Leserunde

Leserunde zu "Die Geschichte der Bienen" (Maja Lunde)

Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde

Die Geschichte der Bienen
von Maja Lunde

Bewerbungsphase: 27.03. - 10.04.

Beginn der Leserunde: 17.04. (Ende: 07.05.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des btb Verlags – 20 Freiexemplare von "Die Geschichte der Bienen" (Maja Lunde) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte - die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.

Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden.

China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.

Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen?

ÜBER DIE AUTORIN:

Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Sie ist eine bekannte Drehbuch- sowie Kinder- und Jugendbuchautorin. Die Geschichte der Bienen ist ihr erster Roman für Erwachsene, der zunächst national und schließlich auch international für Furore sorgte. Er stand monatelang auf der norwegischen Bestsellerliste und wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet.

07.05.2017

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Susi kommentierte am 17. April 2017 um 16:25

Auch der zweite Teil hat mir gut gefallen, wobei mich nach wie vor Taos Geschichte am meisten fesselt. Die von George finde ich irgendwie bedrückend wegen der Unfähigkeit des Vaters mit dem Sohn zu kommunizieren. So vieles bleibt ungesagt oder kommt falsch an, sodass letztlich wieder geschwiegen wird.

Das vereinsamte Peking, welches zur Geisterstadt geworden ist, ist richtig gruselig und auch die Szene mit den Jugendlichen. Aber am Erschütternsten fand ich, wie die alten Menschen zurückgelassen wurden, sich selbst zum verhungern und sterben überlassen. Grauenhaft.

Ich habe mich nach wie vor schwer getan damit, dass ich immer wieder ausgebremst wurde beim lesen und habe ab Seite 319 erst Willam, dann George und dann Toa zuende gelesen und erst dann hat das Buch richtig Spaß gemacht. Wie gesagt, jede Geschichte ist spannend genug, um alleine zum Pageturner zu werden, da brauche ich diese Unterbrechungen nicht, um die Spannung zu erhöhen. Bei anderen Büchern stört mich sowas auch nicht und ich lese brav so, wie der Autor es gewünscht hat, aber hier haben mich die Unterbrechungen am Lesevergnügen gehindert und ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe. Auch inhaltlich machte es keinen Unterschied, die Kapitel so wie vorgesehen oder jede Geschichte in sich abgeschlossen zu lesen. 

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Federfee antwortete am 21. April 2017 um 10:06

Das finde ich ja eine richtig gute Idee. Zumindest könnte man einige Kapitel zusammenfassen, um nicht ständig durch den Wechsel gestört zu werden. der ist ja oft mittendrin und ich finde das übertrieben.

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Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:10

Hmmm...die Wechsel stören mich nach wie vor überhaupt nicht!^^

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Sabine_AC kommentierte am 18. April 2017 um 11:50

Ich bin mittlerweile etwas zwiegespalten, was das Buch angeht.

Einerseits liest es sich leicht und locker, animiert durch die ständigen Cliffhanger zum schnellen Weiterlesen (im Gegensatz zu Susi empfinde ich den ständigen wechel als Bereicherung, ich weiß nicht, ob ich andernfalls so am Ball bleiben würde) und ist insgesamt auch irgendwo spannend.

Andererseits reißt mich keiner der einzelnen Stränge besonders mit, mag sicher daran liegen, dass mir die Hauptfiguren nach wie vor nich wirklich nahe gehen.

Die Vision von Peking als Geisterstadt, klar, irgendwo schon bedrückend... aber ich fühle da nicht wirklich mit, es berührt mich nicht weiter. Zudem verstehe ich nicht ganz die Logik - einerseits ist Peking verarmt, heruntergekommen, aufgegeben, da dort keine Lebenserhaltung mehr möglich ist - andererseits wird der kranke Wei-Wen aber ausgerechnet dorthin gebracht, kommen die Kartons mit Pflanzen, die Tao in dem Zelt in der Plantage sieht ausgerechnet aus Peking? Passt für mich nicht ganz zusammen...

Zu meiner Lieblingsfigur entwickelt sich Charlotte. William geht mir mit seinem Selbstmitleid inzwischen schon etwas auf die Nerven (und es passt auch nicht in den zeitlichen Rahmen, dass er so um die Anerkennung seines Sohnes buhlt - das ist bei George durchaus glaubhafter), Charlotte hingegen in ihrer unaufgeregten Beharrlichkeit ist mir ganz sympathisch.

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Susi kommentierte am 18. April 2017 um 15:00

Charlotte möchte ich auch am Liebsten, aber Tao gefiel mir im Gegensatz zu den meisten anderen auch gut. So wahnsinnig begeistert bin ich aber auch nicht von dem Buch.

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Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:14

Ich mag alle drei Figuren auf ihre Art nach wie vor gern. Einzig die Geschichte in der Zukunft hat für mich noch etwas Unvollständiges - die Abschnitte sind zumeist auch viel kürzer... es ist zwar ganz schön gruselig alles, aber so richtig kann ich mich nicht hineinfinden. Vieles wird immer nur so angedeutet - das könnte für mich ausführlicher sein. Mal sehen, wie es im 3.Abschnitt weitergeht...

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Diamondgirl kommentierte am 18. April 2017 um 15:19

Der 2. Teil las sich für mich noch flotter als der erste und ich musste mich wirklich bremsen, jetzt nicht gleich bis zum Ende zu lesen. Dafür darf ich heute Abend weiterlesen.... :-)

Sabines Probleme mit Taos Story kann ich total nachvollziehen. Einerseits widerstreben mir alle Personen dieser Geschichte gewaltig, andererseits passt nicht wirklich alles zusammen (z. B. die Peking-Konfusionen, die auch Sabine bemerkte). Es ist mir alles zu konstruiert. Telefon gibt es, aber Internet nicht mehr (was ich überhaupt nicht glauben kann). Und die Jugendlichen hausen in den Straßen und leeren Häusern und leben von was? Davon, dass sich täglich einer verläuft in das Viertel, den sie überfallen können? Landwirtschaft gibt es ja offenbar dort nirgendwo mehr - also wovon leben die dort? Da hätte ein bisschen weniger Phantasie der Glaubwürdigkeit m. E. besser getan.

William kreist im Grunde genommen nur ständig um sich und seine Person. Er wäre gerne ein großartiger, berühmter Forscher geworden, den sogar sein Mentor anhimmelt - von seiner Familie und allen übrigen Leuten mal ganz zu schweigen. Jeder vermeintliche Misserfolg wirft ihn zurück und lässt ihn förmlich erstarren. Dabei hält er sich selbst durchaus für einen hervorragenden Forscher. Er "erfindet" den neuartigen Bienenstock und als er damit vor seinem ehemaligen Mentor angeben will, muss er wieder einen Tiefschlag einstecken. Nichts ist für ihn schlimmer, als wenn Rahm über ihn lacht. Er empfindet es als eine Schande und das scheint schon von Kindesbeinen sein größtes Problem darzustellen, wie die Geschichte mit dem Ameisenhügel verdeutlicht: Er möchte Respekt und Achtung und erntet in seinen Augen nur Spott und Schande. Das Gleiche passierte auch bei dem Vortrag den er hielt, als er seine Frau kennenlernte. Und seinen Gedanken entsprechend war das Interessanteste an seiner Zukünftigen, dass sie nicht über ihn lachte und ihn respektvoll und ernsthaft behandelte. Leider weiß er dies nicht mehr wirklich zu schätzen, denn irgendwie spüre ich fast ausschließlich Verachtung, wenn er von ihr spricht. So, als läge die Schuld für sein ständiges Versagen bei ihr und den von ihr geborenen Kindern.

Überhaupt hat er ein denkbar negatives Bild von Frauen, was aber eher typisch für diese Zeit war. Ich hoffe sehr, dass Charlotte ihm beibringen wird, dass auch Frauen denken können. Zu seinem Leidwesen besteht ja sein Nachwuchs bis auf einen Sohn nur aus Mädchen. Um diesen wirbt er beständig und kann dessen Desinteresse nicht nachvollziehen. Dabei hat er ihm genau dies vorgelebt in den letzten Monaten. Ich vermute, Edmund ist ein Nachtschwärmer geworden, der tagsüber nur seinen Rausch ausschläft. Wir werden sehen...

Über George ist gerade das Chaos hereingebrochen, weil fast sein kompletter Bienenbestand verschwunden ist. Noch ist ja nicht heraus, was dort passiert ist, aber es ist sicher realistisch und auch schon tatsächlich vorgekommen. George hat die üblichen Generationsprobleme mit seinem Sohn: Er hat dessen Zukunft verplant aber dieser hat ganz eigene Pläne. Sohn und Mutter halten zusammen (wie bei William übrigens auch, denn hier hat die Mutter ein geradezu blindes, unnatürliches Vertrauen in den Sohn) und Vater George kommt sich ausgeschlossen vor. Und leider sind alle drei nicht mehr in der Lage wirklich miteinander zu reden. 

Am meisten reizt mich Williams Geschichte, denn ich sehe noch Potential in Charlottes Rolle und möchte doch wissen, wie sich alles entwickelt. 

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MrsFraser kommentierte am 27. April 2017 um 11:59

Mir sagt die Geschichte rund um Tao auch am wenigsten zu, allerdings glaube ich nicht, dass da viel 'Phantasie' im Spiel war. Sicherlich gibt es wissenschaftliche Theorien, die genau so eine Zukunft der Zivilisation vorhersagen und ich kann mir das schon vorstellen. Die Menschheit stirbt langsam aus, verhungert. Die, die umgesiedelt wurden und in der Landwirtschaft arbeiten, wie Tao und ihr Mann, bekommen ja auch nur rationiertes Essen. Die Kinder, denen Tao begegnet, essen sonst wohl nur, was sie halt noch finden können, Müll, Blätter, vielleicht mal ne Ratte... 

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Diamondgirl kommentierte am 18. April 2017 um 18:43

Was mich verdutzt hat war die Aktion mit der Ladeneröffnung. Er wunderte sich darüber, dass der Laden so pikobello aussah. Er fragte sich, wer das wohl getan hatte, obwohl der Laden doch zu war und die Angestellte längst entlassen. Trotzdem forschte er zuhause nicht nacht, ob sich derjenige herausfinden lässt - so sehr interessiert es ihn dann doch nicht. Hauptsache, er musste es nicht tun und es war alles fein sauber und sortiert.

Das ist etwas, was mich ärgern kann. Jemand macht sich für ihn die Mühe mit dem Laden und er macht sich nicht mal die Mühe herauszufinden, wer das war, um sich evtl. einfach mal zu bedanken. Wir wissen ja als Leser längst alle, wer das ziemlich sicher war - aber da könnte er doch auch drauf kommen. Schließlich wissen wir ja auch nur was er weiß. 

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Sabine_AC kommentierte am 18. April 2017 um 20:43

Stimmt - allerdings macht William sich allgmein nicht viele Gedanken darum, was andere denken, fühlen und tun.

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Sabine_AC kommentierte am 18. April 2017 um 20:45

Stimmt - allerdings macht William sich allgmein nicht viele Gedanken darum, was andere denken, fühlen und tun.

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Federfee antwortete am 21. April 2017 um 10:10

Genau. William ist so ein richtiger Kotzbrocken, wie er z.B. über seine Frau lästert. Immerhin hat er sie geheiratet und ihr 8 !! Kinder gemacht.Ich will mich aber nicht weiter über ihn auslassen, sonst ärgere ich mich.

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MrsFraser kommentierte am 27. April 2017 um 12:04

Kann euch nur zustimmen! Er ist unmöglich. Vielleicht ist das auch Ausdruck einer nicht diagnostizierten Krankheit. Sexuelle Erregung in Zusammenhang mit einem larvenfressenden Käfer ist ja jetzt auch nicht unbedingt normal, oder? Mag sein, dass es irgendein Kindheitstrauma gibt, das dem Ganzen zugrunde liegt, aber sein ständiges Selbstmitleid und dass er sich nur für sich interessiert ist wirklich nervig. 

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westeraccum kommentierte am 19. April 2017 um 09:05

Das Problem bei allen Hauptfiguren sind ja die Erwartungen, die sie an ihre Kinder haben. Sie sollen die Ziele erreichen, die die Eltern nicht erreicht haben. Leider ist das in allen Fällen zum scheitern verurteilt. Besonders tragisch ist das im Fall von William, der alle Hoffnungen auf seinen Sohn setzt, während er die Fähigkeiten seiner Tochter Charlotte vollkommen übersieht. Aber das ist sicherlich dem Zeitgeist geschuldet, Mädchen hatten sich klassisch um Kinder, Küche, Kirche zu kümmern und nicht um Wissenschaft.

Insgesamt wird das Buch immer düsterer, besonders die Erlebnisse Taos in Peking sind sehr bedrückend. Da ist ein riesiges System implodiert und die Menschen müsssen sehen, wie sie klar kommen. Besonders schlimm für die Schwächsten der Gesellschaft!

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milkshake kommentierte am 15. Mai 2017 um 09:01

Ja, du hast recht. In dem größeren Zusammenhang habe ich es noch garnicht gesehen (alle 3 Handlungsstränge haben gemeinsam, dass Eltern eine starre Vorstellung von der Zukunft ihrer Kinder haben). Und dass kaum einer fähig ist, richtig zu kommunizieren...

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cosmea kommentierte am 20. April 2017 um 20:19

Das empfinde ich auch so: dass die Geschichte immer düsterer wird. Die drei Protagonisten und ihre Familien in ihrer jeweiligen Epoche befinden sich in einer existentiellen Krise, kämpfen ums Überleben. Darunter hat in allen Fällen die Partnerbeziehung gelitten. William und George haben Ehefrauen, die die Hand über ihre Söhne halten. Emma schützt Tom, weil sie versteht, dass er seine Zukunft anders plant als sein Vater, dass er schreiben und nicht den Hof und die Imkerei fortführen will. Thilda hält schützend ihre Hand über Edmund und verschließt die Augen vor der Tatsache, dass sie sich einen Nichtsnutz und Säufer heranziehen.Tao, die ich übrigens sehr sympathisch finde, weil sie ihren Sohn so sehr liebt, dass sie bereit ist, dafür alles aufs Spiel zu setzen, will ihren Sohn zurückhaben, wissen, was mit ihm passiert ist.Ich bin gespannt, wie die drei Familien ihren jeweiligen "Kollaps" überstehen. 

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Susi kommentierte am 21. April 2017 um 15:22

Danke, das Du Tao auch magst. Viele konnten mit ihr nichts anfangen, aber ich kann sie in vielem so gut verstehen, vor allem, wenn man sich den kulturellen Hintergrund anguckt

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westeraccum kommentierte am 24. April 2017 um 10:18

Das geht mir auch so!

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Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:22

Oh ich mag Tao auch total, aber die Geschichte drumherum finde ich bisher etwas unausgegoren... da will ich mal noch sehen, was der 3.Abschnitt bereithält ;-)

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milkshake kommentierte am 15. Mai 2017 um 09:04

Doch, Tao ist mir von allen Figuren auch am sympathischten, weil sie doch ziemlich rebelliert, um ihren Sohn finden zu können. Von ihrem Mann hat sie ja keine Unterstützung zu erwarten (ich bin gespannt, ob da auch was größeres hinter steckt und ob es in der Ehe vielleicht noch einen größeren Knall gibt. Das schöne Geld, oh oh!)

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aimée kommentierte am 21. April 2017 um 10:13

Habe den zweiten Teil jetzt auch durch, musste einige Stellen doppelt lesen weil ich gedanklich oft nicht ganz bei der Sache war. 

Tao war für mich in diesem Teil am interessantesten, auch wenn das Zukunftsszenario tatsächlich ein paar Fragezeichen aufwirft. Glaube zum Beispiel, dass sich total ausgehungerte Jäger nicht durch Geld von ihrem Vorhaben abbringen lassen. Was sollen sie denn damit anfangen? Kann man ja bekanntlich nicht essen. Dennoch finde ich die Beschreibung einer verlassenen, düsteren Vorstadt recht interessant, wenn auch recht wage gehalten. Lunde deutet vieles nur an und überlässt es dann der eigenen Phantasie warum Tao z. B. schnell vom Restaurant zum Hotel muss - obwohl doch kaum noch jemand dort lebt und alles doch eher sehr einsam statt bedrohlich wirkt?

Da ich aus Stuttgart komme, finde ich es sehr amüsant, dass, obwohl die Stadt dem Untergang geweiht ist, die Straßenbahnen und Züge als eine der letzten Bastionen weiter betrieben werden.

Bei Williams Abschnitten muss ich mich mittlerweile zwingen am Ball zu bleiben. Bin fest davon überzeugt, dass Charlotte ihren Weg finden und gehen wird, sobald sie hoffentlich einsieht, dass bei ihrem Vater nicht viel zu holen ist.

Der stoffelige George mit seiner verstaubten Weltanschauung ist mir ein bisschen ans Herz gewachsen. Dass er vom Bienensterben betroffen sein würde war absehbar und macht für mich die Geschichte leider nicht spannender. 

Ich hatte vielleicht falsche Vorstellungen von dem Buch, vielleicht denke ich auch zu plakativ, aber ich vermisse ernsthaft "die Geschichte der Bienen"!

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MrsFraser kommentierte am 27. April 2017 um 12:08

Ja, wenn man ein bisschen mehr über die biologischen Hintergründe, warum die Bienen verschwinden, erfahren würde, wäre das Buch für mich noch besser. Aber kann es sein, dass die Wissenschaft dafür ja tatsächlich keine Erklärung hat? Vielleicht hat Lunde dazu nichts geschrieben, weil sie keine wissenschaftlichen Spekulationen äußern wollte.

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milkshake kommentierte am 15. Mai 2017 um 09:05

"Ich hatte vielleicht falsche Vorstellungen von dem Buch, vielleicht denke ich auch zu plakativ, aber ich vermisse ernsthaft "die Geschichte der Bienen"!" Das bringt es für mich auf den Punkt!

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Naibenak kommentierte am 15. Mai 2017 um 09:22

So schade, milkshake, dass auch du etwas völlig anderes erwartet und deshalb nun eher enttäuscht bist. Das finde ich für dieses schöne Buch wirklich ein bisschen traurig, dass es vielen so geht. Ich persönlich hatte diese Erwartungshaltung überhaupt nicht... Habt ihr euch vorgestellt, etwas in Richtung Sachbuch zu bekommen? Oder eine Tiergeschichte als solche? Ich verstehe es nicht so ganz. Für mich sind die Bienen jedenfalls allgegenwärtig in diesem Roman. Sie sind IMMER da, auch, wenn nicht exptlizit ÜBER sie geschrieben wird. Weil die Familiengeschichten ganz eng mit den Bienen verbunden sind (davon abgesehen wird ja doch so einiges über Bienen mitgeteilt). Und zwischen den Zeilen habe ich zu jedem Zeitpunkt gespürt, wie wichtig und schutzbedürftig diese wunderbaren Wesen sind ;)

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Federfee kommentierte am 21. April 2017 um 10:28

Habe ich mich anfangs noch gelangweilt, wird es jetzt spannender. Spannung allerdings damit zu erzeugen, dass man zusammengehörige Ereignisse - z.B. die Suche im verlassenen Peking - auseinanderreißt, finde ich nicht gut. Mich nerven diese allzu kurzen Abschnitte und mit hätte es besser gefallen, wenn es etwas weniger Unterbrechungen eines Handlungsfadens gegeben hätte.

Vieles wird nur angerissen und nicht weiter vertieft, die Sprachlosigkeit der Personen wird dagegen ständig thematisiert und zieht sich durch das ganze Buch.

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aimée kommentierte am 21. April 2017 um 11:38

"Vieles wird nur angerissen und nicht weiter vertieft, die Sprachlosigkeit der Personen wird dagegen ständig thematisiert und zieht sich durch das ganze Buch."

Ja, das stimmt! Von daher fänd ich ja den Titel "Vom Summen der Imker" oder "Das Leben und die Bienen" passender ;-P

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Federfee kommentierte am 21. April 2017 um 12:08

Von einer 'Geschichte der Bienen' sehe ich jedenfalls nicht allzu viel. 'Vom Summen der Imker' *lach, köstlich ;-)

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MrsFraser kommentierte am 27. April 2017 um 12:09

:D

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kleineHexe kommentierte am 27. April 2017 um 14:00

Ich finde den Titel schon passend, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon mehr über Bienen und Bienensterben gelesen habe - bin selber Hobbyimkerin. Für mich gehört zur Geschichte der Bienen schon, wie sie erforscht wurden und unterchiedliche Körbe oder Maganzinbeuten entwickelt wurden. Die dazugehörigen Namen waren mir bislang nicht bekannt und ich werde sie wohl auch genauso schnell wieder vergessen, wie ich hier von ihnen gelesen habe. Trozdem gefällt mir die gute Recherche mit eingebautem, realem Hintergrundwissen.

Mit George kann ich gut mitfühlen... ich habe in diesem Winter auch mehrere Völker verloren. Klar finde ich ihn sehr sympatisch und kann auch gut nachvollziehen, dass er davon träumt, sein Sohn würde seine Interessen teilen und die Imkerei weiterführen wollen - ist doch verständlich, wenn man etwas mit Herzblut betreibt.

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Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:27

Ja, ich sehe es wie du, kleineHexe! Der Titel ist meiner Meinung nach absolut okay - es geht zwar um Familiengeschichten, aber ganz viel ja auch um Bienen, die Forschung, die Imkerei, das Bienensterben... finde ich alles sehr interessant!!!

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qwertzy kommentierte am 21. April 2017 um 12:16

Mir ging es mit dem Mittelteil ganz anders, als zu anfang. Es hat sich ewig gezogen, nichts passierte und irgendwie konnte man immer schon erahnen, was als nächstes passiert (und wie das Buch ausgeht).

Diese Geheimnisse in Taos-Strang haben mich gar nicht gefesselt, wir "wussten" ja im ersten Teil schon, dass es wohl eine Biene gewesen sein muss. Die Entfremdung der Eltern, nun ja.

Auch bei William war absehbar, was passiert. Gleichfalls bei George. Ich finde an vielen Stellen hat die Autorin durch Andeutungen viel von der Geschichte weggenommen.

Nach wie vor fand ich die Sprünge aber gut, sodass ich weiter am Buch dran geblieben bin

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qwertzy kommentierte am 21. April 2017 um 12:18

Oh und noch ergänzend: An vielen Stellen wurde auf unwichtigen Dingen herumgeritten, die nur bedingt etwas mit der Geschichte zu tun hatten. Das fand ich persönlich als störend, weil halt nicht relevant

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
MrsFraser kommentierte am 27. April 2017 um 12:13

So zum Beispiel die Bärengeschichte. Dass die Erlebnisse in Toms Kindheit vielleicht mit seiner Abneigung, den gleichen Beruf wie sein Vater zu ergreifen zu tun haben, mag ja sein, aber wozu musste der Einsatz in Maine so verheerend verlaufen? Der Regen und der Bär - wozu diese Episode? Vielleicht erhält sie ja noch Relevanz im dritten Teil...

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Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:30

In dieser Episode wird meiner Meinung nach das Verhältnis Vater-Sohn nochmals verdeutlicht. Sie haben eine gemeinsame, eher schaurige Vergangenheit zum einen und sie sitzen tagelang bei Regen aufeinander, haben sich aber so gut wie nichts zu sagen. Die Stelle, als Tom seinen Vater zur Rede stellt, spricht Bände.

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Diamondgirl kommentierte am 28. April 2017 um 16:12

Ich denke schon, dass durch einige Randgeschichten aus der Vergangenheit das Verhältnis der Personen untereinander verdeutlicht wird. Auch, wenn sie nicht unmittelbar mit dem aktuellen Geschehen zusammen hängen. Tom hatte sich auf Georges Aussage verlassen, dass es in Maine keine Bären mehr gebe. Nun erkennt er, dass sein Vater ihm bewusst nicht die Wahrheit gesagt hat, weil er ahnte, dass sein Sohn dann nicht mitkommen würde.  

Es handelt sich also aus seinem Blickwinkel eindeutig um einen Vertrauensbruch. George weiß das, aber er weiß nicht, wie er sich entschuldigen und die Situation auffangen soll. Er kann es einfach nicht - was hingegen Tom genauso wissen wird. Es ist erst einmal ein guter Grund für ihn, sich wieder zurück zu ziehen und seinen Vater alleine zu lassen mit seinen Bienen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 16:39

Ja stimmt, ganz wichtig! Dieser Vertrauensbruch kommt noch dazu!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Stefanie Schultz kommentierte am 23. April 2017 um 20:57

Der zweite Teil hat sich ziemlich gezogen, fand ich. Trotz des guten Schreibstils musste ich mich mehr oder weniger zum Weiterlesen zwingen... Zunehmend nerven mich nun auch die Sprünge zwischen den drei Hauptprotagonisten. Aber ich hoffe und denke, dass noch eine raffinierte Verknüpfung zum Vorschein kommt, die mich verblüffen wird.

Zudem verstehe ich bisher auch noch nicht, warum die Beziehungen zu den Kindern so verdeutlicht werden. Und außerdem finde ich es schrecklich, dass George sich überhaupt nicht für seinen Sohn freut und William Charlotte immer wieder abweist, trotz ihres großen Interesse gegenüber den Bienen und er sich nur auf seinen einizigen Sohn Edmund versteift. Auch das William wohl anscheinend wieder in sein Selbstmitleid verfällt, kann ich absolut nicht nachvollziehen. An seiner Stelle wäre ich froh, dass er ohne Hilfe solche Ideen/Entwicklungen umgesetzt hat, auch wenn es diese ohne sein Wissen schon eigentlich gab..

Aber naja. Nun beginnt ja der Kollaps bei George, sodass die nächsten Szenen bestimmt spannender werden. 

Am interessantesten ist bisher wohl die Geschichte von Tao. Da ist wenigstens eine spannende Story hinter, da sie ihren Jungen sucht. Auch das Peking sich so entwickelt hat, fand ich sehr interessant und spannend. Ich bin gespannt, ob Sie bei der Suche nach ihrem Sohn noch erfolgreich sein wird und was nun hinter all dem steckt.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Susi kommentierte am 24. April 2017 um 08:29

ich bin völlig Deiner Meinung in jedem angesprochenen Pumkt. (habe den Rest dann hintereinander gelesen. Also erst William, dann Georg und dann Tao und das Buch hat enorm gewonnen.)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Stefanie Schultz kommentierte am 24. April 2017 um 12:34

Ja, das habe ich oben schon gelesen, dass du es so gemacht hast. :) Aber irgendwie möchte ich das Konzept der Autorin nicht zerstören. Sie wird sich ja irgendwas dabei gedacht haben, oder? Außerdem müsste ich mich dann bei der Geschichte von William echt durchquälen. :D 

Aber sonst stelle ich mir das auch gar nicht so schlecht vor. Wenn man chronologisch die einzelnen Geschichten durchgeht, sollte man sich ja eigentlich auch nicht selbst spoilern. :)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Susi kommentierte am 27. April 2017 um 11:33

also grade bei William fand ich die abgehackte Geschichte eher langweilig, aber hintereinanderweg gelesen ging es in einem Rutsch ganz flott und die Story war sogar interessanter.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Diamondgirl kommentierte am 24. April 2017 um 16:42

@Susi

Ob das Buch wirklich dadurch gewonnen hat, sei mal dahin gestellt. Offenbar fiel es dir so aber leichter es zu lesen. ;-)

Wenn man die Bücher separat und der Zeit entsprechend nacheinander liest, dann läuft man nicht so Gefahr, Spoilern aufzusitzen, Wenn man die zeitliche Abfolge nicht einhält, dann schon, denn in Taos Geschichte werden die Zusammenhänge ja noch einmal dargelegt.  

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:40

Dass William wieder in ein Loch fällt (wobei, NOCH ist es ja nicht so dramatisch wie zu Beginn), kann ich sehr gut nachvollziehen. Denn selbst die eigenartige Szene aus der Kindheit (und die Vorgeschichte) zeigt, dass er schon damals überhaupt nicht ernst genommen wurde - eher verspottet. Das zog sich durch sein ganzes Leben (sein Vortrag, später dieser arrogante Fatzke Rahm usw). Egal, was er macht - und wenn er noch so leidenschaftlich bei der Sache ist - er wird von ihm wichtigen Menschen entweder gar nicht beachtet (von seinem Sohn bspw) oder gar verspottet (von Rahm). Sorry, aber bei solch einem Lebenslauf muss man schon starke Nerven haben, um den Kopf oben zu behalten ;) Von daher - versteh ich. Trotzdem ist er ein sehr ich-bezogener Mensch (oder vielleicht auch genau deshalb?!) und das ist natürlich nicht sehr sympathisch. Vielleicht schafft es die kluge, fleißige Charlotte ja noch, ihren Vater wieder in die richtige Spur zu bringen?

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Diamondgirl kommentierte am 28. April 2017 um 16:17

Das sehe ich ähnlich wie du. Zumal, wenn man noch die Zeit bedenkt. Da wurde von einem Familienoberhaupt erwartet, dass er alles vollkommen im Griff hat. Damit ist William aber total überfordert und sieht sich von seinem Sohn nicht beachtet und den Rest der Familie nimmt er nicht für voll, weil es alles Weiber sind.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
MrsFraser kommentierte am 27. April 2017 um 12:22

Ich komme mit der gestückelten Erzählweise ganz gut zurecht und empfinde das als Tempo steigernd beim Lesen, weil man eigentlich bei allen drei Strängen wissen möchte, wie es weitergeht. 

Taos Geschichte mag ich allerdings am wenigsten, ein bisschen sehr düster und fast schon mysteriös. Mit George kann ich mich gut identifizieren, vielleicht liegt das aber einfach an der Zeitebene. Die Szene, in der er, seine Frau und seine beiden Mitarbeiter sich mit den verlassenen Bauten azseinandersetzen fand ich sehr bewegend, die ging mir richtig nah. William hingegen finde ich etwas suspekt, ich kann zwar seinen Forscherdrang und seine Enttäuschung bei Rückschlägen nachvollziehen, aber er ist mir zu sehr weinerliche Dramaqueen.

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
kleineHexe kommentierte am 27. April 2017 um 22:08

Jetzt hab ich die ganze Zeit meinen Kommentar von heute Mittag gesucht - und finde ihn unter "Bewerbung". Da muß ich geträumt haben... kann den Beitrag leider nicht verschieben ( ging das nicht früher?) und kopiere ihn deshalb mal:

 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
kleineHexe kommentierte am 27. April 2017 um 14:04

Mich fesseln alle drei Erzählstränge; William finde ich immer unsymathischer. Ich hoffe, dass Charlotte statt Edmund studieren darf ( gab es ja zu dieser Zeit wohl auch schon vereinzelt); so wäre beiden im Rahmen ihrer Möglichkeiten am besten geholfen. Hab ich das richtig verstanden? Edmund ist Alkoholiker und Charlotte mußte ihn mit einem Eimer kaltem Wasser aufwecken? Dass er halb in einen Bach gefallen ist, scheint mir wenig glaubhaft.

 

Bei Taos Geschichte verwundert mich die Zweigeteiltheit der Stadt und wie die Einzelnen in den verlassenen Stadtteilen überleben können – egal ob der Restaurantbetreiber mit Sohn, die Dame im Hotel oder die Kinder/Jugendliche im Sperrgebiet.

 

Jetzt les ich erst mal eure Kommentare...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Naibenak kommentierte am 28. April 2017 um 10:50

Sooo... nachdem ich jetzt alles gelesen und kommentiert hab, nochmal zusammengefasst ;-)

Auch der 2.Abschnitt hat mir super gefallen - die Unterbrechnungen sind nach wie vor überhaupt nicht lesehemmend o.ä. für mich. Leider sind Taos Kapitel etwas kurz geraten und deuten vieles nur an - könnte für meinen Geschmack an so manchen Stellen ausführlicher sein um besser zu verstehen. Mit dieser Geschichte tu ich mich momentan am schwersten. Die beiden anderen jedoch sind prima - kann mich in George UND auch William sehr gut einfühlen und mitleiden. Ja, momentan leiden sie alle sehr ;) Ich hoffe ja, dass es wieder bessere Zeiten für sie geben wird. Zumindest für den einen oder anderen ;) Auch wenn die Charaktere jetzt nicht unbedingt Sympathiebolzen sind, so sind sie gut gelungen! Ebenso die Beziehungen zu den Kindern und zum Partner. In jeder Zeit ist sie etwas anders dargestellt, wobei doch alle drei gemeinsam haben, dass die Hauptfigur sehr auf ihr eigenes Problem fixiert ist und die Familie in diesem Moment außen vor bleibt. Geredet wird - innerhalb der Familie - wenig. Finde ich interessant! Denn... ist es nicht oft wirklich genau so? ;)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Stefanie Schultz kommentierte am 28. April 2017 um 12:17

Letzteres habe ich auch gedacht. Zwar ärgert das einem total, dass sie nicht wirklich miteinander reden und denkt sich, dass man auf jeden Fall anders handeln würde. Aber wenn man mal genauer überlegt, kommt das der Realität doch schon gut nahe - auch wenn man sich das nicht eingestehen möchte. Besonders in Stresssituationen fühlt man sich ja schnell missverstanden und blockt ab. Und bei allen dreien herrscht ja nun mal mehr oder weniger so eine Situation.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Diamondgirl kommentierte am 28. April 2017 um 16:21

So ist es! Natürlich ist die mangelnde Fähigkeit miteinander zu reden nicht gerade ein Problemlöser und macht alles nur noch schwieriger. Aber trotzdem ist es ganz oft in der Realität auch genau so und nicht anders. Nicht umsonst gibt es so viele Therapeuten  ;-)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Fasersprosse kommentierte am 28. April 2017 um 21:03

Die Leseabschnitte sind für mich logisch eingeteilt. Hier, im mittleren Abschnitt habe ich einen tieferen Einblick in die jeweiligen Familien bekommen. Für mich trat hier auch einiges deutlicher hervor. Unter anderem die Betrachtungen von Gemeinschaftsstrukturen: in der Gesellschaft, im Bienenvolk, im Ameisenhaufen. Das Ausschwärmen der Bienen habe ich mit dem „Ausschwärmen“ der Kinder aus dem Elternhaus assoziiert. Auch auf die Verantwortung, die wir haben, übernehmen oder eben nicht übernehmen, ist bereits eingegangen worden. Meine übertragbare Frage auf das Buch ist: Was machen wir mit unserer Welt, was machen wir mit unseren „Alten“/“Nicht-Leistungsträgern“, welche Chancen und welches Erbe geben wir unseren Kindern, warum müssen wir über die Welt und unsere Kinder „bestimmen“? Am deutlichsten sehe ich das „Welt“-Versagen in der Geschichte von Tao. Ich habe mich gefragt, warum ich Tao nicht so deutlich vor mir sehe, wie ich William und George sehe. Ich glaube, dass das mit dem Land China zu tun hat. Ich war noch nie in Asien und habe keine persönlichen Erfahrungen mit der dortigen Kultur und Mentalität. Ich denke, dass das der Grund meiner fehlenden Annäherung zu der Figur ist und das bedeutet für mich, dass die Autorin die Figur treffend beschrieben hat. Ihre Beschreibung über das ehemals pulsierende und nun verwahrloste Peking konnte indessen alle Bilder bei mir hervorrufen. Allen Figuren gemeinsam ist ihre Unfähigkeit, über ihre Gefühle zu sprechen. Ich werde sehen, ob das noch ein wichtiger Punkt in diesem Buch wird.

Mir gefällt das Buch immer noch richtig gut, auch die naturwissenschaftlichen Aspekte. Ich finde es prima, so ganz nebenbei, so vieles über Bienen zu lernen.

Ich bin gespannt, ob es noch mehr Verbindungen zwischen den drei Familien gibt, außer den Bienen. Einer Sache bin ich vielleicht auf der Spur: Ich könnte mir vorstellen, dass eine von Williams Töchtern die Vorfahrin von Georg ist. Vielleicht Charlotte? Sie betrachtet und zeichnet ebenfalls den neuen Bienenstock ihres Vaters und in Georgs Haus hängen Zeichnungen eines Bienenstocks eingerahmt an der Wand. Und vielleicht wird Tom tatsächlich Journalist und reist vielleicht nach China und …

Die nächsten Buchseiten werden wohl spannend aber auch schlimm für mich werden. Ich hoffe, dass der Aufbau des Buches und der Schreibstil unverändert bleiben, denn das wird mich an die Hand nehmen bei dem was ich befürchte, was noch alles geschieht.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Ceciliasophie kommentierte am 01. Mai 2017 um 07:22

Ich mag das Buch, keine Frage!
Doch hätte ich mir auf Grund von Titel und Cover noch mehr Informationen über die Bienen an sich gewünscht. Leider nicht im Fokus stehend, bilden diese "nur" das Gerüst der Geschichte. Somit wird dem Leser zwar unterschwellig mitgeteilt, um was für ein wichtiges Thema es sich handelt, doch sehe ich das als ehemalige Biologiestudentin als verschenktes Potential an. Hier hätte sich eine viel deutlichere Nachricht an die Leser gestützt durch noch mehr Fakten, Basiswissen und erschreckenden Nachrichten gelohnt. Dass die Autorinauf eine angenehme Art und Weise Wissen vermitteln kann, hat sie bisher nämlich sehr gut bewiesen.
Ansonsten finde ich die Geschichten sehr nett, mir macht es unfassbar viel Spaß das Buch zu lesen, doch bin ich kein allzu großer Fan der Geschichte auf Grund der gerade angesprochenen Dinge.
Die Charaktere finde ich toll, vor allem William hat es mir angetan, denn die Arbeit eines mehr oder weniger Wissenschaftlers aus der damaligen Zeit ist für mich einfach immens spannend. George ist in sich selber gefangen, kommt irgendwie nicht aus sich heraus und ich möchte wirklich wissen, was es mit seinen Bienen auf sich hat. Wahrscheinlich handelt es sich ja um CCD.
Tao finde ich einfach nur uninteressant. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte und zeigt uns auf, in was für eine Zukunft wir uns begeben könnten, wenn wir keine Lösung der von uns herbeigeführten Probleme finden. Und die Bienen nicht retten, doch als einzelner Charakter gefällt sie mir nicht so gut. Wei-Wen leidet doch wahrscheinlich an einer Allergie und wurde von einer Biene gestochen, die in dem Wald lebt. Weshalb alle (natürlich zu Recht) so durch den Wind sind. Natürlich ist es auf keinen Fall vertretbar, eine Mutter (und auch einen Vater!!) vom Kind zu trennen. 
Was mich zur Zeit aber am meisten interessiert, sind Edmund und Charlotte. Charlotte mag ich einfach sehr gerne und ich bin gespannt, ob sie vielleicht diejenige wird, die in die Fußstampfen ihres Vaters tritt.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
aimée kommentierte am 03. Mai 2017 um 17:59

Danke, du fasst in Worte, was ich gedacht aber nicht greifen konnte! Das Buch ist gut - aber irgendwie zu "undeutlich"!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
LesenundKaffee kommentierte am 01. Mai 2017 um 23:28

Es scheint so, als würden die meisten von euch die Geschichte von William am langweiligsten finden. Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Ich finde seine Handlungsstränge am interessantesten, da sie von der Entwicklung der Imkerei erzählen. Außerdem mag ich Charlotte gerne. Ich hoffe ihr Vater erkennt noch ihr Talent und fördert sie dann.
Mit George dagegen kann ich gar nichts anfangen. Ich hoffe jetzt, nachdem seine Bienen verschwunden sind, kommt ein bißchen Spannung in seine Story.
Taos Abschnitte sind kurz gehalten und ja, auch ein wenig gruselig. Ich hoffe unsre Zukunft sieht nicht wirklich so aus. Ich glaube aber auch nicht, dass die Technik so schnell verschwinden wird. Internet wird es wohl immer geben.
Ich glaube auch nicht, dass Tao ihren Sohn in Peking noch finden wird. Wahrscheinlich ist er längst Tod und die Regierung will dies vertuschen.
Ich lese jetzt noch ein wenig weiter und bin gespannt, wie viele meiner Theorien zutreffen.
Ihr anderen scheint ja schon so ziemlich alle durch zu sein mit dem Buch. Da war ich leider nicht so flott.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
Ja Wolf kommentierte am 03. Mai 2017 um 16:14

Der zweite Teil war schnell durch weil hier Teils außer bei Tao der Spannungsbogen doch Recht flach gehalten wurde , dafür wurde aber intensiver auf die einzelnen Protagonisten und ihr tun eingegangen was aber für die Geschichte doch wichtig ist wie ich finde .
Weiterhin gestaltet gerade der Wechsel des ganzen das Buch für mich sehr interessant

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
AhabsDaughter kommentierte am 03. Mai 2017 um 21:25

Der zweite Abschnitt gefiel mir ebenfalls gut.

Tao kann ich einerseits verstehen, andererseits aber nicht. Sie gibt sich selbst die Schuld an Wei-Wens Unfall, denkt von Kuan dass er dasselbe denkt und llässt ihn daher nicht zu Wort kommen. Auf einmal ekelt er sie an, oder ist es Ekel vor ihr selbst, den sie auf ihn projiziert? Kuan ist sehr eingeschüchter und 150 Jahre Erziehung zur Gehorsamkeit haben ihn so werden lassen wie er ist. Ich finde es etwas unfair, dass Tao ihm plötzlich für seine Passivität die Schuld gibt.

Die Szenen in Peking wurden mit Sicherheit von der Autorin nur angerissen, um das Buch nicht übermäßig aufzublasen. Szenen wie die mit den Alten sind schrecklich genug, um sich ein Bild zu machen denke ich. Dass Tao den Jugendlichen Geld anbietet, ohne nachtzudenken, was sie damit anfangen, war wohl eine Panikreaktion. Sie haben ja auch nur dumm geguckt und dann ist sie schon geflüchtet. Hätte mich interessiert, wie die Szene weiter verlaufen wäre.

George. Er wirkt immer verbitterter auf mich. Nichts läuft so, wie er es sich vorstellt und sein Sohn lässt sich auch nicht mehr "manipulieren". Ich kann nachvollziehen, dass er denkt, sein gesamtes Lebenswerk geht den Bach runter, vor allem nach dem Verschwinden der Bienen. Seine Hilflosigkeit und Verzweiflung war beim Lesen richtig spürbar.

William...tja er grübelt wirklich zu viel über sich selbst und ist blind gegenüber den Vorgängen, die sich direkt unter seiner Nase abspielen. Ich hatte zuerst spontan den Einfall, dass Edmund Drogen (Opium) nimmt, aber Alkohol klimgt auch sehr plausibel. Damit kommen bei George und William wohl noch das Thema Vater-Sohn-Konflikt und Enttäuschung der Väter über die Söhne zur Sprache. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und natürlich auch ob William endlich aufwacht und Charlottes Talent erkennt.

Lachen musste ich bei Williams Swammerdam-Vortrag. Das war echt zum Fremdschämen. Die verschmitzte Reaktion der Landbevölkerung war genial (Swammerdam-Pie usw.). Wenigstens ein lustiger Moment bei dieser ernsten Thematik des Buchs...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
orfe1975 kommentierte am 09. Mai 2017 um 08:23

Wow, der 2. Abschnitt las sich wieder sehr spannend und doch lässt er mich sehr nachdenklich und etwas deprimiert zurück.

Eigentlich tun mir alle Protagonisten auf eine gewisse Weise leid.

George findet keinen Draht zu seinem Sohn. Immerhin tut dieser ihm den Gefallen, mit auf die Tour zu kommen und arbeitet sogar hart mit. Ich vermute, um ihm dabei zu zeigen, warum er nicht in die Fußstapfen von seinem Vater treten will, wovon die Geschichte mit dem Bären nur ein Grund darstellen könnte. Aber auch, weil er nicht gutheißt, dass der Vater mit den Bienen von Feld zu Feld reist und "das System" unterstützt. Und dann seine Bemerkung, die zeigt, dass George seine Mitarbeiter letztendlich besser kennt als den eigenen Sohn..Letztendlich hat George jetzt doch mit dem Bienensterben zu tun. In den Szenen merkt man nochmal deutlich, dass er nicht nur seiner Existenzgrundlage hinterhertrauert, sondern auch emotional sich den Bienen verbunden fühlt, finde ich. Was passiert nun? War das das Ende seiner Bienenfarm? Er sagt ja selbt, dass zu wenige überlegt haben.

Tao und Kuan können nicht über das erlebte und ihre Schuldgefühle (ich vermute, Kuan hat auch welche) reden. Ein Schicksal, dass oft leider Eltern entzweit, deren Kindern etwas schlimmes zugestoßen ist. Ich kann Tao verstehn, dass sie alles tut, um Wei-Wen zu finden. Das Ersparte für ein potenziell zweites Kind ist da Nebensache. Ich würde auch durchdrehen, wenn ich nicht wüßte, was mit meiner Tochter ist und wo sie ist und das Gefühl hassen, ihr nicht beistehen zu können, sie nichtmal trösten zu können.

Die Szenen in Peking sind dystopisch düster. Ausgestorbene Straßen und im Vergleich zur Stadtflucht, die vielen Arbeit versprach, sind die Leute nun aufs Land abkommandiert, um das Überleben aller zu sichern, so gut es geht. Bei normalen Dystopien lese ich über sowas hinweg, aber angsesichts der Tatsache, dass das Bienensterben leider Realität ist, lassen mich diese Szenen sehr nachdenklich und erschüttert zurück. Das gleiche gilt für das Zurücklassen der alten Leute und die verwahrlosten Kinder. Für die Schwächeren ist kein Platz in der Gesellschaft, nur die Starken kommen weiter. Das hier ist extrem, aber leider sieht es in unserer Gesellschaft heutzutage auch nicht viel besser aus...

Ich habe immer noch die Theorie, dass es noch letzte Bienen im Wald gibt, die Schuld an Wei-Wens Zustand sind. Woher kommen sonst die ganzen schönen Blumen im Zelt?

William ist wieder mal gescheitert. Ich kann ihn verstehen: er hat sich endlich aus seiner Melancholie aufgerafft und seine Leidenschaft brannte wieder, da wird er von Rahm wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Das ist bitter, aber immerhin gibt er nicht auf.

Schade, dass er nicht erkennt, dass Charlotte bestens geeignet ist, in seine Fußstapfen zu treten, aber sie ist ja "nur" eine Frau. Stattdessen krampft er sich verzweifelt an die Hoffnung, Edmund für die Bienen begeistern zu können. Für Edmund habe ich 2 Theorien: entweder er ist genauso depressiv, wie zuvor sein Vater, der er muss heimlich arbeiten, um Geld in die Familienkasse zu bringen, weil der Vater so lange krank war.

Ich glaube auch, dass Charlotte vielleicht heimlich den Laden instant gehalten hat. Sie ist so bemüht, die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu bekommen und er würdigt das nicht, echt schade, aber so war es damals leider. Die Emanzipation war noch weit entfernt. Zwar gab es kluge Frauen mit Forscherdrang, aber ihnen wurde es nicht leicht gemacht.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 163 - 353)
milkshake kommentierte am 15. Mai 2017 um 08:53

Also so hellauf begeistert bin ich nach wie vor leider nicht. Die kurzen Lesepassagen schränken mich irgendwie stark ein, immer, wenn man tiefer in einen Abschnitt abtauchen will, kommt eine neue Perspektive. Und der Abschnitt, der mich am meisten interessiert (Tao) kommt meiner Meinung nach zu kurz. Ach wie gruselig war bitte die Szene, in der Tao den Alten im Krankenhaus begegnet, die zum Sterben zurückgelassen werden? Die sich in ihrem Leid suhlen müssen. Das hat mich ehrlich gesagt extrem berührt und schockiert!

Aber ich bin sehr froh, dass wir endlich endlich endlich ein wenig mehr über Bienen erfahren. Georges Geschichte nimmt Fahrt auf, mit William bin ich nach wie vor nicht warm geworden. Ich finde keinen Zugang zu ihm und er ist mir auch einfach unsympathisch, allein auf Grund der Tatsache, dass er seinen Sohn in den Himmel lobt und seine Tochter, die leidenschaftlich und interessiert bei der Sache ist, ignoriert. Weil sie ein Mädchen ist. Dass das gesellschaftlich so angesehen wurde damals, weiß ich. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass es deshalb in Ordnung ist. Und die Szene mit der Erde fand ich doch ein wenig ....verstörend. Ich weiß auch nicht ganz, was die Autorin uns damit sagen wollte :D

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