Rezension

überladenes Drama

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben -

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 3 Sternen

Harriet Hatley serviert ihren Lebensgefährten ab, nachdem er ihr einen Hochzeitsantrag im Beisein seiner Familie macht. Schließlich wusste er ganz genau, dass sie nicht heiraten wollte. Ihre Abneigung hierzu ist etwas unverständlich, denn sie ist eine gefragte Hochzeitsfotografin. Tatsächlich liegt des Rätsels Lösung in der Vergangenheit, über die Harriet jedoch nicht spricht. Nach der Trennung ihres Freundes zieht sie unbesehen in eine WG zu einem jungen Mann, mit dem sie ein peinliches Erlebnis teilt. Nach einigem Hin- und her kommt es zu einer Begegnung, die Harriets Leben dramatisch auf den Kopf stellt und sie zwingt einige Dinge in ihrem Leben zu überdenken und für sich zurechtzurücken. Die neue Liebe kommt bei den ganzen Aktionen etwas kurz und wirkt nicht echt.

Mit Harriet konnte ich nicht warm werden. Als Waisenkind hatte sie es nicht leicht, aber sie ist aus ihrer eigenen Sicht immer das Opfer und alle anderen sind daran Schuld. Das eigene Verhalten wird nicht so in die Waagschale geworfen, wie das der Anderen. In der Geschichte häufen sich die toxischen Beziehungen zwischen den unterschiedlichsten Paaren. Diese Probleme nehmen so viel Raum ein, dass kaum Platz für eine Entwicklung der Charaktere bleibt. Mir gefiel die Vorgehensweise der Protagonisten nicht. Harriets Aktionen konnte ich am wenigsten nachvollziehen. Dass so ein Brimbum wie hier erforderlich ist, um mit der Vergangenheit abzuschließen und Frieden zu finden, finde ich überzogen. 

Ich hatte hier auf eine lockere, leichte, romantische und humorvolle Geschichte für zwischendurch gehofft und bin leider enttäuscht. Die Sprecherin hat einen guten Job gemacht und einiges rausgerissen, aber insgesamt kann mich dieses Buch nicht überzeugen. Die Handlung war letztlich vorhersehbar, nichts was man kennen muss oder einen Eindruck hinterlässt.