Rezension

Erwachsen werden ist nicht leicht

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Bewertet mit 4 Sternen

Frieder hat das Schuljahr nicht geschafft. Zum zweiten Mal! Um die Schule nicht verlassen zu müssen, hat er keine Wahl: Statt mit den Eltern und seinen Geschwistern ans Meer zu fahren, wird er dazu verdonnert, die Sommerferien lernend bei seinen Großelten zu verbringen.

Es wird ein ganz besonderer Sommer für den 16jährigen. Er lernt nicht nur seine erste Liebe kennen, sondern entdeckt die Welt aus einem ganz neuen Blickwinkel.

Ewald Arenz hat ein Buch geschrieben, das dazu einlädt, sich in seine längst vergangene Jugendzeit zurück zu träumen. Da kommt die Unsicherheit der Pubertät wieder hoch:

„Wie konnte man gleichzeitig ein kleines Kind sein, das von der Großmutter ein Brot gemacht bekam, und ein Junge, der gerade unglücklich verliebt war, und ein anderer Junge, der über russische Gulags las und fand, dass es nie wieder einen Krieg geben durfte, und außerdem jemand, der gerade erfahren hatte, dass es in seiner Kindheit ein Vierteljahr gegeben hatte, von dem er nichts mehr wusste?“ (Seite 109)

Der Autor hat eine Atmosphäre geschaffen, die den Leser verzaubert. Trotz des strengen Großvaters, der meint: „Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst ab“ (Seite 154) ist die ganze Geschichte mit den vielen Problemen der Jugend sehr liebevoll gestaltet. Bis schreckliche Dinge geschehen, die Frieder und seine Freunde überfordern.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Allerdings war es mir bis zu der Stelle, als alles aus dem Ruder lief, fast etwas zu glatt und harmonisch. Sehr gefallen haben mir das Cover und das dunkelgrüne Lesebändchen, das sich an die Farbe von Beates Badeanzug anpasste.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 26. März 2021 um 14:05

Hm, ok, aber ich bin kein Freund von Arenz, es ist genau das, es ist alles heididei -und dann noch ein bisschen auf die Pauke hauen. Ich weißnicht, warum er die Kurve zu einem richtig guten Roman nicht kriegt, schreibtechnisch ist alles da. Vllt verliert er manchmal die Lust. Mittendrin.