Leserunde

Vorableserunde zu "Unsre verschwundenen Herzen" (Celeste Ng)

Unsre verschwundenen Herzen
von Celeste Ng

Bewerbungsphase: Bis zum 15.09.

Beginn der Vorableserunde: 22.09. (Ende: 13.10.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "Unsre verschwundenen Herzen" (Celeste Ng) zur Verfügung.  

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Über die Liebe in einer von Angst zerfressenen Welt

Der zwölfjährige Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Seit einem Jahrzehnt wird ihr Leben von Gesetzen bestimmt, die nach Jahren der wirtschaftlichen Instabilität und Gewalt die »amerikanische Kultur« bewahren sollen. Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben. Als Bird einen Brief von seiner Mutter erhält, macht er sich auf die Suche. Er muss verstehen, warum sie ihn verlassen hat. Seine Reise führt ihn zu den Geschichten seiner Kindheit, in Büchereien, die der Hort des Widerstands sind, und zu seiner Mutter. Die Hoffnung auf ein besseres Leben scheint möglich. Eine genauso spannende wie berührende Geschichte über die Liebe in einer von Angst zerfressenen Welt.

Ng entwirft ein berührendes Familiendrama, das von einer aufgeladenen Atmosphäre geprägt ist, und glänzt ganz besonders, wenn sie von der Macht der Kunst und der Geschichten erzählt. Publishers Weekly 20220720

ÜBER DIE AUTORIN:

 

Celeste Ng, geboren 1980, wuchs in Pittsburgh, Pennsylvania, und in Shaker Heights, Ohio, auf. Sie studierte Englisch in Harvard und Kreatives Schreiben an der University of Michigan. ›Was ich euch nicht erzählte‹ stand genauso auf der Bestsellerliste wie ›Kleine Feuer überall‹, das auch als Miniserie verfilmt wurde. Celeste Ng lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Cambridge, Massachusetts.. Brigitte Jakobeit lebt in Hamburg. Sie übersetzt u. a. William Trevor und Patti Smith und wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.

15.10.2022

Thema: Lektüre, Teil lll

Thema: Lektüre, Teil lll
Rebecca1120 kommentierte am 24. September 2022 um 10:47

Nachdem ich gestern das Buch ausgelesen und noch eine Nacht drüber geschlafen habe, kann ich nur eins sagen: das Buch hat mich nicht begeistert. Selbst im letzten Teil der Handlung, Geschichte möchte ich das gar nicht nennen, ist kein durchgehender Faden zu erkennen. Traurig nur, dass Margaret ihre Sache über die Liebe zu ihrem Sohn gestellt hat. So sehe ich das jedenfalls. 

Bevor ich die Rezension schreiben, muss ich noch ein wenig über das Gelesene nachdenken. Eigentlich mag ich diese Autorin, aber mit diesem Buch hat sie mir keine Lesefreude gebracht.

Thema: Lektüre, Teil lll
schnaeppchenjaegerin kommentierte am 24. September 2022 um 14:30

Mir geht es ähnlich und ich bin mir auch unsicher, wie ich das Buch bewerte. Die Thematik ist wichtig und hat mich bewegt, die Umsetzung hat mir jedoch nicht gefallen. Vermutlich bin ich auch enttäuscht, da ich von den anderen beiden Romanen von Celeste Ng so begeistert war und deshalb vielleicht zu hohe Erwartungen an diesen Roman hatte. 

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Lenny kommentierte am 02. Oktober 2022 um 09:54

Die Thematik ist wirklich wichtig, da stimme ich zu. Meine Erwartungen waren auch zu hoch!

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brauchnix kommentierte am 10. Oktober 2022 um 19:12

Ganz kann ich mich euren Worten nicht erwehren. Auch ich fand das vorhergehende Buch besser. Aber dennoch hat das Buch hier mich zum Nachdenken angeregt. Das finde ich schon bemerkenswert, wenn eine Geschichte so was schafft.

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liesmal kommentierte am 11. Oktober 2022 um 08:27

Ich empfinde es nicht so, dass Margaret die Sache über die Liebe zu ihrem Sohn gestellt hat. Ich denke, sie ist nicht gegangen, um Widerstand zu leisten, sondern um ihren Sohn zu schützen. Dadurch, dass man ihren Text der verschwundenen Herzen aufgegriffen hat, wurde sie doch unbeabsichtigt hineingezogen, ohne ihr eigenes Zutun. 

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schnaeppchenjaegerin kommentierte am 24. September 2022 um 14:43

Ich hatte mir von der Geschichte mehr erwartet - mehr Spannung und mehr Emotionen. 

Mir hat nicht ausgereicht, dass wenige Einzelschicksale herausgegriffen wurden, um die Krise und deren Auswirkungen zu erklären. Das Netzwerk der Bibliothekare, die Angst, die eigenen Kinder zu verlieren, der gesellschaftliche Druck, Armut und Arbeitslosigkeit, die Außenpolitik und die Beziehung zu China (und Asien) oder anderen Ländern (internationale Kritik an den USA?) - all das fehlte mir. Die Geschichte hatte so viel Potenzial, aber versteift sich ein wenig zu sehr auf Bird und seine wundersame Suche nach der Mutter. 

Als er sie dann gefunden hatte und sie an ihrem Projekt arbeitete, wurde die Geschichte am Ende zwar doch noch spannend. Margaret ist eine mutige Frau, die durch einen Zufall ins Visier der Behörden geraten ist und sieht es nun offenbar als ihr Schicksal an, Widerstand zu leisten. Ich hatte erst die Befürchtung, dass sie an einem Anschlag mitwirken könnte, aber nein - sie leistet friedlichen, aber keinen stummen Protest. Das passte zwar gut zur Mentalität der Familie und zur Atmosphäre es Romans, aber ich war am Ende dann doch enttäuscht, dass ihre Lautsprecheraktion bis auf ihre Verhaftung keinen wirksamen Effekt hatte. Ich hätte mir ein hoffnungsvolleres Ende gewünscht. So steht man am Ende wie am Anfang da, bis auf die Tatsache, dass Bird mehr über seine Mutter weiß. 

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MamaLiestSchonWieder kommentierte am 27. September 2022 um 09:27

Ich hätte mir ein hoffnungsvolleres Ende gewünscht. So steht man am Ende wie am Anfang da, bis auf die Tatsache, dass Bird mehr über seine Mutter weiß. 

 

Ich fand das Ende ganz passend, ein HappyEnd hätte nicht zum Rest der Geschichte gepasst und ich glaube, es verhilft Bird schon zu mehr Selbstbewußtsein, dass er weiß, warum seine Mutter die Familie verlassen hat.

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Gelinde kommentierte am 27. September 2022 um 12:59

ja, ein Happy End hätte nicht gepasst, aber mir ist die Geschcihte auch irgendwie niocht zu Ende erzäghlt, da fehlt noch was.

Ja auch: was hat die Aktiion bewirkt (außer dass die Leute stehenblieben und treilweise geweint haben..

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brauchnix kommentierte am 10. Oktober 2022 um 19:14

Das Ende fand ich auch passend. es ging vor allem um Bird und wie er das mit seiner Mutter verkraftet. Und er ist an der Suche und dem Finden gereift. Das fand ich, kam gut rüber.

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Sago kommentierte am 09. Oktober 2022 um 14:17

Ich frage mich auch, wurde Margaret überhaupt verhaftet? Wahrscheinlich, aber letztendlich blieb es offen. Ich hatte ja ein offenes Ende befürchtet.

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alasca kommentierte am 26. September 2022 um 19:00

Bird und Sadie werden wiedervereint - Sadie ist der Charakter im Buch, den ich am liebsten mag. 

Margarets Protestaktion geht schief - weil sie offenbar nicht aufhören kann zu lesen. Das ist natürlich unglaublich heroisch - und unglaublich dumm. Eine Verhaftung war unvermeidbar - als einziges Ergebnis dieser Aktion, die in der Realität schnell vergessen wäre.

Hätte eine reale Person so gehandelt? Wohl kaum. Ich fand das völlig unglaubwürdig und, wie den ganzen Roman, viel zu weitschweifig und furchtbar romantisierend. Ein Ende in altrosa und taubenblau.

Fazit: Gut gemeint. Aber nicht gut. 

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Gelinde kommentierte am 27. September 2022 um 13:00

Ja dass Margret hier nicht vorsichtiger war, zumal Bird ja jetzt auch da ist, fand ich auch sehr unglqaubwürdig.

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MamaLiestSchonWieder kommentierte am 27. September 2022 um 09:24

Wie spannend, dass die Meinungen zu diesem Buch so auseinander gehen! Mir hat es wirklich gut gefallen, ich fand auch die Sprache passend. Und zum Glück gab es kein HappyEnd, das hätte nicht zum Tenor des Buchs gepasst.

Gut ausgearbeitet und beschrieben war für mich vor allem die Figur von Bird, von seinem Vater hätte ich gern noch etwas mehr erfahren, von seinen Gedanken und von seiner Vergangenheit.

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brauchnix kommentierte am 10. Oktober 2022 um 19:16

Stimmt. Bird stand im Zentrum des Geschehens. Vielleicht ist das auch ein Manko des Buches, dass die anderen Personen eher blass blieben. So konnte man nicht alles nachvollziehen, was sie sagten und taten.

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Gelinde kommentierte am 27. September 2022 um 13:03

Und jetzt im letzen Abschnitt bekommen wir Antworten auf meine Fragen.
U.a., wie Margaret, eigentlich ungewollt, in alles hineingezogen wurde.
Eine Demonstrantin benützt ihr Gedicht, diese wird getötet, danach geht das Gedicht viral.

Und wie ich schon geahnt hatte, Die Eltern beschließen gemeinsam, dass Margaret aus ihrem Leben verschwinden soll m Bird zu retten – wie schwer muss so eine Entscheidung einer Mutter fallen.

PACT macht das Ganze sehr perfide. Es wird mit der Angst der Leute geplant. Eine Welt in der es keine freie Meinungsäußerung gibt. Eine Zensur auf alles (vor allem auch auf Bücher) als Deckmantel für Schutz und Sicherheit, dabei ist es nur Ausübung von ungerechter Macht
 
Und bei der letzen Aktion verkalkuliert sich Margaret, sie ist nicht vorsichtig genug (was ich nicht verstehen kann).
Aber dann hört das Buch (für mich) abrupt auf. Für mich fehlt hier einfang<chg noch zu viel. Wie geht es weiter?
Was wird aus Margaret, Bird, Sadie oder Domi?
Es muss kein Happy End geben, das würde auch nicht zum Buch passen.
Aber für mich ist es einfach unvollendet.

Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück.

Ich finde das Thema gut.

Manches ist aber zu unglaubwürdiog und am Ende fehtl mir noch etwas, hier wurde zu früh aufgehört.

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Readaholic kommentierte am 29. September 2022 um 08:30

Mir geht es hier wie vielen anderen: ich war begeistert von den ersten beiden Büchern der Autorin, aber dieses lässt mich ziemlich frustriert zurück. Die Geschichte fing ganz vielversprechend an. Man fragt sich, was passiert ist und wie es so weit kommen konnte. Der ausschweifende Mittelteil hat zwar in dieser Beziehung Klarheit gebracht, aber die Geschichte konnte mich nicht mehr erreichen. Mir ging auch der Schreibstil - eine Anhäufung von poetischen und oft kitschigen Vergleichen und Metaphern - auf die Nerven. Und das Ende ergibt für mich auch keinen Sinn. Margaret hat zwar die für alle anderen als die Eltern banalen Geschichten der Öffentlichkeit vorgetragen ("Du hast mir den Hals mit Erdnussbutterspucke vollgesabbert"), aber zu welchem Preis? 
Und wie wahrscheinlich ist es, dass in dem geschilderten Überwachungsstaat Duchess unbehelligt und unbeobachtet in ihrer Luxuskarosse durch die Gegend fahren und Birds Vater abholen kann? Gibt es keine Verkehrsüberwachungskameras? Dass sie in der Vergangenheit mit Margaret Miu in einer WG gewohnt hat, weiß anscheinend auch keiner!

Die Idee des Buchs ist gut, aber die Umsetzung lässt sehr zu wünschen übrig. Eine für mich enttäuschende Leseerfahrung.

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PMelittaM kommentierte am 01. Oktober 2022 um 18:11

Margret ist regelrecht in die Situation hineingezogen worden, eine Zeile ihres Gedichtes wurde dafür verwendet, aufmerksam zu machen, dass Kinder entzogen werden, letztlich auch für die Rebellion an sich, und sie hat sich, nachdem der Entzug Birds drohte, angeschlossen. Ethan hat dann so getan, als hätte er sie nie unterstützt und versucht, mit Ethan ein (einigermaßen) normales Leben zu führen.  Wie sich das Ganze mehr und mehr steigerte, und alle möglichen Menschen wegen des eigentlich harmlosen Gedichtes unter Druck gesetzt wurden, war schon erschreckend.

Margret hat auch Sadie kennengelernt, und durch sie Birds neue Adresse erhalten. Mir hat gefallen, dass Bird und Sadie sich wiedergetroffen haben.

Margrets Projekt hat mich berührt, die Getränkedeckel wurden zu Lautsprechern, und sie hat von all den verschwundenen Kindern erzählt. Nur schade, dass sie nicht rechtzeitig geflohen ist - wirklich nachvollziehen kann ich das nicht. So blieb das Ende letztlich offen, was doch wieder gut passt, denn ein reines Happy End wäre bei der Thematik nicht gut gewesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich vielleicht jetzt doch mehr Leute Gedanken machen.

Die Anmerkungen der Autorin fand ich interessant zu lesen, auch wenn mir einiges bereits bekannt war.

Leider hat es Celeste Ng nicht geschafft, mich wirklich zu fesseln. Die Thematik ist interessant und auch aktuell (es geht ja nicht nur um die verschwundenen Kinder), aber erzählt wurde oft recht langatmig. Schade. 

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Lenny kommentierte am 02. Oktober 2022 um 09:53

Ich habe im letzten Kapitel tatsächlich stellenweise quergelesen. Das mache ich nicht, wenn mich ein Buch komplett packt. Zu Anfang war ich gepackt, denn was der kleine Bird erlebt hat, hat mich total gefesselt und traurig gemacht. 

Allerdings hat das Buch ganz krass an Spannung verloren. Fremde Geschichten über Leute, die man aus weiter Ferne gesehen hat.... alles habe ich gefühlt mehrfach erzählt bekommen. Margret hat Flaschendeckel gesammelt zum Beispiel. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Info gelesen habe....

Sooo schade, denn ich habe von der Autorin ein sooo gutes Buch gelesen...und hatte deshalb große Erwartungen.

Das Ende fand ich gut, dachte mir schon, dass die Familie nicht vereint leben kann, doch gewünscht hatte ich es mir! 

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Lenny kommentierte am 02. Oktober 2022 um 10:02

Was Wörter bewirken!

Ein so nettes Gedicht, dass aus ganz anderen Gründen geschrieben wurde, interpretiert von Fremden ergibt einen ganz anderen Sinn. 

Dieses interpretiren kann tatsächlich gefährlich werden. Ist mir mit einer einfachen Whats App Nachricht bereits auch so ergangen... 

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Gelinde kommentierte am 02. Oktober 2022 um 17:27

Ja genau, ein ganz wichtiger Aspekt

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Sago kommentierte am 09. Oktober 2022 um 14:23

Auch mir haben die beiden anderen Bücher der Autorin weitaus besser gefallen.
Den dritten Teil fand ich, davon abgesehen, dass aufgelöst wurde, warum Margaret die Familie verlassen hat, wirklich zäh. Das Ende, wie oben schon geschrieben, so offen wie befürchtet. Und die Vorstellung, über eine Art Kunstprojekt, die Gesellschaft von einem auf den anderen Moment gänzlich zu verändern, unerhört naiv.

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wandagreen kommentierte am 10. Oktober 2022 um 11:31

So richtig diskutiert werden kann in diesem Roman wohl nicht. Dazu ist der Roman zu weichgespült. Diese Weichheit und Harmonie, die ich während des Lesens spürte, passt nicht zur harten Realität der Kindswegnahmen.

An Zündstoff wäre wesentlich mehr drin gewesen. Zum Bsp, was ja schon einmal angesprochen wurde, die Entscheidung der Mutter für den Widerstand und damit gegen die Familie. Obwohl, nicht mal das ist ganz richtig. Sie entschied nicht, es wurde für sie entschieden.

Es gibt aber durchaus Situationen, in denen ich es gerechtfertigt finde, wenn man sich gegen seine Familie entscheidet, man denke nur an die RAFLeute. Nicht, dass ich auf ihrer Wellenlänge wäre, aber wenn man die Gesellschaft verändern möchte, muss man u.Umständen Opfer bringen. Wie es vllt in Russland erforderlich wäre, und immer dort auftaucht, wo ein Gewaltregime herrscht. Im Iran ... ich bewundere jeden, der in Russland oder im Iran auf die Strasse geht. Es ist immer auch eine Entscheidung gegen das persönliche Glück und für die Gesellschaft. Dies ist zu respektieren.

Ich finde das Buch nicht so schlecht, es ist vllt nicht das Richtige für anspruchsvolle Vielleser, die alles schon einmal gelesen haben und "mehr" brauchen, mehr Anspruch, mehr Dichte, mehr Spannung. Das alles liefert Ng hier nicht. Aber vllt ist es ein Buch für Lädchenbuchliebhaber. Die sich dann auch mal mit etwas anderem beschäftigen als mit wer kriegt wen wann.

 

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holdesschaf kommentierte am 13. Oktober 2022 um 23:16

es ist vllt nicht das Richtige für anspruchsvolle Vielleser, die alles schon einmal gelesen haben und "mehr" brauchen, mehr Anspruch, mehr Dichte, mehr Spannung. Das alles liefert Ng hier nicht. Aber vllt ist es ein Buch für Lädchenbuchliebhaber. Die sich dann auch mal mit etwas anderem beschäftigen als mit wer kriegt wen wann.

Hm, ich bin glaub ich ein mittel-anspruchsvoller Vielleser, muss aber sagen, dass ich hier mehr Dichte und Spannung empfunden habe, als in manch anderen "anspruchsvollen" Büchern. Den Rest empfinde ich als ganz schön abwertend, nicht gegenüber dem Buch, aber gegenüber anderen Lesertypen.

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liesmal kommentierte am 11. Oktober 2022 um 09:07

Ich bin fassungslos, wenn ich daran denke, wie einfach es gelingen kann, einen Menschen in eine bestimmte Schublade zu stecken, abzustempeln und zu verurteilen. „Der Moderator eines Kabelsenders, der PACT von Anfang an verteidigt hatte…“ (S. 254) ist dafür ein gutes Beispiel.

Eigentlich hatte Margaret gar keine andere Wahl. Ich sehe nicht, dass sie sich gegen ihre Familie und für den Widerstand entschieden hat, sondern für das Wohl ihrer Familie und aus Liebe zu ihrem Kind ist sie gegangen. Dass sie dann für all die „verschwundenen Herzen“ gekämpft hat, kann ich gut nachvollziehen.

Nachdem der Mittelteil des Buches für mich zum großen Teil sehr langatmig wirkte (im Nachhinein aber nicht mehr so sehr, weil es doch viele Erklärungen gab), hat mich der letzte Teil total gepackt. Ich hätte mir natürlich ein Ende gewünscht, in dem die Familie wieder zusammen sein kann, aber das wäre sehr unrealistisch gewesen. Schon beim Vorlesen der vielen Briefe hatte ich nur den Wunsch, Margaret möge rechtzeitig aufhören. Aber auch hier kann ich sie verstehen. Sie wollte etwas bewirken, hat dafür so lange Zeit gearbeitet und dann versucht, es zu einem guten Ende zu bringen. Schade, dass das nicht gelungen ist.

 

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wandagreen kommentierte am 11. Oktober 2022 um 09:35

Schön gesagt. Das stimmt völlig, Widerstandskämpferin wider Willen. (Es war aber mal Thema der Diskussion hier).

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julemaus94 kommentierte am 11. Oktober 2022 um 09:44

Ich finde es interessant, wie unterschiedlich ihr alle das Buch letzltich bewertet. Wahrscheinlich kommt es darauf an, ob es für einen das erste Buch der Autorin ist oder ob man bereits "Besseres" von ihr gewohnt ist.

Mich hat das Buch gefesselt, ich fand die Sprache sehr poetisch und in der Mischung zu diesem schweren Thema genau richtig.

Der letzte Abschnitt war für meinen Geschmack der schwächste, hat den Roman doch aber trotzdem zu einem passenden Ende geführt. Es hätte weder gepasst, wenn es in einem Happyend geendet hätte, noch wenn Margaretes Aktion ein durchschlagender Erfolg gewesen wäre und alle zum Umdenken bewegt hätte.

Das Umdenken wird hoffentlich langsam und auf lange Sicht geschehen, aber bestimmt nicht von jetzt auf gleich aufgrund einer doch sehr lokal begrenzten Aktion.

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wandagreen kommentierte am 13. Oktober 2022 um 20:01

Der Schluss  hat mir auch ganz gut gefallen.

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holdesschaf kommentierte am 13. Oktober 2022 um 23:07

Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens am Ende ein bisschen mehr Hoffnung bleibt, doch wirkungsvoller ist es wohl auf diese Weise. Auch wenn die Geschichte wie ein Märchen rüberkommt, ist sie alles andere als das und hat mich daher doch bedrückt. Wer Kinder hat, der erträgt die Vorstellung nur schwer, sie könnten von jetzt auf gleich weg sein und nie mehr wiederkommen. Wenigstens bei Sadie hätte es doch klappen können.

Einige haben geschrieben, sie waren emotional nicht so angetan vom Buch, das kann ich gar nicht so sagen. Klar wurden die Emotionen nicht groß beschrieben, aber für mich lagen da genug zwischen den Zeilen. Vielleicht hätte es die Stimmung zerstört, wenn sie zu offen präsentiert worden wären. Ein Buch jedenfalls, dass mir so auf jeden Fall noch etwas im Kopf bleiben wird.

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her_favourite_books kommentierte am 16. Oktober 2022 um 17:49

Vom Ende habe ich etwas anderes erwartet. Jedoch ist die Botschaft der Autorin ziemlich laut und deutlich. Die Umsetzung konnte mich manchmal nicht komplett überzeugen. Ich mochte sehr, wie Bird und sein Vater dargestellt wurden. Auch Sadie fand ich sympathisch. Birds Mutter wurde meiner Meinung nach schwächer ausgearbeitet. Mir fehlte die Itensität der Mutter-Sohn-Beziehung wegen ihrer Zurückhaltung und Kälte.

 

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