Rezension

Die Umsetzung und Charaktere konnten mich nicht vollends überzeugen :(

Clans of London: Hexentochter - Sandra Grauer

Clans of London: Hexentochter
von Sandra Grauer

Bewertet mit 3 Sternen

Die Schreibweise der Autorin ist angenehm, flüssig und lässt einen sehr schnell in der Geschichte ankommen. Gerade auf den ersten Seiten bin ich regelrecht dahin geflogen und wollte immer mehr lesen um mich in die Geschichte fallen zu lassen.

Unser Hauptcharakter Caroline ist zu Beginn eine taffe, starke und aufgeweckte Persönlichkeit. Ich mochte ihre Art und Weise unheimlich gerne, das neckische, das durchgreifende und herzliche. Leider hat sie sich für mich innerhalb der Geschichte in eine etwas sehr zurückhaltende, mit sich oftmals leider selbst überforderte und gefühlsduselige Persönlichkeit verwandelt. Dies möchte ich gar nicht so negativ ausdrücken, denn ich verstehe auf Grund ihrer auftauchenden Probleme durchaus manche Entwicklungen. Dennoch fand ich es einfach so unglaublich schade, dass ihre vorher herrschende starke und taffe Art immer mehr in den Hintergrund rückt. Sie verfällt immer mehr in Selbstzweifel und verschenkt ihr Vertrauen, ihre Liebe und Hoffnung immer wieder auf Grund für mich oftmals nicht ganz nachvollziehbaren Situationen und Personen. Leider konnte ich sie und ihre Entscheidungen bzw. Wahrnehmungen nicht immer ganz nachvollziehen.

Ash, Henri und Megan sind ebenfalls wichtige Personen innerhalb der Geschichte, wobei sie letztlich alle recht oberflächlich bleiben. Ash lernt man durch Caroline schon etwas näher kennen, aber leider konnte ich auch ihn nicht richtig greifen. Wobei ich seine Richtungen oftmals eher nachvollziehen und verstehen konnte.

Die Grundidee der Geschichte hat mir persönlich wirklich gut gefallen und ich denke, dass hier eine ganze Menge Potenzial enthalten ist. Gerade, wenn man zum Ende hin auch einige Hintergründe versteht, finde ich die Idee einfach genial. Dennoch hat mir die Umsetzung nicht ganz so gut gefallen. Die spannenden, magieintensiven und vorantreibenden Szenen waren mir insgesamt einfach etwas zu wenig. Es gab immer wieder überzeugende Bereiche, aber eben auch viele zu sehr ausschweifende und nicht ganz überzeugende Situationen.

Die eingebaute Dreiecksgeschichte hätte meines Erachtens nicht wirklich sein müssen, auch weil diese ziemlich gefühlsduselig aufgebaut wurde. Ehrlich gesagt bin ich nicht ganz durchgestiegen, wie man erst einen der beiden küsst, obwohl man sich nach dem anderen sehnt und dann den anderen küsst und dann wieder an den wiederum anderen denkt. Ehrlich gesagt, hat mir diese Szenerie nicht so zugesagt, auch weil ich persönlich einfach nicht nachvollziehen konnte woher die Gefühle und Entscheidungsrichtungen tatsächlich herrührten. Das Gefühl konnte mich nicht so erreichen.

Insgesamt muss ich sagen, dass es eine durchaus interessante Story mit vielen guten Ansätzen hat. Die Umsetzung ist meines Erachtens nicht vollkommen überzeugend, aber dennoch konnte die Autorin mit tollen Ideen, einer durchaus immer mal wieder überraschend-spannenden Szenen überzeugen und mit einem durchaus interessanten und neugierig machenden Ende.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Clans of London – Hexentochter“ hat Sandra Grauer durchaus einen interessanten, jugendhaften und magischen ersten Band Ihrer Dilogie geschaffen. Auch wenn sie mich leider nicht vollends mit ihren Charakteren und der Umsetzung überzeugen konnte, empfand ich das Buch als flüssig und schnell lesbar. Dazu enthält es viele Ansätze, die mich neugierig machen und bin gespannt wie sich unsere Freunde aus dieser Situation wieder herausmanövrieren möchten.