Rezension

Enttäuschend

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben -

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
von Mhairi McFarlane

Da ich schon einige andere Bücher von Mhairi McFarlane kenne und gerne gelesen bzw. gehört habe, erwartete ich hier nach dem Klappentext das übliche Erfolgsrezept. Eine süße, witzige, schnell erzählte Liebesgeschichte im Stile einer RomCom, welche mich über die Feiertage begleiten sollte. Diese Erwartungen wurden leider ziemlich enttäuscht: 

Zunächst finde ich den Klappentext (und auch das Cover) überaus irreführend. Absolutes Hauptthema des Buchs sind toxische Beziehung, was hier zwingend hätte Anklingen müssen, es zumindest für mich aber nicht tat. Dass es darüber hinaus auch keine Triggerwarnung gab, von denen ich eigentlich kein sonderlich großer Verfechter bin, finde ich bei so einer Thematik Problematik. Gerade wenn das Buch in der Erwartung einer lustigen Liebesgeschichte in die Hand genommen wird. Das geht so meiner Meinung nach nicht. 

Die Charakterentwicklung bleibt hinter diesem Hauptthema, was sehr viel Raum einnimmt, und einer Menge überflüssiger Dialoge, leider zurück. Bis auf Harriet, die Protagonistin, bleiben die Charaktere blass und ohne Tiefe. Im Fokus stehen diverse persönliche Dramen, bei denen man sicherlich das ein oder andere hätte weglassen können. Die Liebesgeschichte tritt dagegen vollkommen in den Hintergrund. Das wäre auch in Ordnung, wenn hier nicht andere Erwartungen geschürt würden. Da hätte man den romantischen Part glatt einfach weglassen können! 

Leider ist auch der Schreibstil nicht der, den ich von McFarlane kenne. Ich musste mich zeitweise bei Passagen, die sich wahnsinnig zogen, geradezu zwingen, weiterzulesen. Von dem üblichen Humor und der schnellen Erzählweise war hier nicht viel zu lesen. Der Hauptpunkt, wieso es bei mir dieses mal nur zwei Sterne wurden, ist leider, dass mir das Lesen schlicht keine Freude bereitet hat. Ich musste mich durch das Buch nahezu durchquälen, was ich wirklich schade fand. Und das angesichts einiger wichtiger und spannender Themen, wie dem Hauptthema der toxischen Beziehungen. Für mich lag das vor allem an den ungewohnt ausschweifenden Ausführungen zu nebensächlichen Gedanken der Protagonistin und insbesondere an den schier unendlichen Dialogen. 

Fazit: Für mich leider eine Enttäuschung, vor allem aber auch wegen der falschen Erwartungen. Schade!