Rezension

Die Welt der Lebenden und der Toten

Als wir Vögel waren -

Als wir Vögel waren
von Ayanna Lloyd Banwo

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Liebesgeschichte, viel Mystisches und eine Prise Spannung

Yejide wächst in einem Haus in den Bergen auf. Sie hat ein enges Verhältnis zu ihrer Großmutter, die ihr Geschichten über die Corbeaux erzählt. Die Vögel, die die Toten fressen und somit Frieden schaffen. Ihre Mutter hingegen kümmert sich kaum um Yejide, worunter diese ziemlich leidet. Die Frauen der Familie haben eine besondere Beziehung zu den Toten und diese Gabe wird von Generation zu Generation weitergegeben. Als Yejides Mutter stirbt, tritt sie in die vorderste Reihe und alles ändert sich für sie.

Darwin ist ein Rastafari, der bei seiner Mutter wohnt. Beide sind Außenseiter. Als Darwin seiner Mutter finanziell helfen will, sucht er sich eine Arbeit. Arbeit ist schwer zu finden auf Trinidad und so bleibt ihm nur der Job als Totengräber. Hier muss er ein Gelübde brechen. Er darf nicht mit Toten in Berührung kommen. Er schneidet sich seine Dreadlocks ab und verlässt sein Zuhause, um in die Stadt Port Angeles zu gehen. Dorthin wo auch sein Vater hinwollte und nie mehr zurückkehrte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Yejide und Darwin erzählt.

Der Schreibstil ist schön, manchmal poetisch, auf jeden Fall bildhaft. Der Friedhof Fidelis ist ein tolles Setting, ein bisschen schaurig, zum Nachdenken anregend und geheimnisvoll.

Besonders gelungen fand ich die Beschreibungen der Tage um Allerheiligen und Allerseelen. 

Der Roman schwankt zwischen einer Liebesgeschichte, spannenden Elementen und vor allem mystischen und religiösen Begebenheiten.

Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings kam mir das Zusammentreffen der beiden Protagonisten zu spät und wurde dann relativ schnell abgehandelt. 

Nichtsdestotrotz ist es ein lesenswertes Debüt.