Rezension

Auf der Suche nach Liebe und Selbstbestimmtheit

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben -

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
von Mhairi McFarlane

Harriet Hatley ist eine der begehrtesten Hochzeitsfotographen von ganz Leeds. Doch trotz der Liebe zu ihrem Job hat sie sich vorgenommen selbst nie zu heiraten. Als ihr Freund ihr vor seiner gesammelten Familie einen Antrag macht, trennt sie sich kurzerhand von ihm. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe zieht sie dann auch noch bei einem hinreißenden Journalisten ein, der ihr Herz auf die Probe stellt. Als jedoch Harriets größter Fehler sich einen Weg aus der Vergangenheit zurück in ihr Leben bahnt, heißt es allen Mut zusammenzunehmen und für ihr Glück zu kämpfen.

Mhairi McFarlanes Schreibstil hat mich sofort überzeugen können. Ich mag ihre unbeschwerte, humorvolle Art zu erzählen, die mich ein ums andere Mal wirklich zum Lachen bringen konnte. Harriet ist eine sympathische Protagonistin, die sich durch einige schwere Beziehungen arbeiten musste und deren Leben durch viele Verluste gekennzeichnet ist. Ihre Beziehung zu ihrer besten Freundin Lorna war wirklich wundervoll und die beiden sind ein wahrlich dynamisches Duo. Cal ist ebenfalls ein großartiger Charakter, der für mich fast ein wenig zu sehr dem Traumprinzen ähnelt. Sein perfektes Auftreten war mir schon fast übertrieben. Die aufkeimende Beziehung zwischen Cal und Harriet nimmt aber nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Meiner Meinung nach liegt der Fokus deutlich mehr auf Harriets gescheiterten extrem pathologischen Beziehungen vor allem zu Scott. Vor allem der emotionale Missbrauch in dieser Beziehung ist ein zentrales Thema der Story. Grundsätzlich finde ich das Thema sehr gut verarbeitet und auch die Art und Weise wie sich Harriet mit der Hilfe ihrer Freundinnen davon befreit ist wirklich vorbildhaft. Vor allem der Zusammenhalt unter Frauen ist hier wirklich großartig. Als Kritikpunkt muss ich jedoch anführen, dass mir die vielen toxischen Beziehungen innerhalb der Geschichte einfach zu viel waren. Scott und Harriet, Jon und Harriet, Kit und Cal, man hat das Gefühl außer den beiden Protagonisten und Lorna laufen nur Narzissten und Soziopathen durch die Gegend. Mir war das tatsächlich zu viel auf einmal. Trotzdem hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen und mich wundervoll unterhalten können. Damit wird es sehr wahrscheinlich nicht das einzige Buch der Autorin bleiben, dass ich lesen werde.