Rezension

Ich wollte es so sehr lieben...

Als wir Vögel waren -

Als wir Vögel waren
von Ayanna Lloyd Banwo

Bewertet mit 3 Sternen

Ich wollte dieses Buch so unbedingt lesen, weil es ein Debüt ist, weil es in Deutschland wenig Lektüre aus der Karibik gibt und weil das Cover, anders als übliche Diogenes Cover, einen einfach magisch verzaubert. 

Kaum im Buch abgetaucht wurde mir klar, dass dies keine leichte Kost sein würde. Man muss der Geschichte seine volle Aufmerksamkeit schenken, viele Seiten am Stück lesen und sich bloß nicht ablenken lassen, sonst wird es sehr schwer alles zu verstehen.

Die beiden Hauptakteure Darwin und Yejide könnten unterschiedlicher nicht sein. Während er aus armen Verhältnissen stammt und sich als Totengräber seinen Lebensunterhalt verdienen muss, ist ihre Familie alles andere als arm.

Das Besondere an dem Buch ist schlichtweg die Sprache der Autorin. Man fühlt sich beim Lesen wie verzaubert, ich kann dafür keine richtigen Worte finden.

Der Handlung rund um Darwin konnte ich deutlich besser folgen, weil einfach klarer und realistischer beschrieben wurde was um ihn herum passiert. Bei Yejide habe ich oft gezweifelt, ob das jetzt echt, geträumt, eingebildet oder was auch immer war. Die Mystik und der Geisterglaube sind so komplett anders als das was wir in Europa haben, dass ich da schon an meine Grenzen kam, was meine Vorstellungskraft betraf.

Dieses Buch ist definitiv kein Mainstream. Selten tat ich mich so schwer mit einem Buch beim Lesen und innerlich ist nach dem Lesen bei mir so etwas geblieben wie: es war anstrengend gut, aber ich fürchte ich habe einfach nicht alles verstanden. Aber vielleicht muss man das auch gar nicht.

Fazit: Nicht von dieser Welt. Einfach mal drauf einlassen und schauen, ob es gefällt...