Rezension

Wohlfühlbuch

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Bewertet mit 4.5 Sternen

An "Der große Sommer" von Ewald Arenz hatte ich nach dem tollen Buch "Alte Sorte" sehr hohe Erwartungen. Diese wurden in keinster Weise enttäuscht, eher noch übertroffen.

Frieder, dessen Versetzung gefährdet ist, wird doch noch zu den Nachprüfungen zugelassen. Dies bedeutet für ihn keine Ferienreise mit der Familie, stattdessen heißt es 6 Wochen bei den Großeltern zu verbringen und lernen. Sein Großvater, den er nur als kalten, verschlossenen Mann kennt, wird zu seinem Nachhilfe-Lehrer.  Das er nicht nur schulische, sondern auch Lebens-Nachhilfe bekommt erschließt sich Frieder nur langsam. Es besteht ein fester Zeitplan für Frieder, der noch genügend Zeit für Freiheiten mit seiner Clique lässt. Da ist Johann sein Kumpel seit Jahren, seine Schwester Alma und Beate, die für ihn zur ersten Liebe seines Lebens wird. Für Frieder wird dies ein Sommer der Veränderungen, aus dem kindlichen und unsicheren Jugendlichen wird durch die Ereignisse ein junger Mann, der so manches anders sieht als vor diesem Sommer.

Dieses Buch zu lesen macht Spass, führte es mich doch zurück in die Zeit meiner eigenen Jugend. Der Autor Ewald Arenz versteht es eine Welt aufzumachen, in der man als Leser so richtig versinken kann. In der man meint als Beobachter am Geschehen teilzuhaben. Die Figuren sind wieder detailliert und realistisch beschrieben, jede hat ihre Ecken und Kanten. Mein liebster Charakter in der Geschichte war ganz klar der Großvater, verkörpert er doch eine vergangene Generation, die mit ihren eigener Geschichte kaum klar kam und ihren Platz im Leben schwer finden konnten. Manches Verhalten mutete seltsam an, war jedoch sein Weg  mit dem Leben klar zu kommen.

Der große Sommer war für mich ein Wohlfühl-Buch, welches viel zu schnell gelesen war.