Rezension

Hinter der Fassade

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum -

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
von Malin Stehn

Bewertet mit 3 Sternen

Die Party des Jahres steht an, Silvester. Ein Gruppe Freundinnen feiern zusammen mit ihren Männern und den kleineren Kindern bei Lollo, während die beiden 17jährigen Töchter von Nina und Lollo ihre eigene Party planen. Nur widerwillig stellt Nina dafür ihr Haus zur Verfügung. Nina ist von Haus aus eher ängstlich und malt sich aus, wie die Party der Mädchen aus dem Ruder laufen könnte. Was dann aber tatsächlich passiert ist der Alptraum aller Eltern. Jennifer, Lollos Tochter verschwindet auf dem Heimweg spurlos. 

Die Autorin schafft anfangs eine typische Familiengeschichte. Die seit Kindertagen befreundeten Frauen, die zwar nicht mehr all zu engen Kontakt haben, aber sich trotzdem mehrmals im Jahr zum gemeinsamen feiern zu treffen. Es gibt die biedere, vernünftige Nina mit ihren drei Vorzeigekindern, der Mann ist Lehrer, man hat sich ein bescheidenes Häuschen erarbeitet und alles läuft gut. Lollo, die mit ihrem Interior Design durchstarten möchte, legt viel Wert auf ihren Instagram Auftritt und hat mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Immobilienmarkler, den passenden Partner an ihrer Seite. Sie leben in einer geräu,igen Villa und der Tochter wird jeder Wunsch erfüllt. Malena hingegen ist die sprunghafte, die ihre Männer ebenso oft wechselt wie ihren Wohnsitz und deren Sohn offenbar einige Probleme hat. Mir war dies Einteilung dann doch etwas zu viel Klischee und zuviel Schubladendenken. 

Die Basis der Geschichte, rund um das verschwinden von Jennifer verspricht durchaus Spannung. Das Loch in das die Eltern nach der Benachrichtigung durch die Polizei fallen, die Angst, die Wut, die aufkommenden Konflikte sind wirklich gut beschrieben und zeigen, dass die schöne Fassade eben nichts anderes war als eben Fassade. Leider hat die Aurorin hier zu viel gewollt. So viele Themen werden da in einen so kleinen Personenkreis geworfen, man fühlt sich fast wie in einer Telenovela. Ein bisschen hat sie mich hier verloren.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen habe. Der Schreibstil ist wirklich leichtgängig. Ich fand die Story etwas vorhersehbar, was die Spannung rausgenommen hat, allerdings hat mich der Twist am Ende kalt erwischt. Die Erklärung hierfür ist gut durchdacht und schlüsssig erklärt. Leider kommt das Ende aus dem Nichts und wirkt fast etwas beliebig, als hätte es mehrere Szenarien gegeben und dieses ist es letztlich geworden. obwohl ich als Mutter wirklich mitgelitten habe konnte das Buch  mich nicht wirklich überzeugen.