Rezension

Hat mich sehr enttäuscht!

Crave -

Crave
von Tracy Wolff

Bewertet mit 3 Sternen

•Crave von Tracy Wolff•

Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, bei dem es mir so schwer gefallen ist, es zu bewerten. Wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich bis jetzt noch nicht, was ich genau davon halten soll. Es hätte sicher eine tolle Geschichte werden können und der Suchtfaktor war auf jeden Fall da, aber es hat mich einfach nicht zu 100% überzeugen können!

 

Dennoch finde ich die Gestaltung des Covers wirklich toll. Sie ist schlicht und erzählt einem gleichzeitig so viel. Man bekommt schon einen kleinen Vorgeschmack. Auch der Schreibstil von Tracy Wolff war wirklich größtenteils sehr angenehm und flüssig zu lesen. Er hat mich nicht unbedingt umgehauen, weil mich einige Formulierungen doch sehr gestört haben, aber an sich war er emotional, humorvoll und locker.

 

Einer meiner größten Kritikpunkte an der Geschichte war definitiv Grace, mit der ich einfach nicht warm werden konnte. Sie war nicht nur extrem naiv, viel zu gutgläubig und blind, sodass sie das, was so sichtbar direkt vor ihr war, einfach mal übersehen hat, sondern hat auch dazu noch ein bescheuertes Verhalten an den Tag gelegt, das mehr als lächerlich war. So oft hat sie Jaxon zu Dingen gedrängt, die er nicht wollte, und sich in waghalsige Dinge gestürzt, die wirklich nicht hätten sein müssen. Ich konnte einfach nur den Kopf schütteln über ihre offensichtliche Dummheit und Naivität. Da hat es das auch nicht besser gemacht, dass Grace wirklich super schlagfertig und manchmal sogar ganz vernünftige Momente hatte. 

Jaxon hingegen habe ich eindeutig mehr gemocht und mich sogar mit ihm anfreunden können, auch wenn er nicht unbedingt mein Bookboyfriend Nr.1 wird. Aber immerhin hat Jaxon vernünftig gehandelt, Grace nicht bedrängt und sie beschützt, wann immer es nötig war. Zwar gingen mir sein Bad-Boy- und Halt-dich-bloß-von-mir-fern-Getue irgendwann ziemlich auf dir Nerven, weil es einfach nur noch unnötig war, aber das habe ich eindeutig lieber in Kauf genommen als Grace. Jaxon ist eigentlich ganz korrekt und hat mir doch das ein oder andere Lächeln auf die Lippen gezaubert, auch wenn ich sein Verhalten manchmal nicht ganz verstanden habe.

 

Bei den Nebencharaktere gab es Einige, die ich definitiv nicht vergessen werde. Von ihnen habe ich die meisten sogar sehr gemocht. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich definitiv den Orden, allen voran Mekhi, Cam, Onkel Finn und Flint, den ich eindeutig am meisten geliebt habe. Er war super lustig, locker und offen, auch wenn er ebenfalls nicht ganz eine weiße Weste getragen hat. Ich muss eigentlich auch sagen, dass ich sogar Lia sehr gerne mochte. Sie hatte einfach so etwas an sich, das sie sympathisch gemacht hat, jedenfalls bevor sich alles geändert hat. Macy hingegen mochte ich nicht ganz so gerne. Ich fand sie etwas anstrengend und aufdringlich, auch wenn ich es ihr natürlich hoch anrechne, dass sie immer für Grace da war.

 

Unter all den Büchern, die ich bis jetzt gelesen habe, viel es mir bei diesem hier eindeutig ganz besonders schwer, eine passende Bewertung dafür zu finden. Denn es gab so viele Momente, in denen ich die Geschichte wirklich mochte, aber leider auch mindestens genauso viele, in denen dieses Buch einfach nur lächerlich und unglaubwürdig war. Ich weiß gar nicht genau, wo ich da anfangen soll.

Jedenfalls war ich am Anfang noch gar nicht so kritisch diesem Buch gegenüber eingestellt. Der Anfang hat einem das Reinkommen in die Geschichte sehr angenehm und mich direkt neugierig gemacht auf das, was noch kommen würde. Man hatte so seine Vorahnungen und wollte wegen all der Fragen, die man hatte,unbedingt weiterlesen. Das lag auch bei mir vor allem daran, dass ich die Welt, in die Grace da geraten ist, mit Vampiren, Hexen etc. einfach super spannend und faszinierend fand. Es hat Spaß gemacht, darüber zu lesen und Neues über diese Wesen zu erfahren. Doch ab einem gewissen Punkt, an dem Jaxon immer wichtiger geworden ist, hat diese Geschichte eine 180 Grad Drehung gemacht, sodass ich die Geschichte gar nicht mehr richtig ernst nehmen konnte. Klar der Suchtfaktor war irgendwie da, aber es gab so, so viele unangenehme, fremdschämende und seltsame Momente, die alles kaputt gemacht haben. Ich hätte Grace manchmal gerne kräftig durchgeschüttelt. Sie war so verflucht blind und wurde dann auch noch ständig von den anderen für dumm verkauft, was super nervig war. Irgendwie hat Tracy Wolff es so unglaubwürdig für den Leser gemacht, dass Grace noch nicht von den Wesen in der Katmere Academy Bescheid wusste. Da hat ihr Handeln einfach kein bisschen mit ihrem Wissenstand oder ihrer Gefühlslage zusammengepasst. Dann gab es noch so unglaublich viele langatmige Stellen und Handlungsverläufe, die absolut keinen Sinn gemacht haben. Nicht einmal die Charaktere an sich haben immer Sinn gemacht. Manche Dinge waren einfach seltsam verpackt und dargestellt und super unglaubwürdig. Und dann waren da noch Jaxon und Grace als Paar. Natürlich gab es viele schöne Momente zwischen ihnen, in denen ich sie wirklich zusammen geliebt habe und es mir gefallen hat, aber auch hier kann ich nur sagen, dass ich nicht voll überzeugt bin. Dieses ständige Hin und Her, Graces Drängen, Jaxons Abstand…es war manchmal einfach etwas schwierig und nervig. Nichtsdestotrotz lässt sich nicht leugnen, dass die Gefühle der beiden tief und schön waren. Ein weiterer Kritikpunkt war für mich dann allerdings das Ende. Es kam so random und unerwartet, dass ich es teils nicht einmal ganz nachvollziehen kann. Es war einfach nur ein seltsames Ende!

 

Fazit: abschließend gebe ich dem ersten Band der Geschichte von Grace und Jaxon 3 von 5 Sternen, was theoretisch gesehen vielleicht sogar noch zu gut ist. Unschwer zu überlesen, ist dieses Buch einfach nicht mein Fall. Die Darstellung und Umsetzung der Idee war wirklich nicht gut, auch wenn man so viel da raus hätte machen können.