Rezension

Blasse Geschichte mit zu wenig Tiefgang

Dead Romantics -

Dead Romantics
von Ashley Poston

Bewertet mit 3 Sternen

Florence Day, 28 Jahre alt, Ghostwriterin, Single und sieht Geister. Was für ein tolles Singleprofil.

Denn das ist Florence nun einmal und eine miese Trennung hilft natürlich nicht beim Erstellen des aktuellen Buches, welches wieder mal ein Beststeller für eine andere Namenhafte Autorin sein soll. Denn es gibt nur sehr wenige Leute aus dem Verlag die es wissen, denn Flo ist die Erfolgsfrau hinter den Liebesromanen von Nann Nichols. Die Frist für das letzte Buch ist schon gelaufen und mit zittrigen Knien und einem kleinen Kaktus geht es in den Verlag zu ihren neuen Lektor Ben. Und natürlich sitzt dort der Gott der Götter, gerade mit seinen grünen Augen das selbst der Kaktus eingeht vor Neid.

Doch der Lektor ist nicht sehr angetan davon das sie (also Ann) mit dem Buch nicht fertig wird. Und noch schlimmer ist es für Flo, dass sie nicht richtig reden kann. Denn alle Welt denkt, sie sei nur deren persönliche Sekretärin und Ann schreibt abgelegen ihre Romane.

So lernen wir eine unglückliche Flo kennen, die nicht an die Liebe glaubt. Von Ihren Ex emotional betrogen, als dieser einen Roman schrieb mit ihren Fähigkeiten mit Geistern zu reden (woran er nicht glaubt). Und so kann sie einfach kein Happy End schreiben, in dem Sie dem Kerl nicht auf die Fresse schlägt.

Um dann den Druck noch zu erhöhen, stirbt ihr Vater und sie ist genötigt in ihr Elternhaus zurückzukehren. In ein Dorf wo sich alle über sie das Maul Zerreißen, denn als Kind hat sie einen Mord aufgedeckt, mit Hilfe von Geistern. So muss sie sich mit dem Lektor, dem Buch, ihrer Familie und einer Beerdigung rumschlagen. Um dann überraschenderweise Ben als Geist vor der Tür stehen zu haben. Das fehlte ihr gerade noch.

Das Buch steigt super ein, da wir Flo in ihrer Situation vollkommen verstehen. Der Stress und das nicht mehr an die Liebe zu glauben, aber über diese schreiben zu müssen. Dann kommt dieser wahnsinnig gutaussehende Lektor (die Worte des Buches) und macht ihr noch Druck. Um dann zu erfahren das ihr Vater verstorben ist, der einzige Mensch der sie verstand da auch er Geister sah, und der Stress mit der Familie dabei. Ein bisschen zu schnell ging es mir dann, als am Anfang des Buches ein Partyabend dazu führte das sie erst auf den Ex und dann auf ihren Lektor trifft und das Ganze in einem Kuss endet.

Dadurch steigert sich natürlich der emotionale Druck, wenn dieser auf einmal als Geist vor dir steht. Leider hat das Buch die Problematik schon mit dem Klappentext (in der vorderen Klappe) vorwegzunehmen wo die Thematik hingeht. Dann noch eine Beerdigung zu organisieren und immer der Gefahr ausgesetzt zu werden den eigenen Vater zu sehen.

Nur das dies oben schon so ziemlich das Ganze Buch in sich beschreibt. Im mittleren Teil zieht sich alles in die Länge und das Buch hat keinerlei Entwicklung zu verschreiben. Im letzten Drittel ist es am besser werden, aber leider nicht mit Flo und Ben (nicht die Zwischenmenschliche Ebene, sondern die fehlende Entwicklung und Stärke der Geschichte) und es ist die Entwicklung zwischen Flo und ihrer Familie und die Beerdigung die mir dann am besten gefallen hat.

Leider bleibt Flo und auch Ben durch das ganze Buch hinweg blass (passend bei einem Geist) und die Geschichte plätschert über weite Teile nur vor sich hin. Auch der emotionale Ballast in Form des Todes des Vaters wird nicht stark genug aufgearbeitet. Wenn mein Elternteil, welches mir so wichtig war, gestorben ist, dann bin ich kaum so gefasst wie sie es war.

Und so hat für mich die Autorin weder den richtigen Nerv in Sachen Emotionen noch in der Geschwindigkeit und Tiefe wie der Spannung gefunden. Es ist ein nettes Buch, man kann es nebenbei mal lesen, aber bei weitem kein Highlight.