Rezension

Mit leichten Schwächen, dennoch interessant

Frostkuss - Jennifer Estep

Frostkuss
von Jennifer Estep

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

Sie sind die Nachkommen sagenhafter Kämpfer wie Spartaner, Amazonen oder Walküren und verfügen über magische Kräfte. Auf der Mythos Academy lernen sie, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie richtig einzusetzen.
Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die »Gypsy-Gabe« – bei der eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.

Meine Meinung:

“Frostkuss” ist der erste Band einer neuen Fantasy-Reihe rund um die Mythos Academy und Gwen Frost.

Leider hatte ich mir von diesem Buch mehr erhofft, als es hergegeben hat. Wir bekommen die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Gwen erzählt. Der Schreibstil ist umgangssprachlich und den Redewendungen der Jugend angeglichen. Wir haben also wirklich das Gefühl mit Teenagern in die Schule zu gehen. An manchen Stellen hat das allerdings ein bisschen platt gewirkt (ein schönes Kleid wird beschrieben und dann fällt das Wort “Titten”).

Manche Fakten werden auch zu häufig erwähnt. Des Öfteren habe ich mir gedacht “das wissen wir doch nun wirklich schon!”. Dass man eine wichtige Gegebenheit vielleicht noch mal in Erinnerung bringt, finde ich ok, aber gefühlt alle 30 Seiten, die gleiche Sache zu erwähnen/beschreiben, nervt einfach irgendwann nur noch.

Die Geschichte braucht leider ziemlich lange bis sie in Fahrt kommt. Die erste Hälfte ist relativ zäh, die ersten 100 Seiten wie Kaugummi. Ab der zweiten Hälfte baut sich die Spannung aber rapide auf und findet ihr Ende in einem furiosen Finale und lässt auf weitere spannende Bände hoffen.

Die Grundidee der Story gefällt mir unwahrscheinlich gut, da mich die Mythologie sehr interessiert. Es geht mal wieder um gut gegen böse, aber die Idee ist individuell umgesetzt und wirkt so überhaupt nicht ausgelaiert.

Gwen als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Ihre Gabe ist faszinierend und man fängt an darüber nachzudenken, wie es wäre, selbst eine solche zu haben. Sie bringt alle Eigenschaften einer zukünftigen Heldin mit: Neugier, Mut, einen unfehlbaren Instinkt und außerdem hat sie keine Angst einem Geheimnis nachzugehen – natürlich ohne auf die Konsequnzen zu achten.

Auch die Nebencharaktere haben mich teilweise überrascht. Nicht jeder scheint auf den ersten Blick zu sein was er scheint. So können sich auch Zicken in hilfsbereite Wesen verwandeln oder eben ihre schlimmste Seite nach außen kehren. Überraschungen sind vorprogrammiert.

Trotz meiner Kritik freue ich mich auf die weiteren Bände, weil ja nun alle Grundzüge geklärt sind und wir uns in Zukunft direkt in die Story stürzen können. Wer mit Gwen zusammen Götter und Legenden auf der Mythos Academy entdecken und darüber hinaus spannende und gefährliche Abenteuer erleben möchte, liegt bei diesem Buch genau richtig. Allerdings sollte man in der ersten Hälfte ein wenig Geduld mitbringen…

Bewertung: 3,5 / 5 Sterne