Rezension

Verwirrend aber faszinierend

Zeitsplitter - Die Jägerin - Cristin Terrill

Zeitsplitter - Die Jägerin
von Cristin Terrill

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung

 

Der Klappentext hört sich verwirrend an? 

Marina und Em haben nichts gemein sollen aber die gleiche Person sein? 

Ja! Es ist am Anfang kompliziert. Es dauet eine Weile bis man auch nur ansatzweise den Durchblick hat und es wird auch bis zum Ende dauern ehe man wirklich alles begreift. Aber genau das macht den Reiz aus. 

Vom Anfang bis zum Ende fiebert man der Erleuchtung entgegenwährend man sich im Dunkeln den Weg durch diese faszinierende Zeitreise bahnt. 

 Der Aufbau der Geschichte ist wirklich gelungen. 

Der Leser darf abwechselnd aus Ems und Marinas Sicht an dem Geschehen teilhaben. Dabei findet man sich in 2 völlig unterschiedlichen Zeitleisten wieder und erfährt somit Ems Vergangenheit (als sie noch Marina war) und zeitgleich Marinas Zukunft (die nun Em ist). 

Wieso aus Marina Em wird, solltet ihr unbedingt selber heraus finden. 

 Letztendlich geht es aber darum, das Mädchen der Vergangenheit von dem der Zukunft zu unterscheiden. 

Em, die 4 Jahre in Marinas Zukunft lebt, will die Vergangenheit ändern. Die Welt, in der sie lebt, ist grausam, nahezu unerträglich. Die einzige Chance diesem dasein zu entkommen, ist eine Reise in die Vergangenheit. 

Sie muss tun, was getan werden muss und dem was in ihrer Zeit vor sich geht ein Ende setzen. 

Als Marina, die sie vor 4 Jahren war, sah die Welt noch ganz anders aus. 

Beliebt, reich und naiv hatte sie wenige Sorgen. Vielmehr nur die eine, wie sie ihrem Schwarm endlich erobern kann. 

Diese Version der Protagonistin ist hochgradig nervtötend. Sie vereint wohl alle typischen Teenie-Klischees, die man sich denken kann. Also ist sie quasi DAS „SUPERKLISCHEE“ schlechthin. Egoistisch, hochnäsig und verzogen ist sie kaum eine Sympathieträgerin. 

 Ganz im Gegensatz zu Em. Ich will nicht behaupten sie wäre das genaue Gegenteil. Nein, das ist sie sicher nicht. Aber sie ist definitiv die „bessere“ reifere Marina und ihre Handlungen sind weitaus nachvollziehbarer. 

 Als Leser darf man sich neben einer atemberaubenden Darstellung der „Zeitreisen“ und einer Menge Spannung auch auf große Gefühle freuen. 

Allerdings gilt auch in Sachen Romantik es wird nicht einfach. 

Nur soviel dazu: Dreiecksbeziehungen waren gestern. Das hier ist turbulenter und verzwickter als man meinen mag. 

 Das Liebesdrama, das Geheimnis der Zeitreisen und der Versuch die Vergangenheit zu verändern, ergeben eine geladene Mischung, die den Spannungsbogen nicht einreißen lässt. 

Ich war bis zur letzten Seite gefesselt. 

Und ich muss es doch mal ausdrücklich erwähnen: 

Es gab keinen gemeinen Cliffhanger am Ende. 

Zumal ich der Meinung bin, dass diese Geschichte gar keine Fortsetzung nötig hat (auch wenn es eine geben soll), ist der Schluss rundum gelungen und hat mich mit gutem Gewissen zurückgelassen.

 

Fazit & Bewertung

 

Diese Geschichte ist fesselnd bis zur letzten Seite. 

Allerdings wirft „Marina“ so ihren Schatten. Ihre Kapitel hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack, der schwer zu ignorieren ist. 

Da die Zeitreisen aber ihre ganz eigene faszinierende und bemerkenswerte Logik haben und der Rest in sich stimmig ist, verscheucht die nervige Marina nur eine meiner Eulen. Somit bleiben

 

4****