017

Das neue Buch des Preisträgers des Deutschen Krimipreises 2015

Robert Fallner ist ziemlich am Ende. Seinen Job als Kriminalhauptkommissar ist er endgültig los. Seine Frau wohl auch. Zeit für einen Neuanfang, den ihm ausgerechnet sein Bruder, selbst Ex-Bulle und Privatermittler, ermöglicht. Er drängt ihm einen speziellen Fall in seiner Sicherheitsfirma auf: Den Stalker einer bekannten Schauspielerin zu stellen, von dem keiner glaubt, dass es ihn gibt.

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French Summer

French Summer - Marian de Smet

"Der Stuhl auf der Autobahn? Das waren wir. Ich hatte noch gesagt, dass er nicht richtig festgemacht war, aber Tabby schnalzte bloß mit der Zunge und stieg ein." Ein roter VW Golf unterwegs in Frankreich. Darin zwei Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die spontane Tabby mit den grünen Haaren ohne Unterlass quasselt, ist Anhalter Eppo eher ein zurückhaltender Typ. Doch beide haben ein Geheimnis. Eppos Geheimnis heißt Maarten. Sein tougher älterer Pflegebruder, dessen verletzliche Seite niemand kannte, war zugleich sein bester Freund. Und für Eppo war er noch mehr. Kilometer um Kilometer legen Tabby und Eppo miteinander zurück und allmählich enthüllt sich, was sie so lange voreinander zu verbergen suchen. Eine berührende Sommergeschichte über Freundschaft, Liebe und Tod.

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In Paradisum

Marino, dieser unscheinbare, farblose Marino, hat einen Mann getötet; und er hat ihn nicht nur getötet, er hat ihn zuerst entmannt, ihm dann die Kehle durchgeschnitten und Teile seines Körpers im Gefrierschrank aufbewahrt, um davon zu essen.
Marino hat das allerdings auf Wunsch seines Opfers getan. Jetzt sitzt er im Gefängnis und schreibt alles auf. Eigentlich ist es nicht er, der schreibt, es ist nicht seine Stimme, die hier spricht, er notiert nur, was er diktiert bekommt ...

Diese Geschichte ist tatsächlich geschehen. Dennoch ist Yves Petrys In Paradisum keine Rekonstruktion der realen Ereignisse, sondern eine Reaktion darauf. Aus einer Anekdote der Skandalpresse erschafft Petry einen tiefgründigen Roman, macht mit literarischen Mitteln das Bizarre plausibel und das Schreckliche erträglich. Er verleiht dem Opfer pos-tum eine Stimme und stellt diese düstere folie à deux in ein überraschend romantisches Licht.

Der Hydrograf

In seinem preisgekrönten Roman zeichnet Allard Schröder das sensible Bild einer zerrissenen Persönlichkeit, deren Lebensweg vorherbestimmt scheint, bevor sie sich in der abgeschotteten Welt eines Schiffs auf hoher See endlich der Vision eines anderen Daseins hinzugeben wagt.

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Schnick, schnack, tot

Ein spannender Krimi von Mel Wallis der Vries, der niederländischen Queen of Crime.

Klassenfahrt! Alle freuen sich auf das verlängerte Wochenende auf der Insel Vlieland. Doch dann wird Kiki erwürgt in den Dünen aufgefunden. Ihre Mitschüler sind im Schockzustand.
Die Polizei fängt an zu ermitteln und schnell wird klar, dass fast jeder ein Motiv gehabt hätte. Dann macht die Neuigkeit die Runde, dass niemand die Insel verlassen kann, weil ein Sturm aufgezogen ist und jeglicher Schiffsverkehr eingestellt wurde. Allen ist klar, dass der Mörder mitten unter ihnen ist. Langsam aber sicher wird der Aufenthalt auf der Insel zu einem wahren Höllentrip -

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Stern geht

Seit dem Tag, an dem Hugo Stern in den Vorruhestand geschickt wird, ist nichts mehr, wie es war. Unaufhaltsam entgleitet ihm sein bisher so idyllisches Leben als Grundschullehrer in Amsterdam. Stern denkt zurück an seine Kindheit in dörflicher Enge, an seine Jugend im London der Swinging Sixties, die ihm auch nicht die erhoffte Freiheit gebracht hat, und an die Liebe zu seiner Frau Merel, die sich ihm mehr und mehr entfremdet. Sterns letzter Halt ist der unter großen Mühen im Ausland adoptierte Sohn, und auch dieser droht ihm zu entwachsen. Die Veränderungen in seiner Familie und die gesellschaftlichen Umbrüche stellen Stern auf eine harte Probe. Doch auch er verblüfft seine Umgebung mit seinem kompromisslosen Wesen und bringt sich dabei selbst in Schwierigkeiten. Mit STERN GEHT ist dem jungen Autor Thomas Heerma van Voss eine berührende Vater-Sohn-Geschichte und das Porträt eines eigenwilligen Träumers gelungen.

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Kellerkind

"Noch ein Auftrag für diesen zwielichtigen Hennenhofer, dann bin ich frei! Ich würde alles tun, um dieses Scheusal loszuwerden!", denkt Johannes. Doch dieser Auftrag wird sein Leben für immer verändern: Er soll Kaspar Hauser töten, alles ist für den teuflischen Plan vorbereitet. Aber was zählt mehr: seine eigene Freiheit oder das Leben des sonderbaren Findlings?

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Käse

Ein Kultroman der niederländischsprachigen Literatur Klug, mit vergnügtem Spott, voller Sympathie für die Figuren - so eröffnet der Kultautor Willem Elsschot in seinem Meisterwerk einen Kosmos, wie er in Deutschland höchstens einem Hans Fallada gelang. Der kleine Büroangestellte Frans Laarmans wittert den sozialen Aufstieg und wird Vertreter für einen Käsegroßhändler. Doch schon bald kommt der frisch ernannte Kaufmann ins Straucheln - was nun? Frans Laarmans, bescheidener Büroangestellter der Antwerpener Schiffswerft, erhält das Angebot, Vertreter eines holländischen Käsegroßhändlers zu werden, für Belgien und das Großherzogtum Luxemburg. Der soziale Aufstieg berauscht ihn. Er, ein Kaufmann! In der Werft meldet er sich krank - wenn man Frau und Kinder hat, muss man doppelt vorsichtig sein -, zu Hause richtet er ein Büro ein und ordert zehntausend Edamer, vollfett. Doch mit den zwanzig Tonnen Käse rollen auch die ersten Zweifel an. Wie wird er den Käse jetzt wieder los? Als dann auch noch sein neuer Vorgesetzter, der brüske Herr Hornstra, einen Besuch ankündigt, um erste Einnahmen einzusammeln, gerät Frans Laarmans in Panik. Diese kluge, bissige, warmherzige Satire über Erfolg und Ehrgeiz bleibt im Kleinen und Konkreten und erzählt doch von den großen Zusammenhängen. "Zeitlos - eine wunderbare Entdeckung." Der Tagesspiegel "Elsschot ist ein geborener Erzähler." N.Z.Z. "Überraschend und zutiefst menschlich." The New York Times "Elsschots Erzählfreude strotzt vor vergnügtem Sarkasmus." F.A.Z.

Schwarzes Licht

Schwarzes Licht - Harry Mulisch

Im Nachruf auf Harry Mulisch schrieb Cees Nooteboom, er ziehe dessen Roman Schwarzes Licht seinen berühmteren Texten vor. In anderen Ländern bestens bekannt, ist dieses Frühwerk in Deutschland seit Jahrzehnten vergessen und selbst in Bibliotheken kaum aufzutreiben. Um diesem wichtigen Roman des weltweit verehrten Autors gerecht zu werden, in dem alle zentralen Themen und Motive seiner späteren Bestseller schon auftauchen, wird er von dem preisgekrönten Mulisch-Übersetzer Gregor Seferens neu ins Deutsche übertragen.

Ventoux

Fragen, die wichtig sind. Antworten, die sich gewaschen haben. Und alles vor der Kulisse des Mont Ventoux.

Bart ist Journalist, liebt Radrennen und ist fast fünfzig, als seine Jugendfreunde André, Joost und David unerwartet wieder in seinem Leben auftauchen. Und mit ihnen der Sommer des Jahres 1982. Ein Sommer, in dem sie alle in die schöne Laura verliebt waren, ein Sommer der großen Gefühle - und eines tödlichen Unglücks auf dem Mont Ventoux. Die Freunde waren achtzehn, als sie zu fünft die legendäre Etappe der Tour de France hinauffuhren - und zu viert zurückkehrten. Als auf einen Schlag ihre Träume zerplatzten. Und Laura, die mit ihnen in der Provence war, spurlos verschwand. Dreißig Jahre später, im Sommer 2010, will Laura die vier Männer am Ventoux wiedertreffen. Sie will darüber sprechen, was damals wirklich geschah. Und die Freunde folgen ihrer Einladung: die Rennräder auf dem Autodach, ihren Krempel im Anhänger und jede Menge Fragen auf dem Rücksitz ...

Rezensionen zu diesem Buch von:

Kommentare

Maenade kommentierte am 29. September 2016 um 10:27

Vielleicht langweilig, aber ich kenne vor allem "Die Entdeckung des Himmels", die ich, mit Abstrichen an der ein oder anderen Stelle, ziemlich großartig fand und verschiedene Bücher von Leon de Winter, die ich mal super, mal ziemlich daneben fand.

wandagreen kommentierte am 29. September 2016 um 11:13

Wieder eine hübsche Zusammenstellung, auf alle Fälle. Aber: nicht die Bücher von der Messe. Darf man diese (noch nicht) listen??

E-möbe kommentierte am 29. September 2016 um 11:25

Erwähnen würde ich noch die Jugendtrilogie Pala von Marcel van Driel.

Schnick, schnack, tot habe ich erst vorgestern zu Ende gelesen - für mich hatte dieses Buch nicht funktioniert. Richtig reizen würden mich Das letzte Nashorn und In the Pines.

micluvsds kommentierte am 29. September 2016 um 12:14

Ich kenne von den Büchern nichts, und spontan fällt mir auch nichts ein, obwohl ich die Niederlande mag. Mal sehen was im Rahmen der Buchmesse da noch kommt, von den finnischen Empfehlungen 2014 habe ich vieles begeistert gelesen.

tinkervanny kommentierte am 29. September 2016 um 12:36

"Schnick, schnack, tot" klingt richtig spannend - das merke ich mir ;)

Arietta kommentierte am 29. September 2016 um 14:14

Meine Bücher

 

Der Hydrograf, von Allard Schröder

Die Eismacher

beides Tolle Bücher, habes sie gelesen !

Janine2610 kommentierte am 29. September 2016 um 14:21

Ich werde heuer auch an einem Tag auf der FBM sein. Leider habe ich bisher, glaube ich, noch kein Buch von einem niederländischen oder flämischen Autor gelesen, aber ich habe mir vorgenommen, dass ich mir eines auf der Messe kaufen werde. Die zehntausend Dinge klingt doch nach einer schönen Geschichte.

Federfee kommentierte am 29. September 2016 um 15:03

Keines kenne ich, aber das wird sich bald ändern, z.B. 'Die Eismacher' werde ich bald lesen. Allerdings kenne ich das andere Buch von 'Von der Kwast': Fünf Viertelstunden ...

Margriet de Moor wäre noch zu erwähnen: Sturmflut fand ich sehr beeindruckend und 'Erst grau ...' liegt schon hier.

Was ist mit Maarten t'Haart? Es scheint doch erstaunlich viele gute Autoren in niederländischer Sprache zu geben.

Brocéliande kommentierte am 29. September 2016 um 15:34

Eine sehr interessante Aufstellung, besten Dank! Mir scheint, die AutorInnen dieser Nachbarländer sind weitgehend ziemlich unbekannt: Nur unter dem "Eismacher" befinden sich haufenweise Rezensionen.... Den Hype um dieses Buch habe auch ich nicht ganz verstanden, ich fand es mehr als durchschnittliche Literatur....

"Stern geht" hört sich für mich sehr interessant an, merk ich mir ;)

Spontan fällt mir das neue Buch von Hermann van Veen ein "Erinnerte Tage" - das möchte ich unbedingt noch lesen, da ich diesen Mann einfach ganz großartig finde!

katzenminze kommentierte am 29. September 2016 um 21:19

Ich glaube durchschnittliche Literatur mit gutem, zeitgemäßem Cover verkaut sich einfach ziemlich gut. Kann man nix machen.

Diamondgirl kommentierte am 01. Oktober 2016 um 15:21

Dem kann ich mich nur anschließen! Ich verehre van Veen auch und "Erinnerte Tage" steht auch auf meiner Wunschliste ganz, ganz oben!  

Badeamsel kommentierte am 29. September 2016 um 15:43

"Die Eismacher" liegt auf meinem SUB, sonst kenne ich keins der vorgestellten Bücher

 

westeraccum kommentierte am 29. September 2016 um 15:47

Ich lese hgern Bücher niederländischer Autoren. Connie Palmen schätze ich sehr, aber auch Harry Mulisch und Margriet de Moor. Von dieser Liste kenne ich noch keins, ich bin gespannt!

tuzi00 kommentierte am 29. September 2016 um 17:51

Von den vorgestellten Büchern kenne ich noch keins. Mein liebstes Buch von einem niederländischen Autor ist "Wintereis" (auf niederländisch "Winterijs"). Ich habe mir vorgenommen es auch ein mal auf niederländisch zu lesen :) .

schwadronius plauderte am 29. September 2016 um 20:05

ich kaufte mir mal "bidden wij voor owen meany" von john irving. bisher gelesen habe ich es aber noch nicht ...

katzenminze kommentierte am 29. September 2016 um 21:16

Das klingt nach einem anstrengeden Plan. ;) Wobei Owen Meany echt gut sein soll.

schwadronius bemerkte am 29. September 2016 um 20:03

kein buch von cees nooteboom ... ?!

lesesafari kommentierte am 29. September 2016 um 20:52

liegt wohl daran, dass es gelesen nicht mehr so toll ist... ich kaufte "am rande der welt", leider. ich weiß nciht mal mehr, ob es so hieß. (wie kann man das nur vergessen!?!)

oh, ich bin beim falschen autor gelandet... oder beim falschen titel... :D mal die bücherverstecke durchwühlen.

schwadronius meinte am 29. September 2016 um 22:54

irgendwie bist du heute drollig ... :D.

lesesafari kommentierte am 30. September 2016 um 22:34

:DDD das habe ich ja auch noch nie gehört. ich bin die jahre gekommen, verwechsel schon autoren und werke. tatsächlich habe ich jetzt endlich die (folgende) geschichte wiederentdeckt, von der ich seit 2-3 jahren die ganze zeit titel und autor suche. wenn ich so vergesslich bin und ransmayr mit nootebom verwechsel, kein wunder. aber irgendwo liegt noch ein nootebom herum, bestimmt doch im kellerkoffer, den ich vorgestern öffnete, aber mir natürlich nicht noch einmal die titel ansah :D

Anchesenamun kommentierte am 29. September 2016 um 21:00

Ein Klassiker ist natürlich das Tagebuch der Anne Frank, das ja auf Niederländisch verfasst wurde. Weiß ja nicht, ob das zählt. :-)

Mir fällt noch "Heute trage ich blond" ein, also die Bücher von Sophie van der Stap.

"Das letzte Nashorn" fand ich sehr schön!

Ich liebe die Niederlande, hab da ein Jahr lang gelebt und studiert und liebe auch die Sprache. :-)

 

katzenminze kommentierte am 29. September 2016 um 21:14

Super! Da könnte man ja direkt alles von lesen! Von zwei, drei Büchern habe ich zwar schon gehört, aber gelesen tatsächlich gar keins. Also gleichermaßen: Danke für die Zusammenstellung! und Verflucht seist du für diese Zusammenstellung! ;)

Besonders gefallen haben mir Wir und Ich, Ein Brautkleid aus Warschau und Der Hydrograf. Und die Krönung ist In the Pines. Das ist für mich ein totales Must-Have und landet ganz weit oben auf der Wunschliste!

kommentierte am 29. September 2016 um 21:21

Die Bücher von Gideon Samson sind noch erwähnenswert.

Doppeltot: über 2 Mädchen, die ihre eigene Beerdigung  planen (also eine von den beiden will den Tod vortäuschen) um zu sehen, ob die Verwandten und Freunde trauern.

Flutlicht: Über einen überlebenden Jugendlichen eines Tsunamis.

Und er hat auch noch andere Bücher geschrieben, die ich nicht gelesen habe.

Der Himmel kann noch warten

70 Tricks, um nicht baden zu gehen.

hobble kommentierte am 30. September 2016 um 06:30

Kenne ich alle nicht

lesebrille kommentierte am 30. September 2016 um 07:38

Die Bücher kenne ich nicht, mir fällt nur  Margriet de Moor ein.Deren Bücher mag ich sehr.

Ridata kommentierte am 30. September 2016 um 08:53

Leider habe ich noch keins der Bücher gelesen, interessieren würden mich Der Eismacher sowie Ventoux. Bisher habe ich allgemein wenig von niederländischen und flämischen Schriftstellern gelesen.

Yexxo kommentierte am 30. September 2016 um 10:58

Da sind ja ein paar richtig tolle Sachen dabei - zumindest wirkt das so ;-) Furchtbar.... ;-)

Seferli kommentierte am 30. September 2016 um 21:45

Ich kenne keins der Bücher.

Aber was ist mit Leon de Winter?? Einer meiner Lieblingsautoren!

 

Auch seine Frau Jessica Durlacher lese ich sehr gerne.

Wichella kommentierte am 01. Oktober 2016 um 10:43

Auf meiner Wuli isdt "das letzte Nashorn" gelandet

Spontan fällt mir keine Literatur aus diesen Gebieten ein.

Diamondgirl kommentierte am 01. Oktober 2016 um 15:27

Ich lese niederländische Autoren auch recht gerne. Irgendwie haben die eine besondere Art zu schreiben. 

Absoluter Liebling ist für mich Herman Koch. Der liegt genau auf meiner Wellenlänge. Und Margriet de Moor konnte ich auch sehr gut lesen. Ansonsten noch einige gelesen, aber die Namen habe ich mir leider nicht alle gemerkt  *schäm*

wandagreen kommentierte am 01. Oktober 2016 um 15:35

Herman Koch ist super! (Falls wir denselben meinen).

Nepomurks kommentierte am 01. Oktober 2016 um 22:18

"Birk" ist auch noch ein neuer, gefeierter Debüt-Roman des niederländischen Autors Jaap Robben, ausgezeichnet mit dem Preis der niederländischen Buchhändler.

http://www.mayersche.de/buecher/Birk-buch-Jaap-Robben.html?force_sid=qbi...

Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen. Ein schauriger, tiefgründiger und verstörender Roman!

micluvsds kommentierte am 02. Oktober 2016 um 18:44

Icg habe gestern passend zum Thema "Brüder für immer" von Rindert Kromhout im Briefkasten gehabt. Bin schon gespannt

Mareike91 kommentierte am 03. Oktober 2016 um 14:23

Ich kenne nicht ein einziges Buch von der Liste..:D Aber "Schnick, schnack, tot" klingt interessant und spannend, das werde ich mir gleich mal genauer anschauen =)

sommerlese kommentierte am 04. Oktober 2016 um 07:32

Da sind schöne Titel dabei, auf die Messeneuheiten bin ich auch schon gespannt.

Mich interessieren die Bücher Käse und Schnick, schnack, tot.

Gelesen habe ich die Eismacher und Das letzte Nashorn, beide haben mit total gut gefallen.