Rezension

Tolle Idee, aber mich konnte das Buch emotional nicht erreichen

Gods of Ivy Hall: Cursed Kiss - Alana Falk

Gods of Ivy Hall: Cursed Kiss
von Alana Falk

Bewertet mit 3 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe!

 

 

Erin ist eine Rachegöttin. Bis sie 16 Jahre alt war, war sie ein Mensch, doch der Tod ihrer älteren Schwester Jenna, verursacht durch deren Ehemann, lies Erin eine verhängnisvolle Entscheidung treffen. Alles was sie wollte war Rache. Hades bot ihr daraufhin genau das an, die Fähigkeit Rache zu nehmen. Ein Kuss von ihr und ihr Gegenüber wird bestraft, er verliert seine Seele und lebt fortan als leere Hülle weiter, ohne irgendwelche Gefühle, auch ohne Wünsche oder Träume. Jede Woche muss ihm Erin eine Seele bringen, sonst und wenn sie gegen die Regeln verstößt, wird die Seele ihrer Schwester bestraft. Damals hat Erin nur die positiven Seiten gesehen, doch nun, das ist ihr klar, überwiegen die negativen. Aber sie hat keine Wahl. Sie muss auch an ihrer jüngere Schwester denken, die sie um jeden Preis vor Hades verstecken will. Als sie dann auch noch einem Jungen begegnet, der in ihr Gefühle wachruft, ist das Chaos perfekt, denn sie darf keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und selbst wenn es erlaubt wäre – sie könnte Arden niemals küssen, das würde ihm seine Seele rauben. Was soll Erin nur tun?

 

 

Ich finde die Idee total interessant: eine jugendliche Rachegöttin, die nicht nur das Problem hat, jede Woche eine Seele abliefern zu müssen, sondern auch auf einmal Liebesschwierigkeiten hat. Wer rechnet auch damit, dass ausgerechnet sie, die in Männern eigentlich nur die inneren Monster sieht, plötzlich zärtliche Gefühle für einen Jungen hegt? Aber es ist gegen die Regeln. Niemand, abgesehen, von den anderen Rachegöttinnen auf dem Campus, darf wissen, was sie ist. Sie darf keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch Arden ist einfach überall! Er lenkt sie ab, zieht sie an und zieht damit auch die Aufmerksamkeit von Hades auf sich. Erin versucht ja, sich von ihm fernzuhalten, aber es klappt einfach nicht!

 

Auch Arden gibt sich, aus anderen Gründen, größte Mühe Erin auf Abstand zu halten, dabei war ihm vom ersten Moment an klar, dass sie etwas ganz Besonderes ist und er sich von ihr angezogen fühlt, wie noch nie zuvor. Irgendetwas ist los mit ihr, das ist ihm klar, aber er sieht die Traurigkeit in ihren Augen und möchte sie nicht durch zu viele indiskrete Fragen verletzen. Er ahnt nicht, dass er zwischen die Fronten geraten könnte.

 

Erin und Arden waren mir sympathisch, ich mochte sie direkt. Allerdings habe ich nicht total mit ihnen mitgefiebert, sie konnten mich nicht zu 100% abholen, ich kann aber auch nicht sagen, woran das lag. Mir gefiel die zweite Hälfte des Buches besser, weil da mehr los war. Es ging nicht mehr ausschließlich nur um dieses „ich will ihn / sie, aber es geht nicht / ich darf nicht“, sondern, um etwas größeres. Doch das hin und her war dennoch auch hier ständig präsent, allerdings sorgte es nicht mehr für so viele Längen wie zuvor.

 

Die Idee mit Hades und den Rachegöttinnen finde ich richtig cool. Das ist mal was ganz anderes als Vampire oder Dämonen oder so. Die Verknüpfung mit der Mythologie und die Schwierigkeit, dass man durch die vielen sich wiedersprechenden Überlieferungen nicht sicher wissen kann, welche zutrifft, macht das ganze aus wissenschaftlicher Sicht glaubwürdig. Denn so ist das eben in der Geschichtswissenschaft – mein Mutterschiff! – es gibt verschiedene Darstellungen und wenn die sich wiedersprechen, kann man eben nicht mit Gewissheit sagen, dass es so oder so gewesen ist und so läuft das auch hier mit der Mythologie.

 

Die Wendung / Auflösung fand ich von der Idee her richtig gut. Mich persönlich lässt das alles aber total unbefriedigt zurück. Ich weiß gar nicht mehr, was ich glauben soll. Ich bin einfach wütend. Ich will nicht spoilern, deswegen kann ich nicht deutlicher werden.

 

 

Fazit: Ich fand die Idee sehr gut. Es ist mal etwas anderes. Leider wird dieses Neue durch viel hin und her überschattet. Ich bin einfach kein Fan von „sie wollen sich, aber es geht nicht!“. Das wird andauernd wiedergekäut, dadurch kommt es zu Längen. Die Handlung ist runtergebrochen auf den Kern wirklich interessant. Ich fand auch die Protagonisten durchaus sympathisch, aber mir war es nicht möglich vollkommen in die Geschichte einzutauchen. Ich weiß nicht, woran das lag, aber irgendwie bin ich nicht versunken. Ich wollte wissen, wie es ausgeht, habe aber nicht an den Seiten gehangen oder mit Herzklopfen mitgefiebert.

Die Wendung / Auflösung fand ich sehr interessant und gut, aber das Ergebnis des Ganzen macht mich nur wütend. Ich finde es toll, wenn es eine Überraschung gibt – und das war definitiv eine sehr große Überraschung! – aber bei mir ist sämtliches Gefühl weg und das macht mich wütend und frustriert. Ich kann das nur schwer erklären, ohne zu spoilern, deswegen klingt das etwas kryptisch.

 

Ich fand das Buch gut, aber es hat mich auf der emotionalen Ebene nicht zu 100% abgeholt. Ich habe nicht mitgelitten oder mitgefiebert. Die Story an sich ist aber interessant.

 

Von mir gibt es 3 Sterne.