Rezension

Bewegend

Die spürst du nicht -

Die spürst du nicht
von Daniel Glattauer

Bewertet mit 5 Sternen

Regt zum Nachdenken an

Am Anfang süffisant am Schluss so tragisch. Zuerst erfahren wir einiges über die sogenannten Hauptprotagonisten, bzw gibt es eingangs nähere Beschreibungen zu den Mitgliedern der zwei wohlhabenden Familien, welche in die Toskana reisen um dort einen entspannten Urlaub der Luxusklasse zu machen. Die Tochter einer der zwei Familien möchte ihre somalische Schulfreundin mitnehmen. Ihre Beweggründe sind nicht besonders edel. Es dauert bis die somalischen Eltern, nebst Bruder einlenken, und da kommt es schon zu den ersten Missverständnissen. In der Toskana wird die Idylle jäh unterbrochen. Das Bild welches der Autor da zeichnen wird, ließ mich den ganzen Roman über nicht mehr los. Ganz im Gegenteil zu den "wichtigen" Personen in der Geschichte. Mehr mag ich nicht verraten. Was der Autor aus meiner Sicht ganz hervorragend macht, er lässt die Figuren die ihm wohl am Herzen liegen, ersteinmal in einer vemeintlichen Nebenhandlung verschwinden um sie dann zum Schluss hin aus der Taufe zu heben. So bissig und satirisch wie die Geschichte teils auch daherkommt, so zerreißend spannend und bewegend wird es zum Schluss hin. Die Themen Eigennutz, und Selbstaufgabe, Gefühle und Gefühlsverarmung, sowie die Tücken der Kommunikation über die Sozialen Medien bringt Daniel Glattauer auf den Punkt und hat mich neugierig auf weitere Bücher des Autors gemacht. Eine Leseempfehlung für alle die sich mit der Gesellschaft aber auch mit persönlichen Geschichten auseinandersetzten wollen. Denn dieser Spagat ist aus meiner Sicht in "Die spürst du nicht" gelungen. Das Hörbuch war angenehm von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth eingelesen. Mir hat nur leider der österreichische Dialekt bzw die Sprachfärbung gefehlt, denn es kommen österreichische Begriffe vor werden aber in hochdeutsch gelesen, das fand ich etwas schade.