Rezension

Ein vielversprechendes Debüt

Wie man sich einen Lord angelt -

Wie man sich einen Lord angelt
von Sophie Irwin

Bewertet mit 5 Sternen

Irwin hat sich mit ihrem ersten Band in die Liga der ernst zu nehmenden Autorinnen des Regency eingeschrieben.

Miss Kitty Talbot hat als die Älteste nach dem Tod der Eltern die volle Verantwortung über das künftige Wohlergehen ihrer Schwestern und den drohenden finanziellen Ruin übernommen. Nachdem sich ihr einstiger Verlobter unehrenhaft aus dem Staub gemacht hat, bleibt ihr nichts anderes mehr übrig als innerhalb von vier Monaten durch eine vorteilhafte Heirat zu einem Vermögen zu kommen, um alle Schulden tilgen zu können. Und welches Pflaster eignet sich dazu besser als London, wo die Saison vor der Tür steht? Schon bald macht sie Bekanntschaft mit der reichen und ehrwürdigen Familie de Lacey und muss feststellen, dass sie zwar den jüngeren Sohn bezirzt, doch den älteren unterschätzt hat.

Sophie Irwins Debüt liest sich geschmeidig und amüsant. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und auch das Setting lässt durch die historischen Details Atmosphäre aufkommen. Kitty wirkt zunächst sehr tapfer und altruistisch, doch auch gerissen und bisweilen fast naiv - besonders als sie auf Lord Radcliffe trifft, der sie sofort durchschaut - was sie jedoch zu einem spannenden Charakter macht. Während sie versucht, sich ihren Weg durchs Leben zu erkämpfen, hat er den Kampf schon hinter sich und ist ihr in allem voraus. Diesen Beiden beim Spiel um die Liebe zu begleiten ist wundervoll amüsant und mit überraschenden Twists im Plot gespickt, so dass der Leser besonders zum Ende hin voll auf seine Kosten kommt. Winziger Kritikpunkt ist, dass Irwin sich die ersten Seiten erst einschreiben musste, um dann ihr volles Potential zu entfalten, das ich gerne noch hundert Seiten länger genossen hätte.

Meine absolute Leseempfehlung für alle, die historische Liebesgeschichte des Regency mit wandelbaren und starken Charakteren lieben!