Rezension

Ich lebe

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Nora Seed hat genug vom Leben. Ihre Eltern sind bereits vor einiger Zeit gestorben, ihr Bruder redet nicht mehr mit ihr, aus ihrem Job wird sie gefeuert und nun wurde auch noch ihre Katze überfahren. In ihrer Verzweiflung entscheidet sich Nora dazu ihr Leben zu beenden und landet in der Mitternachtsbibliothek. Dieser Ort zwischen Leben und Tod beherbergt all die Leben die Nora nie gelebt hat. An diesem Ort voller Möglichkeiten kann Nora nun endlich herausfinden, was passiert wäre, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte. Auf der Suche nach dem perfekten Leben fängt Nora an zu begreifen, dass sie zu viel Zeit mit Reue verschwendet hat. Doch welches Leben ist wirklich perfekt und kann Nora wirklich im Leben einer anderen glücklich werden?

Nora Seed ist eine sehr unsichere und ängstliche Protagonistin, die viele Entscheidungen ihres Lebens bereut und von Depressionen geplagt wird. In einer besonders düsteren Episode ihres Lebens beschließt sie sich umzubringen und landet in der Mitternachtsbibliothek, einem Ort voller Möglichkeiten. Die Geschichte behandelt ein sehr wichtiges Thema und vermittelt eine grundlegende Botschaft: Das man das Leben genießen sollte und es eben nicht perfekt ist. Die Geschichte ist insgesamt schon etwas vorhersehbar, vor allem deren Ausgang. Auch fand ich es schade, dass Noras verschiedene Leben sich schon drastisch voneinander unterscheiden und es keine wirklich wiederkehrenden Figuren außer Nora und Mrs. Elm gibt. Trotzdem finde den Umgang mit Depression und Selbstmord relativ gelungen, da es nicht verharmlost wird. Auch die zentrale Botschaft des Buches unterstützt dies. Es ist eine Geschichte, die das Leben feiert.