Rezension

Spannung pur !

Die Lichtung - Linus Geschke

Die Lichtung
von Linus Geschke

Bewertet mit 5 Sternen

Jan Römer, seines Zeichens Zeitungsredakteur für die Bereiche Reise und Sport beim Magazin „Die Reporter“, findet eines morgens auf seinem Schreibtisch Unterlagen zu einem Fall vor, über den er im nächsten Magazin einen Bericht schreiben soll. Eigentlich gehört das Thema ins Ressort „Zeitgeschichte“ aber da der Kollege der dafür zuständig ist einen Unfall hatte, wird sein Fachbereich auf die übrigen Kollegen verteilt.

Nachdem Jan die Aufschrift auf der Mappe gelesen hat, erleidet er einen Schwächeanfall.

Auf der Mappe mit den Unterlagen steht geschrieben:
Ungeklärter Kriminalfall, Bergisches Land, 1986.

Niemand in der Redaktion weiß, dass Jan damals ein Teil dieser Clique war für die an einem heißen Tag im Sommer 1986 die unbeschwerte Jugend von jetzt auf gleich zu Ende war und 2 der Jugendlichen tot sind.

Fazit:

Mit „Die Lichtung“ hat der Autor Linus Geschke seinen Debüt-Krimi geschrieben. Nach Auskunft auf seiner Homepage, die ich kürzlich besuche habe, hatte er vorher lediglich 2 Sachbücher geschrieben. Bis zu diesem Zeitpunkt an dem ich das las, dachte ich, dass der Autor ein alter Hase in diesem Genre sei. Nachdem ich das Buch beendet habe kann ich nur sagen „Chapeau“ – ein super gelungener Auftakt.

Der Leser erfährt die ganze Wahrheit über das August-Wochenende in 2 Handlungssträngen. Im Gegenwart-Strang erzählt Jan wie es ihm jetzt und heute mit der Sache geht, wie er es angeht das Verbrechen zu durchleuchten und die Kontaktaufnahme zu den Freunden die heute noch leben. Der zweite Strang führt den Leser in den August 1986 zurück. Beide Stränge sind in der Ich-Form geschrieben und laufen zum Ende des Buches logisch ineinander.

Am Anfang werden alle damaligen Freunde lediglich namentlich aufgeführt, nach und nach lernt der Leser jedoch alle Beteiligten ausführlich kennen. In jedem Kapitel gibt es Hinweise darauf, wer der Mörder gewesen sein könnte, wie sich alles zugetragen haben könnte – und im nächsten Kapitel wirf man seine Theorien wieder über den Haufen. Zumindest mir ist es so ergangen, dass ich bis zum Schluss völlig im Dunkeln tappte wer der Mörder war und die Auflösung hat mich tatsächlich überrascht. Die Spannung wird wirklich bis zum letzten Moment gehalten und das Buch hat „Lesenacht“-Character.

Mir hat es Spass gemacht nach Köln ins Jahr 1986 zu reisen. Der ein oder andere erwähnte NDW-Song (Neue Deutsche Welle für jüngere Generationen :-D ) blieb mir wieder eine ganze Zeit lang im Gedächtnis. Der Haupt-Protagonist Jan ist für mich glaubhaft geschildert, seine langjährige (platonische) Freundin „Mütze“, die ihm bei der Recherche hilft, ist nicht ganz so präsent aber sie war ja auch nicht die Hauptperson. In Mützes Character steckt ganz sicher noch Potential drin und im Herbst 2015 erscheint der 2. Krimi mit Jan Römer – hoffentlich treffen wir Mütze dort wieder.

So macht Krimi Spass !!