Rezension

Enttäuschend

Als das Böse kam -

Als das Böse kam
von Ivar Leon Menger

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover mit dem einsamen Haus unter bedrohlich hohen dunklen Bäumen macht durch die unterschiedlichen Schrifttypen einen beunruhigenden Eindruck auf mich, es passt zum Buch.

Mutter, Vater und zwei heranwachsende Kinder führen ein einfaches Leben in völliger Isolation in den Wäldern einer kleinen Insel. Die 16-jährige Juno und ihr Bruder leben in ständiger Angst, Fremde könnten vom gegenüberliegenden Ufer kommen, um sich an der ganzen Familie für etwas zu rächen, was der Vater vor langer Zeit getan hat. Es gibt einen geheimen Schutzraum und regelmäßige Übungen „für den Ernstfall“. Außerdem gibt es 7 strenge Gebote der Eltern einzuhalten.

Die sechzehnjährige, noch recht kindliche Juno ist die Ich-Erzählerin der Geschichte, dementsprechend ist der Schreibstil einfach. Juno erscheint naiv, ist aber auch neugierig auf die Welt am anderen Seeufer und beginnt, ihr Leben auf der Insel zu hinterfragen.

Der Figurenzeichnung der Charaktere bleibt durchgehend schwach, während ansprechende Naturbeschreibungen der Insel das Leben in den Wäldern greifbarer machen.

Die langsam entstehende Spannung flacht wieder ab, nachdem Juno herausfindet, wieso die Kinder so versteckt leben müssen. Die Handlung entwickelt sich nur wenig packend, ich wartete vergeblich auf überraschende Wendungen.

Die unerwartet actionreiche Auflösung lässt mich mit einigen Fragen zurück, die auch im epilogartigen letzten Kapitel nicht beantwortet werden.

Der Geschichte liegt eine gute Idee zugrunde, sie weist jedoch einige Logikfehler auf und schöpft durchaus vorhandenes Potential nicht aus.