Rezension

Eine Liebeserklärung an das Buch

Papyrus -

Papyrus
von Irene Vallejo

Bewertet mit 3.5 Sternen

Interesse für ältere Geschichte sollte man für dieses Buch definitiv mitbringen, denn es wird sehr viel Geschichtswissen vermittelt. Den Untertitel („Die Geschichte der Welt in Büchern“) fand ich etwas unglücklich gewählt, denn das Buch behandelt als Schwerpunkt nur die Antike und die Frühgeschichte. Auch wird weniger die Geschichte der Welt, sondern eher die Geschichte der Bücher behandelt. Und auch Bücher, Literatur und das Lesen sind deutlich weniger präsent als ich es erwartet hatte. Bei sowas komme ich nicht ums meckern herum; was mir ein Buch und der Untertitel versprechen das erwarte ich dann auch.

Das macht „Papyrus“ aber noch lange zu keinem schlechten Buch, ganz im Gegenteil! Die Autorin vermittelt eine große Fülle an spannenden Informationen, so habe ich etwa gelernt wie Papyrus hergestellt wurde. Der Schreibstil hat mir dabei sehr gut gefallen, Vallejos Leidenschaft für Bücher ist auf jeder Seite spürbar. Für ein Sachbuch liest es sich angenehm leicht, wozu auch beiträgt, dass auf überflüssige Fremd- und Fachbegriffe verzichtet wird und die Autorin mich immer wieder mit kleinen, spannenden Anekdoten begeistern konnte. Lediglich die inhaltliche Strukturierung des Buches fand ich an manchen Stellen nicht ganz glücklich. Wenn die Autorin zu anderen Themen abschweift war es manchmal sehr fordernd diesen Sprüngen innerhalb der Kapitel zu folgen.

Fazit
Inhaltlich dreht sich „Papyrus“ um Bücher und Geschichte – wobei der geschichtliche Abriss den deutlich größeren Anteil ausmacht, das Thema Buch ist manchmal nur Begleitung. Wer für beide Themen eine Leidenschaft hat wird mit „Papyrus“ gut und kurzweilig unterhalten, wegen Titel und Beschreibung hatte ich allerdings eine andere Gewichtung erwartet.