Rezension

Poetik auf Trinidad

Als wir Vögel waren -

Als wir Vögel waren
von Ayanna Lloyd Banwo

Es ist eine Geschichte über zwei Außenseiter, welche uns nach Trinidad führt.

Emmanuel verlässt das sichere Haus seiner Mutter, um gegen ihren Willen in die Stadt zu gehen. Es ist für ihn die einzige Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auch wenn er sich als Totengräber gegen seinen Glauben stellt.

In Yejides Familie hat die Älteste der Frauen eine besondere Verbindung zu den Toten. Können sie spüren. Nun liegt Yejides Mutter im Sterben und das Erbe wird auf sie als Tochter übergehen.

Es gab vieles, was mir sehr gut an dem Buch gefallen hat.
Die sanfte Liebesgeschichte zwischen den beiden sich ergänzenden Charakteren. Emmanuel, der voller Leben ist, und Yejide, in deren Leben immer auch die Vergänglichkeit und die Verstorbenen Teil hatten.
Ich mag, dass wir erst die Figuren kennenlernen und die Liebesgeschichte sich erst aufbaut und als natürliche Konsequenz ihrer beiden Persönlichkeiten entwickelt.
Es sind beides starke Figuren, die sich auf Augenhöhe begegnen.
Die Welt von Trinidad wird sehr nah und erlebbar aufgespannt. Die Beschreibungen sind so schön wie das Cover. Die Sprache ist sehr poetisch.

Für mein Empfinden gibt es aber einige zu langatmige Beschreibungen. Das Mystische nimmt einen größeren Teil als erwartet ein, was mich nicht abgeholt hat. Mein Lesefluss ist leider öfter ins Stocken geraten. Die Handlung plätschert teilweise vor sich hin, ohne dass es viel Handlung gibt.

Insgesamt kann ich das Buch sehr empfehlen, wenn man sanfte Geschichten mit schöner, blumiger Sprache mag und auch offen für magische Elemente in der Geschichte ist.