Rezension

Nachdenklich stimmender Jugendroman

The Sun is also a Star. - Nicola Yoon

The Sun is also a Star.
von Nicola Yoon

Bewertet mit 4 Sternen

Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen...

Inhalt

Dieser Roman handelt von zwei Teenagern in New York - Natascha und Daniel - die durch schicksalshafte Ereignisse aufeinander treffen. An einem Tag, der über das weitere Leben der beiden entscheiden wird.

Die Beiden haben komplett verschiedene Ansichten darüber, ob es so etwas wie das Schicksal oder eine höhere Macht gibt.
Natascha glaubt nicht an die Macht des Schicksals oder, dass das Universum im Handeln der Menschen eine Rolle spielt, sie ist fasziniert von den Naturwissenschaften und belegbaren Fakten. Zudem steht sie zusammen mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder vor der Abschiebung nach Jamaika, ihrem Geburtsland, das sie vor 9 Jahren verlassen musste. Nun steht ihr Leben Kopf und sie versucht, die drohende Abschiebung in letzter Minute mit Hilfe eines Anwalts zu verhindern.
Daniel ist von der Macht des Schicksals überzeugt und als er Natascha trifft, glaubt er die Frau seiner Träume gefunden zu haben. Seine Eltern wanderten von Südkorea in die USA ein, um ihren beiden Söhnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch Daniel, der lieber Dichter werden möchte, als zu studieren, sieht sich in einer Zwickmühle zwischen seinen Träumen und den Erwartungen seiner Eltern. Natascha ist zunächst nicht sehr begeistert von Daniel, welcher nicht locker lässt und versucht, mit einem wissenschaftlich erprobten Fragenkatalog Nataschas Liebe zu gewinnen.

Meine Meinung

Mir gefielen von Anfang an die kurzen Kapitel mit den zahlreichen Perspektivewechseln, in denen sowohl Natascha und Daniel, alsauch andere Nebencharaktere und das Universum selbst zu Wort kommen. So werden dort kulturelle Unterschiede zwischen Jamaika, Südkorea und den USA aufgezeigt, was ich persönlich sehr interessant fand und was auch die teilweise sehr bedrückende Stimmung des Romans, die an der drohenden Abschiebung Nataschas und ihrer Famile liegt, auflockerte.

Beide Hauptcharaktere waren mir von Anfang an sympathisch, wobei mir Daniel im Laufe der Zeit etwas zu melodramatisch und träumerisch wurde, was vllt. auch an seinem Alter liegt. Ich glaube nicht zwingend an die Macht des Schicksals, aber ich finde es spannend, Eregnisse daran zu messen und zu überlegen, wofür diese denn im Nachhinein gut waren, und ob es von Vorteil war, dass einem genau dies zu diesem speziellen Zeitpunkt passiert ist.
Die drohende Abschiebung Nataschas verleiht dem Roman durchwegs eine spannende Atmosphäre und ich habe bis zur Entscheidung mitgefiebert und gehofft, dass Natascha in den USA bleiben darf.

Fazit

Der Roman hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, da er aufzeigt, wie Handlungen von Personen das Leben anderer - sei es das von Familienmitgliedern, Bekannten oder fremden Menschen - auf nachhaltige Weise beeinflussen können und dass wir doch alle in einem großen Ganzen miteinander verbunden sind.