Rezension

Ein Tag voller Liebe

The Sun is also a Star. - Nicola Yoon

The Sun is also a Star.
von Nicola Yoon

Bewertet mit 5 Sternen

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Dressler (20. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3791500324
empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Originaltitel: The Sun is also a star
Preis: 19,99€
auch als E-Book erhältlich

Ein Tag voller Liebe

Inhalt:
Natasha soll am Abend dieses Tages abgeschoben werden. Sie versucht bis zu letzten Minute, dies zu verhindern. Daniel hat ein Vorstellungsgespräch für die Uni. Als Folge vieler kleiner Zufälle laufen die beiden sich mitten in New York über den Weg. Daniel ist schnell fasziniert von dem hübschen Mädchen und setzt alles daran, ihr näher zu kommen. Natasha ist dagegen erst mal ziemlich abweisend. Es wird ein intensiver Tag für die beiden mit nachhaltigen Gesprächen über die Liebe, über das Leben und über ihre Träume. Ein Tag voller Gefühle und voller Hoffnungen.

Meine Meinung:
Nicola Yoon hat mich mit ihrem neuen Jugendroman absolut gefesselt. Der Schreibstil ist jugendlich leicht und sehr lebendig. Die kurzen Kapitel spiegeln abwechselnd Daniels und Natashas Perspektive wider, ergänzt von anderen Personen und auch mal informativen Einschüben. Die Handlung ist durchzogen von einem Auf und Ab der unterschiedlichsten Gefühlen – eine wahre Achterbahn. Mir ging die Geschichte von Natasha und Daniel unter die Haut, und ich war so manches Mal nah dran zu heulen.

Eigentlich mag ich Liebe-auf-den-ersten-Blick-Geschichten nicht so sehr. Aber hier ist es ja nicht so, dass die beiden sich sehen und sich sofort restlos verfallen sind. Sie verbringen an diesem Tag einfach sehr viel Zeit miteinander und lernen sich dabei nach und nach immer besser kennen. Das hat auch ein bisschen Magisches an sich, wirkt aber absolut nicht aus der Luft gegriffen, sondern lässt sich sehr gut nachvollziehen.

Als Leser lernt man die beiden Jugendlichen und ihren Hintergrund auch immer besser kennen. Natasha ist illegal in den USA. Sie stammt aus Jamaika, während Daniels Eltern aus Korea eingewandert sind. Die Probleme von Einwanderern spielen daher auch eine Rolle in diesem Buch. Man setzt sich automatisch mit den fremden Kulturen auseinander und erhält ein buntes Bild vom Big Apple.

Mir waren sowohl Natasha als auch Daniel auf Anhieb sehr sympathisch. Es fiel mir leicht, mich in diese Charaktere hineinzuversetzen und ihre Handlungsweisen zu verstehen. Dabei sind beide sehr unterschiedlich. Daniel ist mehr der Träumer, der Gedichte schreibt, während Natasha sich für Naturwissenschaften begeistert und recht pragmatisch veranlagt ist. Ich fand es toll, wie die beiden sich im Lauf des Tages auf den jeweils anderen einlassen und von den fremden Ansichten profitieren können.

Fazit:
Ein lesenswertes Jugendbuch, das einerseits um Toleranz für Angehörige fremder Kulturen wirbt, andererseits dazu auffordert, seinen eigenen Weg im Leben zu finden und seine Träume nicht aufzugeben. Dies alles ist wunderbar verpackt in eine Liebesgeschichte, die mich wirklich berührt hat.

★★★★★

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Dressler Verlag für das Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise zugeschickt wurde.