Rezension

Leichte Lektüre

Wie man sich einen Lord angelt -

Wie man sich einen Lord angelt
von Sophie Irwin

Bewertet mit 4 Sternen

Kitty Talbot, jung, attraktiv und intelligent, strahlt trotz ihres bescheidenen Vermögens. Als ihr Verlobter sie im Stich lässt, steht sie vor einer finanziellen Krise, die auch ihre vier Schwestern bedroht. Die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters sind schier unbezahlbar. Entschlossen, ihre Familie zu retten, wagt sich Kitty in das aufregende gesellschaftliche Gefüge des Jahres 1818 in London: die prunkvollen Bälle der Lords und Ladys. Obwohl ihre unkonventionelle Natur sowohl Freunde als auch Feinde schafft, fesselt sie schon bald das Interesse eines wohlhabenden Junggesellen. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, erkennt Kittys wahre Absichten und setzt alles daran, eine mögliche Hochzeit zu verhindern. Lord Radcliffe wäre eigentlich ein ebenbürtiger Gegner für Kitty, aber die Liebe hat bereits ihre eigenen Pläne...
"In 'Kitty Talbot: Zwischen Pragmatismus und Romantik' dreht sich alles um Kittys Suche nach einem reichen Ehemann, obwohl sie Titel und Adelstitel ablehnt. Die Geschichte begleitet die praktisch denkende und gefühlskalte Kitty, die ihre Familie und Schulden übernehmen muss. Ihr Weg führt sie in die Londoner Gesellschaft des 19. Jahrhunderts.
Sophie Irwin haucht dieser Epoche mit Witz und Charme Leben ein, die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und Kittys kluges Vorgehen in der Gesellschaft fasziniert. Ihr pragmatischer Ansatz und ihre Menschenkenntnis erwecken Sympathie. Lord Radcliffe bringt zusätzliche Spannung, indem er versucht, Kitty von seiner Familie fernzuhalten, aber gleichzeitig von ihrer erfrischenden Art angezogen ist.
Trotz interessanter Einblicke in die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen im 19. Jahrhundert fehlen oft die erwarteten Emotionen. Die Liebesgeschichte zwischen Kitty und ihrem Auserwählten wirkt oberflächlich, ebenso wie die anderen Beziehungen. Trotz gelegentlicher humorvoller Momente und Kittys fortschrittlicher Denkweise erreicht die Geschichte nicht die erwartete romantische Tiefe und lässt den Leser distanziert zurück."