Rezension

Berührend

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Bewertet mit 5 Sternen

Delia Owens schafft eine hervorragende Atmosphäre, sodass man selber in Kyas Welt voller wunderschöner Tiere und Pflanzen eintauchen kann. Die Beschreibungen des Naturreichs und der Vögel haben mich fasziniert. Kein Wunder, weil die Autorin Zoologin ist und hat viel Zeit in ihrem Leben in der Natur verbracht. Ihre Liebe zum Lebensraum hat sie auf Kya projiziert.

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen dargestellt - die Vergangenheit von Kya und ihre Entwicklung zu einer hübschen Frau und die Gegenwart, in der sie des Mordes beschuldigt wird. Kya musste mit 8 Jahren alleine zurechtkommen. Ihre Mutter und später ihre Geschwister und ihr Vater haben sie verlassen. Das hat mich so entsetzt. Das Marschmädchen wollte immer jemanden bei sich haben, aber keiner wollte sie. Deswegen kann ich absolut nachvollziehen, warum Kya den Menschen nie nah kommt.

Es geht im Roman außerdem um vielen anderen Themen, wie Gewalt in der Familie, das Überleben, soziale Aspekte. Aber vor allem geht es um Einsamkeit. Die grenzenlose Einsamkeit, die keiner von uns wirklich kennt. Die Beziehung zwischen Mensch und Mutter Natur steht natürlich auch im Vordergrund des Romans.