Rezension

Ein Lord fürs Leben

Wie man sich einen Lord angelt -

Wie man sich einen Lord angelt
von Sophie Irwin

Mit großen Erwartungen ging es ins Jahr 1818 mit dem Roman "Wie man sich einen Lord angelt" von Sophie Irwin. 

Das wunderschöne Buch, auch betitelt unter "Der Lady"s Guide", nimmt uns mit zu Kitty Talbot, die zusammen mit ihren vier Schwestern kurz davor steht, im Armenhaus zu landen. Ihr Vater hinterließ ihnen hohe Spielschulden und so reist Kitty mit der jüngeren Schwester Cecily nach London, um sich unter die gut situierten Bälle zu mischen. Ihr Ziel ist es einen geeigneten, angesehenen Ehekandidaten zu finden und zu heiraten. Doch es kommt alles anders. Der junge Lord Radcliff unternimmt alles, um Kittys Pläne zu durchkreuzen. 

Das wunderschöne, anmutige Cover gibt einerseits ein Gefühl für das Jahr 1818, andererseits ist es geheimnisvoll.  So richtig verzaubert wird man jedoch von der romantischen Innengestaltung.

So wirklich romantisch wird es im Buch leider selten. Man findet hier für die Zeitepoche eine sehr Willensstärke und selbstbewusste Kitty Talbot vor, die einerseits schon fast dreist wirkt, andererseits mit ihrerm Charme und der Gabe aus jeder Situstion das Beste zu machen, fasziniert.  Lord Radcliff ist ein ebenso spannender wie interessanter Charakter. Beide zusammen ergeben ein oft heiteres, schon fast abenteuerliches Gegenspiel.

Der Schreibstil von Sophie Irwin ist schon anspruchsvoller und man muss sich da eventuell erst einlesen. Leider ist die Schrift im Buch auch klein und einige Szenen ziehen sich deutlich in die Länge. Manchmal habe ich doch etwas mehr Drama vermisst,  denn so richtig spannend wird es erst in der zweiten Hälfte des Buches.

Der Roman ist insgesamt gut zu lesen, aber irgendwie fehlte mir persönlich noch etwas mehr Gefühl und Flair der Zeitepoche. Dafür sind die typischen gesellschaftlichen Regeln und Pflichten jener Zeit sehr interessant und man stellt sich die Frage, ob es in jener Zeit denn die wahrhaftige Liebe überhaupt gegeben hat.

"Wie man einen Lord angelt" bietet sicherlich angenehme Lesestunden, die eine interessante Reise in das Leben der Gesellschaft 1818 bietet.