Rezension

Ein Versuch

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Versuch

"Der große Fehler" von Jonathan Lee veröffentlicht durch den Diogenes Verlag. 

Jonathan Lee ist  Brite, der nach seinem Literaturstudium für eine Weile in Südamerika gelebt hat. Seine berufliche Ausrichtung & Rolle fand er bei unterschiedlichen Anwaltskanzleien in Tokio & London. Mit großem Einsatz schreibt er an seinen Romanen & Drehbüchern und wird von Kennern für seine literarischen Werke geschätzt.

Das Cover zeigt uns einen stilistisch außerordentlich gut gelungenes Abbild eines Elefantenbullen. Mir gefiel das Cover sehr. Ich wurde stark davon beeinflusst und wollte den Roman unbedingt lesen.

Zum Inhalt: Alles in dieser Geschichte dreht sich um Andrew Green . Er war derjenige, der New York´s Central Park erdacht und gestaltet hatte. Auch für andere seiner Ideen wurde Andrew Green zu einem VIP New Yorks und weltweit bekannt. An einem Freitag, den dreizehnten wird Andrew vor seinem Wohnhaus von einem Unbekannten, auf der Stelle erschossen. Die Tätersuche, die Erkenntnisse über das Leben und Schaffen vereinigt die grundlegende Botschaft dieses Buches: "auch mit allen Informationen rund um einen Menschen, wird vieles in seinem Leben nicht ans Licht kommen. Geheimnisse bleiben immer."

Mein persönlicher Eindruck

Erzählstil, Personen, Handlung, Tempo & Spannung:

Ich wollte gleich zu Beginn erfahren, warum auf dem Cover ein Elephant abgebildet ist: so sah ich unter "Google" mal nach... Elefant steht für Kraft, Würde, Stärke. Mit dieser Erkenntnis konnte ich auch nach Leseabschluss nicht klar den Sinn, dieser Abbildung erklären. Das Buch selber gab mir eine Antwort, die mit der Gestaltung von NY´s großartigem Central Park zusammenhängt. Das erscheint mir eine gute und standfeste Erklärung zu sein. ( Ich möchte nicht spoilern, deshalb gehe ich nicht näher darauf ein)

Der Erzählstil ist zumindest zu Beginn, etwas gewöhnungsbedürftig.Die Kapiteleinteilungen und deren Überschriften wurden in meinem Verständnis nicht logisch zueinander geführt. Es werden mithilfe langer Schachtelsätzen, Details  in einem Satz zusammengeführt, die absolut verwirren können. Eine klarere Struktur wäre hier vorteilhafter. Die Zeitsprünge zwischen dem Zeitpunkt seines Todes & den Ermittlungen hierzu und seinem bisherigem Leben sind groß. Gerade wenn ich in dem jeweiligem Zeitpunkt angekommen war, wurde ich herausgerissen und mit einer anderen Zeitspanne und Entwicklung anderer, teilweise von einander unabhängigen Geschehen konfrontiert. Sicher kann man meinen Zeilen entnehmen, dass ich das Gesamtwerk als schwierig lesbar empfand. Alle Personen neben der Hauptperson Andrew Green, erscheinen blass und haben wenig klare Zeichnung. Während der Lektüre habe ich mich sehr oft gefragt, worauf Jonathan Lee sein Hauptaugenmerk gelegt hatte. Ich habe es nicht finden können.Die Story hat für mich einige Fragen aufgeworfen, welche leider nicht beantwortet wurden. 

Zusammenfassung meiner Eindrücke:

Der Versuch eine vielversprechende, wahre Geschichte durch stilistische Elemente umfassend und neu zu erzählen.

Der Schreibstil, die Satzstrukturen und Aussagen, wurden vorgestellt jedoch nicht zusammengeführt. Das hinterlässt bei mir ein Gefühl der Frustration. Die deutsche Übersetzung ist von der Wortverwendung nah an der deutschen Sprache. Die gefühlt "Meter-langen" Sätze, verwirren mehr als sie erklären oder erzählen.

Fazit: Ich vergebe 2,5 Lesesterne: Der Versuch bei dem Leser Neugier für die Biographie einer interessanten Persönlichkeit zu wecken wurde erfüllt.

Leider wurde meine Neugier zum Großteil, sich selbst überlassen. Es fehlt an einer final befriedigenden Zusammenfassung und/ oder Antwort. Aber das Cover war wirklich gut.

Das Autoreninterview im Anschluss ist sicher hilfreich um den Roman und das Ziel des Autoren besser einordnen zu können.

ISBN: 9783257071917

Veröffentlichung: 23.03.2022

Format: Paperback, elektr. Formate

Seitenzahl: 368