Rezension

Eine fantastische Geschichte

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Bewertet mit 5 Sternen

Catherine Danielle Clark wird von allen nur Kya genannt oder das Marschmädchen. Denn sie lebt mit ihren Geschwistern und Eltern in einer Hütte in den Sümpfen der Marsch nahe der Küste von North Carolina, in Barkley Cove, USA. Mit 6 Jahren verlässt ihr Mutter die ungastliche Gegend und ihren streitsüchtigen Mann, gefolgt von Kyas vier Geschwistern. Auch ihr alkoholkranker Vater kümmert sich nicht und ist bald ebenfalls verschwunden. Kya ist auf sich allein gestellt und lebt im Einklang mit der Natur. Bei einem Bootsausflug begegnet sie Tate, einem Freund ihres Bruders, und sie freunden sich an. Es entsteht im Laufe der Zeit eine ganz zarte Liebesgeschichte. Tate bringt ihr Lesen bei und sie genießen ihre gemeinsamen Interessen bis er sein Studium beginnt und sich nicht mehr meldet. Da bricht für Kya eine Welt zusammen und sie verschließt sich noch mehr.

Kya lernt nun Chase Andrews kennen, der aber nur den einen Gedanken hat, sie ins Bett zu bekommen. Ihre Liaison dauert ca. 1 Jahr, bis 2 Jungs den toten Chase am Fuße eines Aussichtsturmes finden. Nun wird Kya verdächtigt, ihn umgebracht zu haben.

 

Das Buch bzw. Kyas Geschichte, wie sie Delia Owens erzählt und niedergeschrieben hat, hat mich tief berührt. Das Buch ist eine einzige Liebeserklärung an die Natur, an die Tiere, die Pflanzen und an die Sümpfe in denen Kya lebt. Ich bin fasziniert von ihrem Werdegang, ihrem erwachsen werden, ihrem Mut und ihrer Kraft alles ohne fremde Hilfe zu schaffen. Einzig zu Jumpin´ und seiner Frau, ein schwarzes Ehepaar, die sie gegen Muscheln mit Essen und Kleidung versorgen, hat sie näheren Kontakt. Ich spüre beim Lesen Kyas Einsamkeit. Die vielen kleinen Geheimnisse, die sie wie kleine Schätze hütet, sich versteckt, wenn mal wieder das Jugendamt vorbei schaut und eigentlich immer vor irgendjemandem auf der Flucht ist.

Da das Buch im Jahr 1969 mit dem Fund einer Leiche beginnt und immer wieder von den Ermittlungen berichtet wird, macht die Geschichte besonders spannend.

Dank der fantastischen Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann ist dieses Buch ein absolutes Buchschätzchen geworden. Ein Buch, das mich zu Tränen gerührt hat; das aber auch immer wieder Hoffnung macht und vor allem sehr gut unterhält.