Rezension

Interessantes Verwirrspiel in mörderischer Clique

Freunde. Für immer. -

Freunde. Für immer.
von Kimberly McCreight

Bewertet mit 4 Sternen

Seit Jahren versucht eine reiche College-Clique zu vergessen, dass sie dabei waren, als ein junger Mann vom Dach der Uni fiel. Schlimmer noch, sie schlossen einen Pakt, der nur Unheil nach sich zog. Da ist zum Beispiel Alice, die sich wegen ihrer Schuldgefühle das Leben genommen hat. Und Galerist Derrick, der süchtig wurde. Um ihn zu einem Entzug zu überreden und den Junggesellenabschied von Jonathan zu feiern, treffen sich die fünf in dessen Wochenendhaus. Doch auch ungebetene Gäste tauchen auf und die Situation eskaliert, als der Wagen mit dem zwei von ihnen unterwegs waren völlig demoliert mit einer Leiche darin auftaucht. Bals stellt sich heraus, dass es nicht nur ein Unfall gewesen sein kann. Detective Scutt, die Parallelen zum Mord an ihrer Schwester sieht, möchte den Fall unbedingt lösen und trifft auf jede Menge Lügen.

Der Einstieg in das Buch ist mir nicht unbedingt leicht gefallen. Der Schreibstil war zwar fesselnd, doch wechselte die Perspektive gleich zu Beginn, als man die Protagonisten noch gar nicht wirklich kannte, schon ziemlich oft. Ich brauchte also ein paar Seiten, bis ich mit richtig einfühlen konnte. Die Personen waren allesamt leider recht unsympathisch, was aber, wie ich glaube, von der Autorin beabsichtigt  war. Keinen von ihnen lernt man wirklich gut kennen, so dass man schlecht einschätzen kann, wer lügt und wer nicht. Das macht dann schon wieder ein bisschen den Reiz des ganzen Buches aus.

Ein interessanter Charakter war die zielstrebige Detective, Julia Scutt, die noch einen Fall aus ihrem privaten Umfeld mit ins Spiel bringt. Doch die Distanz zu den anderen blieb ein bisschen ein Störfaktor. Vom Schreibstil her entwickelt sich nach und nach eine düstere Stimmung, was auch an der plastischen Beschreibung der Landschaft liegt. Leider war die Auflösung des Falles ab einem bestimmten Punkt vorhersehbarer, als sie hätte sein müssen. Insgesamt fühlte ich mich zwar mit den Protagonisten nicht so wohl, dafür aber vom Fall selbst gut unterhalten. 

4 Sterne