Rezension

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich, aber ich fand es ganz, ganz toll!

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben -

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 5 Sternen

Triggerwarnung: Gaslighting!

 

Harriet ist Hochzeitsfotografin, glaubt aber selbst nicht wirklich an die Ehe. Zumindest kann sie es sich für sich nicht vorstellen. Als ihr Freund Jonathan sie mit einem öffentlichen Antrag in die Ecke treibt, macht sie Schluss und zieht bald darauf in eine WG mit Cal, der sich als der Runaway-Bräutigam von einer ihrer Hochzeiten herausstellt. Trotzdem schaffen sie es nach anfänglichen Problemen zusammenzuleben, bis plötzlich Jonathan versucht, Harriet zurückzugewinnen und jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht, jemand, dessen Existenz Harriet zu gern vergessen würde.

 

 

Wenn man den Klappentext liest, erwartet man einen locker leichten Liebesroman, süß, witzig und eben eine romantische Komödie in Buchform. Doch in diesem Buch steckt so viel mehr.

 

Es fällt einem direkt zu Beginn auf, wie herrisch und manipulativ Jonathan - der bald darauf Ex-Freund - ist. Er versteckt es gut, aber er ist ständig am Nörgeln und Kritisieren. Harriet soll perfekt sein - nach seinen Vorstellungen und denen seiner Familie. Wenn die sie kritisieren, meinen sie es nie so, wie es bei Harriet ankommt, das weiß er einfach. Er meint es ja auch immer nur gut – und will nebenbei seinen Willen durchsetzen.

Auch der Antrag, wie er sie da in die Ecke gedrängt hat und die Rechtfertigung dafür - er nimmt sie und ihre Meinung, allgemein das, was sie sagt, nicht ernst. Er versucht es andauernd mit Manipulation. Das merkt man auch nach der Beziehung. 

 

Harriet stolpert durch die Geschichte, immer wieder passiert etwas, das sie nicht zur Ruhe kommen lässt und dann platzt die Bombe, als ihre Vergangenheit wieder auftaucht. Harriet muss sich entscheiden, versucht sie, endlich Frieden zu finden und anzukommen, oder setzt sie absolut alles aufs Spiel, um jemand anderem zu helfen?

 

 

Fazit: Das Buch wirkt wie ein typischer Liebesroman, dabei geht es hier um so viel mehr, das wird deutlich als man von Harriets Vergangenheit erfährt. Es werden extrem wichtige Themen behandelt und deutlich gezeigt, woran man dieses Verhaltensmuster erkennen kann. Frauen-Power und weibliche Solidarität werden groß geschrieben, allerdings nicht von allen in diesem Buch.

 

Ich fand allerdings, dass die Beziehung zwischen Harriet und Cal etwas zu kurz kam, aber davon abgesehen kann ich dem Buch nur applaudieren. Von mir bekommt es volle 5 Sterne!