Rezension

Durchmischter Einrdruck

Die spürst du nicht -

Die spürst du nicht
von Daniel Glattauer

Aktueller denn je, aber Glattauers anderen Bücher haben mir besser gefallen.

Erwartungsvoll habe ich gestartet und war am Anfang auch sehr begeistert.  Der Schreibstil ist brillant und die Idee, fiktive Postings zu schreiben, die zeigen, wie krass, oft schon unflätig, miteinander umgegangen wird und nur die eigene Meinung gilt, finde ich genial.
Mit der Zeit nützt sich der Effekt aber etwas ab. Auch die Story mehrmals als Frage-Antwort-Spiel voranzubringen, fand ich anfangs ein gutes Stilmittel. Spätestens nach dem dritten Mal wirkt es dann aber störend.
Ausserdem ist in dem Buch zu viel angesprochen. Es passieren so viel Nebenhandlungen, die angedeutet, aber nicht weitererzählt werden, wodurch die Geschichte zerfranst. Was ausführlich begonnen wurde, geht am Schluss ganz schnell und es wirkt, als sei dem Schriftsteller die Puste ausgegangen. Es wird so viel Zeit auf diverse Personen/Handlungen verwendet, die  unwichtig sind, aber die Flüchtlingsfamilie, inkl. dem Mädchen Aayana oder auch die Beziehung zwischen Eltern-Tochter Strobl-Marinek bleiben fast konturlos. Das kann so gewollt sein, mir gefällt es aber nicht so gut. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Ich finde das Buch zwar durchaus lesenswert, aber anderes von Glattauer gefiel mir besser. Die Botschaft selbst ist aber aktueller denn je.