Rezension

Rasanter Thriller

Engelsgleich
von Martin Krist

Bewertet mit 5 Sternen

Auf einem verlassenen Fabrikgelände wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Hauptkommissar Paul Kalkbrenner und seine Kollegin Sera Muth beginnen zu ermitteln. Schon bald stellen sie fassungslos fest, dass der Fall umfangreicher ist, als es zunächst den Anschein hat. Denn in einem Kloakebecken auf dem Gelände werden weitere Leichen gefunden. Ob darunter auch die der vermissten Merle ist, die von ihrer Pflegemutter Juliane verzweifelt gesucht wird, muss sich erst noch zeigen.

Von all dem ahnt Markus nichts. Er versucht derweil im Drogengeschäft Fuß zu fassen und endlich vom kleinen Kurier in höhere Kreise aufzusteigen. Doch so leicht lassen die Bosse sich nicht in die Karten schauen. Schon bald muss Markus feststellen, dass er mit dem Feuer spielt.....

 

In "Engelsgleich" wird die Vorgeschichte zu "Drecksspiel" erzählt. Beide Bücher sind allerdings unabhängig voneinander lesbar. Man erfährt in keinem der Bände zu viel, sodass man sich keinesfalls die Spannung verdirbt. Die Handlungen ergänzen sich allerdings hervorragend.

"Engelsgleich" ist in unterschiedliche Erzählstränge gegliedert, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Beim Einstieg in die Handlung sollte man deshalb aufmerksam lesen, um nicht die Übersicht über verschiedenen Protagonisten und die jeweiligen Erzählstränge zu verlieren. Lebendige Charaktere und durchgehend interessante Handlungen sorgen allerdings dafür, dass man sich schnell orientieren und ganz auf den Thriller einlassen kann. Durch rasante Perspektivenwechsel und relativ kurze Kapitel, die dann auch oft an entscheidenen Stellen stoppen, entwickelt die Story ein hohes Tempo. Ohne es zu bemerken, gerät man in den Sog der Ereignisse und kann sich kaum noch davon lösen. Deshalb fällt es auch schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn man hat immer das Gefühl, dass man ja noch ein klitzekleines Kapitel lesen könnte, bevor man eine Pause einlegt.

Im Laufe der Handlung treffen die unterschiedlichen Stränge aufeinander und beginnen langsam, sich miteinander zu verknüpfen. Durch überraschende Wendungen kann es allerdings vorkommen, dass man die eigenen Spekulationen, die man ja während des Lesens durchgehend anstellt, nochmal über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch wirkt die Handlung kaum vorhersehbar. Manche Puzzleteile fallen erst ganz am Schluss an die richtige Stelle, sodass die aufgebaute Spannung durchgehend gehalten werden kann.

Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und konnte das Buch dabei kaum aus der Hand legen. Die temporeiche Handlung und die rasanten Szenenwechsel haben mich regelrecht gefesselt. Ich vergebe deshalb eine begeisterte Leseempfehlung und alle fünf Bewertungssterne.