Rezension

Hat mich nicht berührt

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der unwiderstehliche Wattpad-Erfolg endlich im Print) -

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der unwiderstehliche Wattpad-Erfolg endlich im Print)
von Alexandra Flint

Bewertet mit 3 Sternen

New Yorker Untergrund, Familiendrama, ein plötzlich aufgetauchter Zwillingsbruder - mitten in der Idylle einer verträumten Kleinstadt? Das hat sich für mich nach einer perfekten Mischung angehört, weshalb ich mich sehr auf die Geschichte gefreut hatte. Kleinstadt und die Dynamik zwischen den Zwillingen Mira und Lilac haben mir wirklich sehr gut gefallen. Leider war das aber nicht die vordergründige Handlung. Die Beziehung zwischen den mysteriösen Joshka aus dem New Yorker Untergrund und Mira konnte mir leider gar nicht abholen. Viel lieber hätte ich noch mehr Szenen mit Lilac gehabt, da diese Storyline wirklich toll umgesetzt war. Mit der Liebesgeschichte hatte ich 2 Probleme: Zum einen kamen keine Gefühle bei mir an, zum anderen habe ich Joshka seine Rolle nicht abgenommen. Ständig wird er als DER abgebrühte, krasse, kriminelle Untergrund-Boss beschrieben, aber verhält sich einfach nicht so. Er ist eher der teilweise etwas in sich gekehrte Junge von nebenan, der mal eine etwas schwerere Zeit hatte. Aber diese ganzen kriminellen Machenschaften passen gar nicht zu dne aus seiner Sicht geschriebenen Kapiteln. Nicht dass ich unbedingt einen Bad Boy als Love Interest bräuchte, aber dadurch, dass er wirklich ununterbrochen so beschrieben wurde, hat mich das leider sehr gestört.
Das habe ich auch bezüglich des Schreibstils zu bemängeln: gerade aufgrund ihrer wirklich gegensätzliche Lebensrealitäten waren mir die Kapitel aus Miras und Joshkas Perspektive zu ähnlich geschrieben. Vermutlich hätte es mir besser gefallen, wenn die Geschichte nur aus Miras Sicht erzählt worden wäre, weil hier fand ich den Schreibstil sehr passend und angenehm.
An einigen Stellen musst ich an den Grundsatz "Show, don't tell" denken, der meiner Meinung nach nicht optimal umgesetzt wurde. Wie oben beschrieben war die dunkle Seite von Joshka ausschließlich "tell" für mich und auch Mira hatte sehr viele innere Monologe, an Stellen wo ich mir etwas mehr Handlung gewünscht hatte.

Fazit
Insgesamt hat mir die Grundidee von Mystery/Crime im Kleinstadt-Setting gefallen, gerade Lilac und Mira als bisher getrennte Zwillinge fand ich super! Leider kam die Liebesgeschichte gar nicht bei mir an und Joshka, gerade in seiner Rolle im Untergrund, wirkte für mich extrem unauthentisch. Den zweiten Band werde ich nicht mehr lesen.