Rezension

Kitty Talbot

Wie man sich einen Lord angelt -

Wie man sich einen Lord angelt
von Sophie Irwin

Bewertet mit 4 Sternen

England 1818: Nach dem Tod ihrer Eltern und der Auflösung ihrer seit zwei Jahren bestehenden Verlobung, ist Kitty Talbot, die Älteste von fünf Schwestern für die Familie verantwortlich. Doch wäre dies allein nicht schon schlimm genug, hat der Vater auch noch einen großen Berg Schulden hinterlassen. Um ihre eigene Zukunft, aber vor allem die ihrer Schwestern zu retten, macht Kitty sich gemeinsam mit ihrer Schwester Cecily auf nach London. Der Plan: einen reichen Mann finden und ihn ehelichen. Der Weg in die gehobene Gesellschaft ist jedoch alles andere als ein Spaziergang. Sich dann auch noch gekonnt auf dem Parkett der Schönen und Reichen zu bewegen, ein weiteres schwieriges Unterfangen. Mit ihrer selbstbewussten und zuweilen tapferen Art, gelingt es Kitty jedoch schnell sich die Aufmerksamkeit eines jungen Adligen zu sichern. Dessen älterer Bruder durchschaut Kitty allerdings schon beim ersten Aufeinandertreffen. Kitty ist fortan umso hartnäckiger, sie darf nicht scheitern und möchte ihr Ziel um jeden Preis erreichen. Mit einem hat sie jedoch nicht gerechnet: der Unvorhersehbarkeit der Liebe.
Das Buch sowie das Cover sind wunderschön gestaltet, die Frau auf dem Cover trifft perfekt meine Vorstellung von Kitty. Die junge Frau ist sehr zielstrebig, familienverbunden und hart mit sich selbst. Für das Wohl ihrer Schwestern würde sie ohne zu zögern einen reichen Mann heiraten, den sie nicht liebt.
Anfangs habe ich mich mit dieser Seite von Kitty etwas schwer getan. Sie ist zuweilen kalt, berechnend und unglaublich manipulativ. Aber sie verfolgt gute Absichten. Außerdem sind die Mitglieder der hohen Gesellschaft mit ihren Anforderungen an Heiratskanditaten- und Kandidatinnen moralisch auch nicht besser aufgestellt.
Nachdem ich in die Handlung hereingefunden habe, wollte ich nach jedem Kapitel wissen wie es weitergeht. Ich habe mit Kitty mitgefiebert und musste auch viel schmunzeln, wenn sie beispielsweise einen Mann höheren Standes die Meinung sagt und ihn damit öffentlich bloßstellt. Die gefühlt endlose Ballsaison, mit sich häufenden ähnlichen Szenen haben, manchmal leider für einen kleinen Spannungsabbruch gesorgt, aber das verzeihe ich gerne.
Mein Fazit: Ein sehr unterhaltsamer und lesenswerter Roman mit einer starken weiblichen Protagonistin.