Ein folgenschweres "Follow"
Bewertet mit 3 Sternen
Ein Täter, der es nur auf eines abgesehen hat: Beine und Influencerinnen, die sein Begehren erwecken.
Der Follower ist der dritte Band der Tom Bachmann Reihe. Grundsätzlich lässt sich dieser Band eigenständig lesen, enthält jedoch Spoiler zu den vorherigen Bänden, sodass sich die Beachtung der Reihenfolge empfiehlt.
Da es für mich nicht das erste Buch dieser Reihe ist, ist folgender Aspekt kein Kritikpunkt, der sich auf meine Bewertung niederschlägt, dennoch finde ich es weiterhin relevant zu erwähnen, dass die Reihe extreme Ähnlichkeit zur „Ich bin“-Reihe von Ethan Cross und Chris Carters Charakter Robert Hunter hat. Wer Chris Meyers Reihe liest, sollte sich daher auf ähnliche/bekannte Charakterzüge/Hintergrundgeschichten einstellen.
Leider waren auch in diesem Band seitenlange Berichte über Tom Bachmanns ehemalige Fälle inkludiert. Generell finde ich psychologische Aspekte zwar interessant, aber in dieser Umsetzung leider uninteressant.
Auch Tom Bachmann hat für mich keine gute Entwicklung genommen. Sein Background finde ich weniger spannend, seine Entwicklung (zwischen den Türen stehen) kommt für mich emotional viel zu schwach rüber. Das zieht sich durchs komplette Buch, sodass ich es eher als oberflächlich wahrgenommen habe.
Dennoch konnte mich das Buch an einigen Stellen auch abholen. Die Geschichte um Aaron, so viele Ähnlichkeiten sie an gewissen Stellen mit anderen Büchern auch hat, finde ich super spannend. Aaron ist ein ambivalenter Charakter, der nicht nur das Böse darstellt und durch diese Vielschichtigkeit interessant wirkt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig lesen. In Kombination mit den kurzen Kapiteln sorgt dies dafür, dass das Buch sehr schnell durchgelesen ist.
Der Fall selbst konnte mich ebenso überzeugen und seit langem konnte mich der Täter mal wieder komplett überraschen, ohne dass dieser dabei aus den Fingern gezogen wurde. Neben dem Täter ist auch sein Motiv spannend.
Alles in allem ist Der Follower für mich kein Highlight, weil einige Nebenschauplätze zu viel Platz in Anspruch genommen haben, der dem Fall gut zu Gesicht gestanden und der Hauptgeschichte, die viel Potenzial hatte und gut war, Tiefe verleiht hätte.