Rezension

Ein gelungener Einstieg in eine neue historische Krimireihe

Teufelsgrinsen - Annelie Wendeberg

Teufelsgrinsen
von Annelie Wendeberg

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Anna Kronberg ist Medizinerin in London. Sie hat ihr Studium der Medizin getarnt als Mann abgeschlossen, da sie als Frau aus Deutschland nicht hätte studieren dürfen. Sie gibt sich weiterhin als Mann, Dr. Anton Kronberg, aus und ist damit sehr erfolgreich. Sie ist eine intelligente Frau, die sich in ihrem Fachbereich sehr gut auskennt und Zusammenhänge schnell erfasst. Als sie einen Cholerafund begutachten soll erscheint auch Sherlock Homles, seines Zeichens Privatdetektiv. Er begutachtet Anna von oben bis unten und hat ihr Geheimnis sofort enthüllt. Er behält es allerdings für sich, was Annas Glück ist. Aber auch sie kann Holmes beeindrucken, indem sie ihn genau analysiert und ihm Dinge erzählt, mit denen er nicht gerechnet hatte. Doch der Choleratote wirft einige Rätsel auf. Sie müssen klären ob es ein Unfall war oder ob doch noch mehr hinter diesem Fund steckt, denn die Spurensuche hat erst begonnen.

Meinung: "Teufelsgrinsen" ist ein interessant und gut geschriebener historischer Krimi, der sich sehr flüssig lesen lässt. Der Leser wird sofort in die Geschichte gezogen und die Atmosphäre der damaligen Zeit in London wird sehr anschaulich rübergebracht. Man schmeckt und riecht förmlich den Dreck auf den Straßen und die Beschreibung der hygienischen Zustände lässt einem mit dem Kopf schütteln. Die Geschichte vereint Spannung und WItz mit einem wunderbar düsterem Setting. Anna und Sherlock Holmes liefern sich immer wieder einen amüsanten Schlagabtausch. Diese Hassliebe ist die Grundlage für ihre Ermittlungen. Der kluge Sherlock Holmes, der als ein wenig arrogant und überheblich dargestellt wird, wird mit seinen eigenen Waffen geschlagen, und das auch noch von einer Frau! Ein Duo, das sicher auch in weiteren Fällen bestehen könnte. Mal sehen ob und wie es mit den beiden weiter gehen wird. Auf eine Fortsetzung bin ich durchaus gespannt. Allerdings waren mir die medizinischen Einzelheiten dann doch teilweise zu viel und so war für mich die Spannung nicht durchgängig gegeben. Ich hatte auch das Gefühl, dass sich die Geschichte immer wieder etwas schleppt, da hätte ich mir einen besseren Spannungsbogen erhofft. Ansonsten bin ich sehr gut unterhalten worden.

Fazit: Ein gelungener Einstieg in eine neue historische Krimireihe, die mit Spannung unnd einer Prise Witz und Charme daher kommt.