Rezension

Großes leider verschenktes Potenzial

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love; . - Bianca Iosivoni

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love; .
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 2.5 Sternen

Blair und ihre Schwester sind die Töchter einer Valkyre und diese wiederum sind Nachfahrinnen nordischer Götter, die die Seelen gefallener Helden nach Valhalla begleiten. Da ihre Mutter ihre Kräfte nur an die älteste Tochter weitergeben kann, hat Blair mit alldem nichts zu tun, bis zu dem Tag als ihre Mutter und ihre Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen. Aber Blair ist sich sicher, dass dies kein gewöhnlicher Unfall war, auch wenn ihr niemand, nicht mal ihr bester Freund Ryan, glauben will. Kurzum begibt sie sich allein auf die Suche nach Antworten und den anderen Valkyren und muss dort feststellen, dass sie vielleicht doch gar nicht so normal und ihr Schicksal eng mit dem von Ryan verknüpft ist.
Was soll ich zu diesem Buch sagen…? Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich sehr gerne Geschichten mit mythologischem Hintergrund lese und bisher noch nicht allzu viel über die Nordische gelesen hatte. Die ersten Kapitel waren auch noch wirklich gut und spannend, auch noch einige im weiteren Verlauf, aber danach gab es für mich einfach viel zu viele Kritikpunkte. Nach dem Unfall ist Blair verständlicherweise zutiefst schockiert und voller Trauer, dann jedoch entwickelt sie immer wieder eine Stärke, die dann sogleich aber von unerträglichem Selbstmitleid und Gejammer zerstört wird. Des Weiteren ist sie ein absolut naiver, kindlicher und unreifer Charakter, deren Gehirn sich ausschaltet, sobald auch nur der Name Ryan fällt. In ihrer Besessenheit vergisst sie mehrfach einfach alles um sich herum, trifft absolut unvernünftige Entscheidungen und handelt völlig kopflos und ja hart ausgedrückt dumm. Selbst das große Unheil am Ende des Buches hätte ganz leicht abgewendet werden können, wenn sie einfach mal ihren Kopf eingeschaltet hätte.
Besonders kann ich auch ihre Gefühle für Ryan absolut nicht nachvollziehen; ich habe kaum bis gar keine Anziehung zwischen den Beiden gespürt. Ganz zu Schweigen davon, dass Ryan etwas absolut Unverzeihliches getan hat, selbst wenn unkontrolliert. Auch allgemein finde ich, ist er kein sonderlicher Sympathieträger, ich zumindest konnte ihm außer Abneigung nicht viel entgegenbringen.
Der Plot Twist wiederum war gut bzw. hätte gut sein können, wenn die Begründung eine bessere und keine Standard 08/15 Begründung gewesen wäre.
Der Schreibstil war locker und flüssig, man konnte das Buch sehr schnell durchlesen.
Leider für mich ein absoluter Flop. Ich hatte mich darauf gefreut, mehr über die nordische Mythologie und die Valkyren zu erfahren, in spannende Kämpfe verwickelt zu werden und interessanten Charakteren zu begegnen. Das Potenzial dafür wäre auch da gewesen, hätte man die Aufmerksamkeit nicht auf ein pubertierendes, entscheidungsschwaches Mädchen und ihre uninteressante Liebelei gelegt. Der gesamte Fantasy-Aspekt kam viel zu kurz, wenn dann wurden diese Dinge nur in Nebensätzen behandelt. Ohne die wenigen eingeworfenen mythologischen Eckpunkte, die teilweise nicht mal der Richtigkeit entsprachen, hätte dieses Buch auch einfach nur ein New Adult Roman sein können.
Auch konnte ich zu keiner der Figuren eine wirkliche Bindung aufbauen, nur zu einer und ausgerechnet die entpuppt sich am Ende als das zuvor kaum thematisierte unscheinbare Übel.
Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen, werde aber dennoch den zweiten Band querlesen, um zu wissen, wie die Geschichte endet.