Rezension

Tolle Unterhaltung

Wie man sich einen Lord angelt -

Wie man sich einen Lord angelt
von Sophie Irwin

Bewertet mit 5 Sternen

Amüsante Geschichte mit tollen Charakteren

Klappentext:

«Kitty Talbot ist jung, hübsch und clever – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, stehen Kitty und ihre vier Schwestern vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern. Eigentlich wäre Lord Radcliffe ein wunderbar ebenbürtiger Gegner für Kitty – hätte die Liebe nicht längst ihre eigenen Pläne …«

 

Nach dem Tod ihrer Eltern erbt sie einen riesigen Schuldenberg und die Verantwortung für ihre vier jüngeren Schwestern. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich einen vermögenden jungen Ehemann zu suchen. Dies gestaltet sich allerdings ziemlich schwierig, da sie weder über einflussreiche Bekanntschaften noch über einen vorzeigbaren Stammbaum verfügt. Schon bald lernt sie den jungen Archie kennen - vermögend, freundlich und naiv. Doch James, Archie’s großer Bruder, durchkreuzt schnellstens Kitty’s Pläne - ihm ist sonnenklar, was die junge Dame vorhat.
Die Geschichte ist herrlich erfrischend, mit einer etwas dreisten und mutigen Hauptprotagonistin, die sich amüsante Schlagabtausche mit James, dem etwas mürrischen Lord Radcliffe liefert. Die Probleme der unteren Mittelschicht werden sehr deutlich, die Chance auf eine Liebesheirat mit Potenzial auf ein Vermögen geht gegen null. Kitty versucht sachlich eine Vernunfteheschließung zu erarbeiten, um ihren Schwestern weiterhin ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen. Hierbei geht sie ziemlich kaltherzig und berechnend vor und manipuliert die Männerwelt nach ihren Vorstellungen. Aber es kommt immer anders, als man denkt…

 

Kitty ist irgendwie frech aber dennoch liebenswert, James ist gezeichnet durch den Krieg gegen Frankreich und nimmt lieber Abstand vom gesellschaftlichen Leben in London. Dennoch ist er fasziniert von Kitty, wenngleich sie ihn auch ziemlich nervt. Obwohl James etwas distanziert rüberkommt, mochte ich ihn von Anfang an sehr. Auch sein bester Freund Captain Hinsley schein ein anständiger junger Mann zu sein. Archie hat mich mit seiner naiven Art etwas gelangweilt, aber er wird sicherlich seinen Weg gehen. Für Cecily konnte ich mich nicht wirklich erwärmen, da sie durch ihre Intelligenz einen etwas hochnäsigen Eindruck macht. Tante Dorothy finde ich großartig! Eine herzensgute Frau, die völlig selbstlos zwei ihr unbekannte Töchter ihrer verstorbenen Freundin aufnimmt. 

 

Der Schreibstil ist flüssig und zieht den Leser sogleich in seinen Bann. Einige Ereignisse waren ziemlich vorhersehbar, aber es gab auch viele Überraschungen. Besonders die Diskussionen zwischen Kitty und James haben mich hervorragend unterhalten. Die Entwicklung der Liebesgeschichte war für mich genau richtig. Fazit: Tolle Regency Romance mit amüsanten Charakteren! Definitiv anders als erwartet