Neuvorstellungen

Deutscher Buchpreis 2014

Longlist des Deutschen Buchpreises 2014

Heute Vormittag wurde die Longlist für den Deutschen Buchpreis veröffentlicht. Aus 20 Büchern wird die Jury nun bis zum 10. September die besten sechs Titel für die Shortlist auswählen. Wir stellen euch die 20 Bücher der Longlist vor.

Es ist einer der bedeutendsten Literaturpreise des Landes und wird seit 2005 vergeben. Der "Deutsche Buchpreis" wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ins Leben gerufen, der damit deutschsprachige Literatur und Autoren auch über die Ländergrenzen hinweg bekannt machen möchte.

Im ersten Schritt wählt eine 7-köpfige Jury 20 Titel aus, die in die nähere Auswahl kommen. Verlage können sich dazu mit einzelnen Titeln bewerben und zusätzlich können auch die Jurymitglieder Titel anfordern, auf die sie aufmerksam geworden sind. Im September wird die Shortlist veröffentlicht, auf der sich nur noch sechs Bücher befinden. Zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse wird der Gewinner verkündet, der 25.000 Euro erhält. Die übrigen Autoren der Shortlist bekommen je 2.500 Euro.

Deutscher Buchpreis - Die Longlist

Was meint ihr? Habt ihr einen oder mehrere der Titel gelesen? Und wer sollte eurer Meinung nach gewinnen? Hätten es andere Bücher vielleicht mehr verdient, auf der Liste zu erscheinen?

Koala

Koala - Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss hat einen gedanklich weit ausgreifenden Roman geschrieben, der über die Frage, warum jemand willentlich den Tod gesucht hat, zu einer anderen vordringt: Welche Gründe gibt es, sich für das Leben zu entscheiden?

Sieben Sprünge vom Rand der Welt

Sieben Sprünge vom Rand der Welt - Ulrike Draesner

Was es bedeutet, die Heimat zu verlieren ...

Simone Grolmann ist 52, etabliert und angesehen, Professorin für Verhaltensforschung, Mutter einer Tochter, ein analytischer Mensch. Und doch hat sie Angst. Angst vor Schnee. Die Angst ist tief in ihr, versunken wie der Breslauer Wald, durch den ihr Vater, sein behinderter Bruder Emil und Lilly, die Mutter der beiden, in der Nacht vom 19. auf den 20. Januar 1945 stapften, bei minus 21 Grad: drei Menschen mit drei durchweichten Pappkoffern. 17 Jahre vor Simones Geburt war das, und doch ist es ihre eigene Angst.
Simone liebt ihren Vater Eustachius - und kommt ihm gleichwohl nicht nah. Eustachius Grolmann, 83, ist ein Kriegskind. Aufgewachsen im Propagandastaat, 1945 aus Schlesien in den Westen geflohen. Noch immer wird er von den Erinnerungen an die Flucht und den Tod seines Bruders heimgesucht. "Sei froh, dass du lebst." Diesen Nachkriegssatz hat er sich selbst so oft vorgesagt, bis er glaubte, das, was er spürte, könnte nun endlich dieses Frohsein sein.
Ulrike Draesner kreuzt die Lebenswege der schlesischen Grolmanns mit dem Schicksal einer aus Ostpolen nach Wroclaw vertriebenen Familie. Vier Generationen kommen zu Wort. Virtuos entwirft sie ein Kaleidoskop der Erinnerungen, die sich zu immer neuen Bildern fügen. Sie zeigen, wie die durch Flucht und Vertreibung ausgelösten Traumata weiterwirken und wie sich seelische Landschaften von einer Generation in die nächste weitervererben. Die Geschichten der Grolmanns und der Nienaltowskis werden zum Spiegel von hundert Jahren mitteleuropäischer Geschichte. Sie erzählen von den Mühen und Seligkeiten zwischen Eltern und Kindern, von Luftwurzeln, Freiheit und Migration.

Das Polykrates-Syndrom

Artur führt eine unspektakuläre, in geordneten Bahnen verlaufende Ehe mit der Mittelschullehrerin Rita, jobbt, obwohl Akademiker, in einem Kopierzentrum und als Nachhilfelehrer und ist ganz allgemein nicht sonderlich ehrgeizig oder anspruchsvoll. Bis eines Tages eine gewisse Alice den Copyshop betritt und eine Notiz hinterlässt
Was nun ins Rollen kommt, ist eine Zeit lang ausgesprochen komisch, aber diese Komik nimmt unversehens immer düsterere, schließlich grauenhafte, wie einem Splattermovie entsprungene Formen an, und die bisher so satten und zufriedenen, vielleicht sogar glücklichen Romanfiguren sehen sich unausweichlich in Handlungen verstrickt, die weder sie sich selbst noch die Leser ihnen jemals zugetraut hätten.
"Es geht uns allen viel zu gut. Die Kinder sollen s einmal besser haben". Der kurze Text "Die guten Eltern" aus Antonio Fians Gedichtband Fertige Gedichte bringt das Polykrates-Syndrom auf den Punkt: Die Steigerung allzugroßen Glücks ist möglicherweise größtmögliches Unglück. Das sagt zumindest eine tief in uns verwurzelte Angst und diese Angst und ihre Folgen stehen im Zentrum von Fians zweitem Roman.

Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr

Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr - Franz Friedrich

Franz Friedrich erzählt in seinem Debüt von entlegenen Inseln, der Liebe und der Suche nach dem richtigen Leben in unserer Zeit.

Eine Dokumentarfilmerin dreht auf Uusimaa ihren einzigen Naturfilm. Im heißesten Februar seit Menschengedenken trifft eine amerikanische Studentin in Berlin auf eine rätselhafte Chorgruppe. In Brüssel verlässt ein junger Filmemacher Frau und Kind. Franz Friedrich nimmt uns mit in eine einsame Waldhütte, auf einen finnischen Eisbrecher und in das Innere eines abstürzenden Flugzeugs. Und plötzlich, nach zwei Jahrzehnten unerklärbarer Stille, fangen die Meisen auf der Insel Uusimaa wieder an zu singen. Die Konturen einer Zukunft blitzen auf und die Zerwürfnisse unserer Zeit werden sichtbar. Dieser Debütroman legt vorsichtig eine neue Wirklichkeit über unsere alternativlos erscheinende Gegenwart.

Pfaueninsel

Pfaueninsel - Thomas Hettche

Eine Insel außerhalb der Zeit
Die Pfaueninsel in der Havel ist ein künstliches Paradies. In seinem opulenten, kundigen und anrührenden Roman erzählt Thomas Hettche von dessen Blüte, Reife und Verfall aus der Perspektive des kleinwüchsigen Schlossfräuleins Marie, in deren Lebenslauf sich die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts verdichtet.Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot - und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit dem entsetzten Ausruf der Königin: "Monster!" Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration,zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes.Dabei geht es um die Gestaltung dieses preußischen Arkadiens durch den Gartenkünstler Lenné und um all das, was es bevölkerte: Palmen, Kängurus und Löwen, Hofgärtner, Prinzen, Südseeinsulaner, Riesen, Zwerge und Mohren - und es geht um die Liebe in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen.Thomas Hettche ist das Kunststück gelungen, mit dem historisch verbürgten Personal seiner Geschichte von uns Heutigen zu erzählen. Atmosphärisch, detailgetreu und voller Lust an der phantasievollen Ausschmückung.

Rezensionen zu diesem Buch von:

Am Fluß

Am Fluß - Esther Kinsky

Alte Fabriken, ärmliche Häuser, aber auch unverhoffte Streifen von Wildnis: eine Landschaft an der Grenze zwischen Stadt und Land, bevölkert von aus ihren Ordnungen gefallenen Menschen, wie sie das wahre Leben am Rande jeder Metropole prägen. In neun Etappen eines Spaziergangs in der Gegend um den River Lea vor London verfolgt Esther Kinsky die sich überlagernden Spuren persönlicher Geschichte und urbaner Historie dieser Flusslandschaft und nutzt die Wildnis des Marschlands als Freiraum für Erinnerung und Reflexion. Der River Lea wird zur Grenzmarkierung und zugleich zu einem Wegweiser: Erfahrung und Wahrnehmung finden an ihm eine Schranke und ein Ziel. "Am Fluss" ist ein Buch über das Sehen, über Erkenntnis durch Betrachtung. Im Zusammenklang mit ihren Fotografien stellt Esther Kinsky die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Sichtbarmachung von Welt neu.

April

April - Angelika Klüssendorf

"Klüssendorfs Mädchen ist eine Heldin unserer Zeit" (Die Zeit) - und nun wird es erwachsen.

Die Kindheit ist vorüber, aber erlöst ist das Mädchen deshalb noch lange nicht. Nach ihrem hochgelobten Roman "Das Mädchen" schreibt Angelika Klüssendorf die Geschichte ihrer jungen Heldin fort. Ihr Weg führt aus einer Jugend ohne Jugend in ein eigenes Leben - das den Umständen abgetrotzt werden muss.Am Anfang stehen ein Koffer mit ihren spärlichen Habseligkeiten und ein Zimmer zur Untermiete. Das Mädchen, das sich mittlerweile April nennt - nach dem Song von Deep Purple -, hat die Zeit im Heim hinter sich, die Ausbildung abgebrochen und eine Arbeit als Bürohilfskraft zugewiesen bekommen. Zwischen alten Freunden und neuen Bekannten versucht sie sich im Leipzig der späten 70er-Jahre zurechtzufinden, stößt dabei oft an ihre eigenen Grenzen und überschreitet lustvoll alle, die ihr gesetzt werden, am Ende mit ihrer Ausreise auch die zwischen den beiden Deutschlands. Aber jedem Ausbruch folgt ein Rückfall, jedem Glücksmoment eine Zerstörung, jedem Rausch die Ernüchterung. Und immer ist da die Frage nach den Kindheitsmustern, der Prägung durch die verantwortungslose Mutter und den alkoholkranken Vater. Angelika Klüssendorf ist ein weiteres Meisterwerk gelungen. Ohne Pathos, nüchtern und souverän erzählt sie von einem Weg aus der scheinbar ausweglosen Vergangenheit - mit psychologischem Feingefühl und klarem Blick für die gesellschaftlichen Zustände. Es entsteht ein Doppeltes: ein erschütternder Adoleszenzroman und ein nüchternes Porträt der sozialen Zustände im untergegangenen real existierenden Sozialismus - und im West-Berlin der frühen 80er-Jahre.

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Zwei Herren am Strand

Zwei Herren am Strand - Michael Köhlmeier

Ein verblüffender Roman über Winston Churchill und Charlie Chaplin: Von zwei Herren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die - jeder auf seine Art - gegen das Böse kämpfen.

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Kleine Kassa

Kleine Kassa - Martin Lechner

Georg rennt - um sein Glück, seinen Verstand und sein Leben.
Der Schlaueste ist Lehrling Georg Röhrs nicht. Doch er hat einen Traum: Liftboy in einem Hotel am Meer will er werden, mit seiner verschwundenen Jugendliebe Marlies den Nachtzug nehmen und aus der heimatlichen Enge fliehen. Als Georg über eine Leiche stolpert und unbeabsichtigt den Schwarzgeldkoffer seines Meisters entwendet, überstürzen sich die Ereignisse: An einem einzigen Wochenende verliert er Wohnung, Arbeit, Eltern, Freunde, Geld, Liebe und vielleicht ein Stückchen seines Verstandes und doch steht am Ende dieser halsbrecherischen Jagd eine neue, ungeahnte Freiheit
Martin Lechner ist ein turbulentes, atemloses Romandebüt gelungen, das Provinzkomödie mit literarischer Virtuosität verbindet.

Panischer Frühling

Panischer Frühling - Gertrud Leutenegger

Ein Vulkanausbruch auf Island legt den europäischen Luftverkehr lahm, zehntausende Menschen stranden an den Flughäfen. Während die Bilder der Aschewolke um die Welt gehen, steht über der Themse ein strahlend blauer Frühlingshimmel - die Stadt wirkt wie abgeschnitten vom Rest der Welt.
Auf der London Bridge begegnet die Erzählerin einem jungen Mann mit einem Feuermal im Gesicht. Jonathan verkauft die Obdachlosenzeitung; er ist ein lausiger Verkäufer, aber er ist ein begeisterter Erzähler. Und er hat eine abenteuerliche Reise hinter sich. Von der Südküste Englands ist er hierher geflüchtet, wie er sagt, weil sich das Meer dort unten immer mehr nimmt, als ihm zusteht. Jeden Tag treffen sie sich von nun an auf der Brücke über der Themse, und allmählich gehen die vergessenen Geheimnisse des einen in den anderen über. Dann verschwindet Jonathan ebenso plötzlich, wie sie einander begegnet sind, und die Flugzeuge kehren zurück. Als der Frühling sich seinem Ende nähert, macht die Erzählerin sich auf die Suche: nach Jonathan, nach sich selbst.

Kastelau

Kastelau - Charles Lewinsky

Ein Bergdorf, ein Filmteam, ein Ziel: überleben. Der neue Roman von Charles Lewinsky.

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3000 Euro

3000 Euro - Thomas Melle

Für dich Peanuts, für mich ein Leben ... Thomas Melles heftiger, poetischer Roman über zwei Underdogs und die Liebe.

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Unternehmer

Unternehmer - Matthias Nawrat

Vielleicht ist das überhaupt das Wesen der Arbeit: Dass sich stets - so schön diese Arbeit auch sein mag - eine zweite Person in einem regt, die nicht arbeiten will. Und fehlt dieses Nichtwollen in einem drin bei einer Tätigkeit, dann handelt es sich nicht um Arbeit.
Lipa ist dreizehn, und sie ist Mitarbeiterin des Monats in einem Familienunternehmen der besonderen Art. Gemeinsam mit dem Vater und ihrem kleinen Bruder, dem einarmigen Berti, durchforstet sie die Industrieruinen der Schwarzwaldtäler nach verwertbaren Stoffen, Tantal und Wolfram etwa, denn die, sagt der Vater, "werden uns besonders reich machen". Er sagt: "Heute ist Spezialtag." Und: "Schmerzen müssen wir ertragen können. Das ist das Gesetz des Unternehmertums."
Davon, aber auch von Lipas Liebe zum langen Nasen-Timo, vom Aufbegehren und von den unvermeidlichen Verschiebungen im Familiengefüge erzählt Matthias Nawrat in kaum je gehörten Sätzen. "Unternehmer" sucht nach dem Wert und dem Wesen der Arbeit, der Familie, der Liebe, überhaupt der Beziehungen untereinander und berichtet davon mit den Mitteln der Poesie: witzig, warmherzig und auch weise. Dass Matthias Nawrat als Erzähler die Menschen kennt, als Naturwissenschaftler aber auch die Dingwelt und ihre Gesetze, hält dieses Unternehmen mühelos am Boden der Tatsachen.
"Ein grandioser Auftakt", befanden Jury und Publikum des Bachmann-Preises über das erste Kapitel dieses abenteuerlichen Coming-of-Age-Romans, der zugleich Parabel ist auf die Welt der Werktätigen und eine dunkle Liebeserklärung an den Schwarzwald.

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Das Sandkorn

Das Sandkorn - Christoph Poschenrieder

Ein Mann streut Sand aus Süditalien auf den Straßen von Berlin aus. In Zeiten des Kriegs ist solch ein Verhalten nicht nur seltsam, sondern verdächtig. Der Kommissar, der den kuriosen Fall übernimmt, stößt unter dem Sand auf eine Geschichte von Liebe und Tabu zwischen zwei Männern und einer Frau. Ein Zeitbild von 1914, aus drei ungewöhnlichen Perspektiven.

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Kruso

Kruso - Lutz Seiler

Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und "jenseits der Nachrichten" liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen - Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den "Wurzeln der Freiheit" zu führen. Doch der Herbst 89 erschüttert die Insel. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod - und ein Versprechen. Inselabenteuer und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Lutz Seilers erster, lang erwarteter Roman schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei.

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Vor dem Fest

Vor dem Fest - Sasa Stanisic

Es ist die Nacht vor dem Fest im uckermärkischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den Fährmann - der ist tot. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht zeigen will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: die Glocken sind weg. Eine Füchsin sucht nach Eiern für ihre Jungen, und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, findet mehr Gründe gegen das Leben als gegen das Rauchen.
Niemand will den Einbruch ins Haus der Heimat beobachtet haben. Das Dorfarchiv steht aber offen. Doch nicht das, was gestohlen wurde, sondern das, was entkommen ist, treibt die Schlaflosen um. Alte Geschichten, Sagen und Märchen ziehen mit den Menschen um die Häuser. Sie fügen sich zum Roman einer langen Nacht, zu einem Mosaik des Dorflebens, in dem Alteingesessene und Zugezogene, Verstorbene und Lebende, Handwerker, Rentner und edle Räuber in Fußballtrikots aufeinandertreffen. Sie alle möchten etwas zu Ende bringen, in der Nacht vor dem Fest.

Der Allesforscher

Der Allesforscher - Heinrich Steinfest

Vom Manager zum Bademeister. Vom Zyniker zum Romantiker. Von der Höhenangst zur Bergbesteigung.

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Nachkommen.

Nachkommen. - Marlene Streeruwitz

'Nachkommen.' ist ein Roman über die Ordnung der Generationen und wie sie durch Gier und Vernachlässigung außer Kraft gesetzt wird.

Am Morgen verabschiedet sich die zwanzigjährige Nelia Fehn von ihrem toten Großvater, am Abend sitzt sie als jüngste Autorin bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises. In Frankfurt trifft sie ihren leiblichen Vater das erste Mal. Auf der Buchmesse wird sie gefragt, warum sie denn nun einen Roman geschrieben habe.
"Sie hatte nur nicht sagen können, was sie da gemacht hatte. Oder warum. Sie hatte nur einfach geschrieben und jetzt war das ein Roman, und das Leben ging weiter. Sie wußte nicht einmal, ob sie wieder schreiben wollte. Weiter schreiben."
Marlene Streeruwitz gewährt uns einen Insider-Einblick in das Literaturgetriebe, und es gelingt ihr, aus dem Ende der Literatur Literatur zu machen.

Isabel

Isabel - Feridun Zaimoglu

Ein großer Roman von zwei verlorenen Seelen und dem Auftauen vereister Herzen

Feridun Zaimoglu bleibt den gesellschaftlichen Randgebieten und ihren Bewohnern treu. Er wendet sich dem Leben einiger Großstadtkreaturen zu, die fern von Berliner Hipness und Touristenströmen ihre eigenen Wege gehen.Isabel ist eine schöne Frau, aber nicht mehr schön und jung genug, um weiter zu modeln, und nicht anerkannt genug, um als Schauspielerin an die großen Rollen zu kommen. So arbeitet sie als Gelegenheitsdarstellerin, ist mit der Liebe am Ende, verlässt ihren Freund und beschließt, ihr Leben neu zu entwerfen. Es ist die Zeit nach den Sensationen, sie verabschiedet sich von der Lust und wählt den Weg in die Keuschheit. Nachdem es auch ihren Eltern trotz großer Anstrengungen nicht gelungen ist, ihr einen passenden Heiratskandidaten zuzuführen, trifft sie Marcus, und es beginnt die Geschichte von Isabel und dem Soldaten. Marcus ist ein Kriegsheimkehrer aus dem Kosovo-Einsatz, traumatisiert und nur daran interessiert, eine aufs Nötigste reduzierte Existenz zu führen. Ihre Begegnung verändert beider Leben und führt sie auf eine faszinierende und bedrohliche Reise in Marcus' Vergangenheit.Gewohnt sprachmächtig, dabei sehr genau in der Beobachtung und bewusst in der Verknappung, führt Zaimoglu seine Leser in eine Welt der zurückgefahrenen Lebenserwartungen, die aufgebrochen wird durch Liebe, Schmerz, Reue und Rache.

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Der aufblasbare Kaiser

Der aufblasbare Kaiser - Michael Ziegelwagner

Der Kaiser und ich: Michael Ziegelwagners hinreißendes Romandebüt über die monarchistischen Gelüste des Fräulein Beacher.

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Kommentare

westeraccum kommentierte am 13. August 2014 um 12:18

Außer "Vor dem Fest" kenne ich keins der Bücher, bin mal gespannt, wer den Preis dann bekommt!

SusanneUlrikeMaria kommentierte am 13. August 2014 um 12:24

Die Longlist des deutschen Buchpreises ist immer wieder beeindruckend.

 

Kitty Catina kommentierte am 13. August 2014 um 12:30

Wow, ich habe doch tatsächlich noch keines dieser Bücher gelesen und kennen tu ich auch nur "Vor dem Fest". Da wird es wohl mal Zeit, sich näher damit zu beschäftigen.

PrinzessinAurora kommentierte am 13. August 2014 um 15:10

Das geht mir genau so und ist mir ja fast schon irgendwie peinlich O.o

Janine2610 kommentierte am 13. August 2014 um 20:31

Ich kenne auch nur Vor dem Fest, aber gelesen habe ich es nicht. Die anderen sehe ich gerade zum ersten Mal...

Michael H. kommentierte am 14. August 2014 um 01:33

Solltest Du, ist was ganz besonderes...

Janine2610 kommentierte am 14. August 2014 um 20:11

Wenn du das sagst.. ;-) Dann behalt ich's mal im Hinterkopf und wer weiß, vielleicht ist es bei meiner nächsten Buchbestellung schon dabei.

Lrvtcb kommentierte am 20. August 2014 um 14:52

Ich kenne auch keins der Bücher und ich habe auch noch von keinem gehört. Das ist wirklich traurig. Vor allem auch deshalb, weil mich irgendwie auch keins der Bücher anspricht.

Miss.mesmerized kommentierte am 13. August 2014 um 12:36

Ich kenne auch nur "Vor dem Fest" (hatte ich als Hörbuch vom Autor gelesen) und bin jetzt nicht über die Nominierung überrascht, das Buch wurde ja überall hochgelobt und wäre sicherlich auch ein würdiger Preisträger.

Honcon kommentierte am 13. August 2014 um 13:15

Ich kenne von der Liste nur 3 Bücher: Kleine Kassa, Vor dem Fest und April. Aber auch nur vom Titel her, gelesen hab ich keines davon. Von daher bin ich ganz unvoreingenommen, was am Ende den Gewinner des Deutschen Buchpreises angeht! :)

Sommerzauber02 kommentierte am 13. August 2014 um 13:25

Bei mir stehen seit längerer Zeit drei Bücher auf der Wunschliste, die für den Deutschen Buchpreis 2014 nominiert sind:

  • Isabel
  • Vor dem Fest
  • April

Die anderen Bücher schaue ich mir mal in Ruhe an, ob sie lesenwert sind.

bookworm kommentierte am 13. August 2014 um 13:42

Ich kannte bisher keines der Bücher, kann daher also zum Inhalt nichts sagen und lasse mich überraschen, welches Buch die Jury als Preisträger auswählen wird.

Habe mich allerdings mal durch die 20 Kandidaten gearbeitet und einige Leseproben gefunden.
4 davon fand ich ganz interessant: 

Das Polykrates-Syndrom

Kleine Kassa

Vor dem Fest

Der Allesforscher

fuepsel kommentierte am 13. August 2014 um 13:42

Ich habe noch keines der Bücher gelesen, aber vom Inhalt her spricht mich "Die Pfaueninsel" am meisten an und wäre dehalb mein Favorit.

Akashaura kommentierte am 13. August 2014 um 13:52

Kenne leider bisher keines der Bücher von der Liste . Kann deshalb auch nicht dazu sagen wer gewinnen soll .

Dorothea kommentierte am 13. August 2014 um 15:00

Leider hab ich auch keines der genannten Bücher gelesen, werde aber trotzdem verfolgen wer gewinnt.

Mikka Liest kommentierte am 13. August 2014 um 15:39

Ich muss ganz ehrlich zugeben, es geht mir so wie fast jedes Jahr: keins der Bücher spricht mich wirklich an... Ich Banause!

bookworm kommentierte am 13. August 2014 um 15:59

Ach warum denn Banause, ohne reingelesen zu haben hätte ich auch keins der Bücher auf meine WuLi gepackt. 

Borkum kommentierte am 13. August 2014 um 15:59

Kannte bisher nur drei Bücher vom Titel her

  • Kleine Kassa
  • Vor dem Fest
  • Isabel

Gelesen habe ich allerdings keins davon.

Goldstueck kommentierte am 13. August 2014 um 16:39

Mir geht es- leider- wie vielen anderen hier: Bewusst kannte ich vor dem Einsehen der Liste nur "Vor dem Fest", das ich ohnehin unbedingt noch lesen möchte. Jetzt, nachdem ich die dazugehörigen Buchcover gesehen habe, kommen mir noch zwei, drei weitere vage bekannt vor, das ein oder andere Buch klingt aber sehr interessant und wird demnächst näher unter die Lupe genommen werden. :) Ganz eigentlich will ich ja erstmal die Siegerbücher der vergangenen zwei Jahre lesen, bevor ich mich den diesjährigen Kandidaten widme. ;)

kommentierte am 13. August 2014 um 17:20

Ich kenne keines der Bücher - noch nicht!

Maenade kommentierte am 13. August 2014 um 17:44

Gelesen habe ich davon noch nichts, aber das ein oder andere klingt schon so, als wäre es was für mich.

Karin L. kommentierte am 13. August 2014 um 17:46

"Pfaueninsel" und "Panischer Frühling" steht auf meiner Wunschliste und "Der Allesforscher" hab ich bereits gelesen; Ist wirklich , wirklich ein gutes Buch! :). Ich finde die gesamte Liste wirkt aber ziemlich ansprechend.

bookworm kommentierte am 14. August 2014 um 07:37

Gut, dass "Der Allesforscher" gut sein soll, dann kann ich mich ja noch mehr drauf freuen :)

mimimaus kommentierte am 14. August 2014 um 11:43

Bei mir forscht er auch noch ;-)

Steve Kaminski kommentierte am 18. August 2014 um 13:53

@bookworm: 100% der mir bekannten Leser des "Allesforschers" waren begeistert! (O.K., es sind drei - mich eingeschlossen.)

Pedi kommentierte am 13. August 2014 um 18:32

Ich kenne - und mag - "Vor dem Fest" und "Sieben Sprünge vom Rand der Welt". (Zu)Vieles von der stammt aus dem Frühjahr und wurde schon beim Leipziger Preis (eben nicht) berücksichtigt und hat mich da schon nicht interessiert, von den Herbsttiteln kenne ich die meisten noch nicht einmal vom Titel. Lewinsky ist ein von mir geschätzter Autor, "Koala" gebe ich vielleicht noch eine zweite Chance, bei den anderen muss ich noch schauen. Insgesamt für mich eher enttäuschend diese Liste.

Streiflicht kommentierte am 13. August 2014 um 18:59

muss leider gestehen, dass ich kein einziges der bücher gelesen habe. genauer kenne ich nur Vor dem Fest... dazu habe ich einige rezis gelesen etc. daher ist das mein favorit

biadia kommentierte am 13. August 2014 um 19:12

Ich gehöre auch zu denen, die noch keines der Bücher gelesen hat. Aber auch ich bin gespannt, wer am Ende gewinnen wird.

katze-kitty kommentierte am 13. August 2014 um 19:58

Ich kenne auch kein einziges von der Liste, mir kommt noch nicht mal irgendein Titel bekannt vor.....

real-booklover kommentierte am 13. August 2014 um 20:58

Ich hatte "Koala" sogar bis vor kurzem noch auf meinem Wunschzettel, aber aus Angst, dass mir das Lesen zu anstrengend sein könnte, habe ich es wieder aussortiert.

Aber ich bin froh, dass ich mal von einem Buch der Liste gehört habe :D

wandagreen kommentierte am 13. August 2014 um 23:44

Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr von Franz Friedrich spricht mich momentan von der Inhaltsangabe am meisten an, das werde ich wohl demnächst auch mal lesen. Schönen Dank, Maren für diese schöne Übersicht! 

Zwei Herren am Strand von Michael Köhlmeier ebenso.

 

zeilenfieber kommentierte am 13. August 2014 um 23:52

Also ich werde mir auf jeden Fall drei der Titel zulegen:

Das Sandkorn, Panischer Frühling & Pfaueninsel.

Schade, dass es der 1300 Seiten Roman "Das achte Leben (Für Brilka)" von Nino Haratischwili nicht geschafft hat. Na ja, bei der Nominierung spielt sicher auch nicht wenig Geld eine Rolle. (;

Michael H. kommentierte am 14. August 2014 um 01:48

Ich hab ja täglich mit Büchern zu tun, aber bis auf "Vor dem Fest" sagen die mir alle nichts. Verkaufsschlager sind das jedenfalls nicht :-).

wandagreen kommentierte am 14. August 2014 um 10:15

Genau! Es geht nämlich mal nicht um Massengeschmack!

Arbutus kommentierte am 17. August 2014 um 00:00

Dito : )

drafbutterfly kommentierte am 14. August 2014 um 09:48

Habe keins der Bücher gelesen. Muss aber sagen das sich "Pfaueninsel" interessant anhört.

mimimaus kommentierte am 14. August 2014 um 11:43

"Der Allesforscher" forscht hier noch in meinem Bücherregal vor sich her. Und "Vor dem Fest", die anderen sagen mir vom Titel her nicht viel, aber anschauen werde ich sie mir noch einmal auf jeden Fall.

zeilenfieber kommentierte am 14. August 2014 um 12:10

Heute habe ich mir als ersten Roman von der Longlist "Panischer Frühling" bestellt und werde ihn, sobald er morgen ankommt, auch anfangen und meine Meinung dazu kundtun, sobald ich mit dem Lesen fertig bin! (:

Sommerregen kommentierte am 14. August 2014 um 15:41

Sagt mir ehrlich gesagt alles nichts... Mal sehen, wer gewinnt..

Arietta kommentierte am 14. August 2014 um 18:28

Meine Favoriten :

 

Pfaueninsel

 

April

kommentierte am 14. August 2014 um 23:22

Ich bin ehrlich, keines der Bücher ist mir begegnet bist jetzt, außer Isabel hatte ich mal irgendwo beiläufig gesehen und Koala habe ich heute gesehen.. alles andere war mir vollkommen unbekannt.. 

Die Meisten klingen aber sehr interessant, werden sie auch sein, stehen ja nicht unverdient auf dieser Liste.

Schaefche kommentierte am 15. August 2014 um 16:05

"Vor dem Fest" hatte ich schon mal in der Hand, aber sonst kenne ich keines der Bücher. Aber manche klingen gut, muss ich mir noch mal näher anschauen.

marsupij kommentierte am 15. August 2014 um 16:07

"Der Allesforscher" - das Buch wollte ich mir noch zulegen und kannte es vorher bereits. Aber ich finde, es sind einige wirklich interessante Bücher dabei.

Arbutus kommentierte am 16. August 2014 um 23:58

Bisher habe ich keins der Bücher gelesen. Einige Titel klingen aber sehr verlockend und sind bereits in meinem Wunschregal gelandet. Spannende, vielfältige Auswahl.

Dahlie kommentierte am 17. August 2014 um 19:17

Auch ich kenne keines dieser Bücher, bis auf "Vor dem Fest". Daher bin ich gespannt, welches der Bücher gewinnt!!

Odine kommentierte am 19. August 2014 um 10:15

Ich kenne gar keins dieser Bücher und es würde mich jetzt, so spontan auch keines reizen!

Margit Bußmann kommentierte am 20. August 2014 um 19:57

Ich kenne keines der vorgestellten Bücher, Ins Auge sind mir 4 gefallen.

Das Polykrates Syndrom

Zwei Herren am Strand

Vor dem Fest

 

JA2085 kommentierte am 21. August 2014 um 14:43

Ich kenne nur Vor dem Fest, aber es steht bis dato nur auf meiner Wunschliste, gelesen ist es also noch lange nicht. Insofern... keine Beurteilung meinerseits möglich.