Rezension

Spannung geht anders

Freunde. Für immer. -

Freunde. Für immer.
von Kimberly McCreight

Bewertet mit 2 Sternen

Nichts schien die College-Freunde Jonathan, Derrick, Keith, Stephanie, Maeve und Alice trennen zu können – bis Alice sich aus Schuldgefühlen das Leben nahm. So steht es jedenfalls offiziell im Polizei-Bericht. Zehn Jahre später treffen sich die Freunde in Jonathans Wochenendhaus in den Catskill Mountains – einem beliebten Feriengebiet der New Yorker - , um seinen Junggesellenabschied zu feiern. Doch dann sind Keith und Derrick plötzlich verschwunden. Die Polizei findet lediglich ihren Wagen, darin eine Leiche mit zertrümmertem Gesicht. Hat die Vergangenheit noch eine Rechnung mit den Freunden offen … Für Detective Julia Scutt, die den Fall übernimmt, werden die Ermittlungen ebenfalls zu einer unheimlichen Reise in die Vergangenheit: Als Julia acht Jahre alt war, fand man die Leiche ihrer Schwester mit ähnlichen Verletzungen, von der Freundin, die sie begleitet hatte, fehlt bis heute jede Spur …

Meine Meinung: 

Im Buch "Freunde. Für immer" geht es um eine Clique aus mehreren Freund*innen, die sich nach Jahren in einem Wochenendhaus wieder treffen. Dabei stellt sich schnell heraus, dass jede Person das ein oder andere Geheimnis hat. Und eins dieser Geheimnisse schweißt die Gruppe seit Jahren zusammen. Wir lernen in den Kapitel, die jeweils aus einer anderen Sicht geschrieben sind, die einzelnen Personen und ihre Lebenswege und Intrigen kennen. Parallel erleben wir den Kriminalfall in dem es in diesem Buch gehen soll und erfahren, inwiefern die Freunde verstrickt sind. Der Fall wird durch die Sicht der Ermittlerin Julia Scutt begleitet, die sich nicht nur um den Fall kümmert, sondern auch seit Jahren herauszufinden versucht, wer ihre Schwester ermordet hat. 

Klingt alles jetzt schon verwirrend? Ja - genau das ist es auch. Diese 2 Kriminalfälle, die im Grunde nichts miteinander zu tun haben, wirken beide völlig an den Haaren herbeigezogen. Was alles in den zwei Tagen bei der Clique passiert, ist absolut unrealistisch, völlig unglaubwürdig und kann einfach nur Teil eines Buches sein, weil sich sonst niemand vorstellen kann, dass all das in 2 Tagen in einem echten Leben passieren kann. Gerade Thriller, die nah an der Wirklichkeit sind, die uns das Gefühl geben, dass uns das gleiche auch passieren könnte, sind diejenigen, die einen gruseln, die Spannung erzeugen und aufrecht erhalten. Nichts davon schafft diese Geschichte. 

Zwar habe ich am Anfang der Geschichte eine gewisse düstere Atmosphäre wahrgenommen und war daher anfangs gar nicht so abgeneigt, aber der Verlauf hat mich immer mehr verloren. Das lag insbesondere an der Unglaubwürdigkeit, aber eben auch daran, dass mich kein Charakter wirklich berührt oder interessiert hat. Jede Figur war grundlegend unsympathisch, niemand hatte einen echten menschlichen und sympathischen Charakterzug, sondern alle waren irgendwie verdorben und ätzend. Ich habe dadurch einfach gar keinen Zugang zur Geschichte gefunden und war dann auch froh als es zu Ende war. Von der Auflösung möchte ich erst gar nicht reden. Auch hier kriegt die Autorin die Kurve einfach nicht. 

 

Fazit:  

Dieser Thriller hat mich leider enttäuscht. Zu Beginn hat mich noch die düstere Stimmung gepackt, dann wurde es aber leider nur noch unglaubwürdig und unrealistisch. Keine Figur hatte liebenswerte Charakterzüge, sondern jeder Mensch in dieser Geschichte war irgendwie grundlegend unsympathisch. 2 Sterne - mehr geht leider nicht.