Rezension

Eine Hommage an den Vater des modernen New Yorks

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Bewertet mit 3 Sternen

New York ist eine Stadt, die so ziemlich jeder -zumindest dem Namen nach - kennt. Und vom Central Park hat auch schon fast jeder einmal gehört. Aber dass ein Mann maßgeblich zur Entstehung von letzterem beigetragen hat, wissen wohl die wenigsten und seinen Namen noch viel weniger: Andrew Haswell Green.
Jonathan Lee wagt das Experiment, über diese, in Vergessenheit geratene Person zu schreiben. Und das, wie er im Interview am Ende des Buches sagt, mit nur einer dürftigen Quellenauswahl. Lee beginnt seinen Roman mit der Ermordung von Green, die nie so richtig aufgeklärt werden konnte. Er springt anschließend zwischen verschiedenen Anekdoten über Greens Leben und an der Mordermittlung beteiligten Personen hin und her. Dies geschieht für meinen Geschmack leider recht chaotisch und lässt den wirklich roten Faden zum Teil vermissen. Darüber hinaus ziehen sich manche Erzählstränge auch wie Kaugummi in die Länge und bringen die Geschichte bzw das Bild von Green nicht wesentlich weiter.

Lees Schreibstil erinnert in der deutschen Übersetzung an große amerikanische Literaten des vergangenen Jahrhunderts. Jedoch sind die Sätze auf deutsch oft etwas zu verschachtelt, dass der Lesefluss teilweise behindert wird. Dies mag jedoch auch der Übersetzung geschuldet sein, denn solch lange Schachtelsätze sind auf Englisch absolut unüblich und teilweise auch sprachlich gar nicht umzusetzen. Auch die vielen Schreib- und Grammatikfehler empfand ich recht störend. Darüber tröstet leider auch der humorvolle Stil von Lee nicht gut hinweg.

Es freut mich, mehr über Andrew Green erfahren zu haben. Der Roman "Der große Fehler" war dafür auch teilweise geeignet. Besonders angenehm zu lesen war er jedoch leider nicht und ich hoffe sehr, dass in der Endfassung viele Schreib-, Grammatik- und Übersetzungsfehler ausgebessert wurden.