Rezension

Unsterblich wie der Tod

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als in Frankreich unter dem Palast eines Adligen ein weiterer, unterirdischer Palast gefunden wird, schlägt Anouks große Stunde, denn die Verantwortlichen der Ausgrabung suchen Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten, um ihn zu erforschen. Anouk, die in ihrer eigenen Familie nicht wertgeschätzt wird, reist mit vier anderen Jugendlichen nach Frankreich. Schon ihre Abreise geschieht in einem eigenen Jet, und der obere Teil des Palastes bietet allen erdenktlichen Luxus. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes, und Anouk und drei ihrer Gefährten fliehen in den unterirdischen Teil - den Schmetterlingspalast -, und geraten in ein Labyrinth von Fallen und Bösartigkeit. Was sie herausfinden, wird Leben kosten ... im schlimmsten Falle ihr eigenes.

Es spricht für die Spannung und Unterhaltsamkeit des Buches, dass ich so viele Punkte gebe, denn wenn man sich einige Sachen genauer durch den Kopf gehen lässt, hakt es an allen Ecken und Enden an der Logik. Es ist zweigeteilt - einerseits erfährt man alles über die Zeit, in welcher der unterirdische Palast gebaut wurde  (Zeit der französischen Revolution, 1789) und die Adlige Aurelie, die mit ihren Schwestern dort hinunter flüchtet und die heutige Zeit mit Anouk und ihren Leidensgenossen, wobei natürlich das eine mit dem anderen zusammenhängt. Der Autor hat gut recherchiert, man taucht in das Leben der Adligen zum Ende des 18. Jahrhunderts ein, und man bekommt all die Pracht ihrer Häuser zu spüren. Gleichzeitig erlebt man das manchmal direkt schon horrorlastige Abenteuer der Jugendlichen heute. Schreiben kann er also, der Herr Bachmann, und wenn es dann irgendwann auch noch bis zum Ende schlüssig erklärbar wird, klappt's auch mal mit der Höchstpunktzahl. In dem Fall dann Abzug, 3,5/5.