Rezension

Perfider, kleiner Roman

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum -

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
von Malin Stehn

Bewertet mit 4 Sternen

„Happy new year“ ist mir durch das ungewöhnliche Cover ins Auge gesprungen- pinke Blüten in einer Art Eisblock. Ich muss sagen, im Nachhinein finde ich das Cover wenig passend und überhaupt nicht aussagekräftig, halte es aber immer noch für einen Blickfang. Das Buch, dessen Handlung sich eher langsam entfaltet, hat mir gut gefallen. Nicht zuletzt, weil das Ende doch sehr unvorhersehbar war.

 

Zum Inhalt: es ist Silvester und während ihre Teenager-Töchter gemeinsam eine Party veranstalten feiern die Freundinnen Lollo und Nina mit ihren Familien und Nachbarn ins neue Jahr. Dich der frohe Start verblasst, als Lollos Tochter am nächsten Tag nicht nach Hause kommt. Was ist mit Jennifer geschehen? Und warum verhält Ninas Mann sich so komisch?

 

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt, jedes Kapitel trägt zudem eine Datumsangabe, was ich vor allem bei den Rückblenden sehr hilfreich fand, um sie zeitlich einordnen zu können. Die Geschichte beginnt recht zügig am Silvesterabend, schon da zeigt sich Streitpotential, erste Geheimnisse kommen ans Licht. Bereits zu Beginn der Geschichte gibt es ein Kapitel, das auf den weiteren Verbleib und das Schicksal von Jennifer hindeutet.

 

Der Mittelteil hat sich in meinen Augen dann ein bisschen gezogen. Die Tage plätschern ins Land, die typische polizeiliche Ermittlung läuft. Aber es tut sich einfach nichts. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tempo und Spannung gewünscht, der insgesamt sehr ruhige Spannungsroman ist hier fast zum Stillstand gekommen.

Gegen Ende kommt nochmal Schwung in die Ermittlungen und es gibt ein paar brisante Enthüllungen, auch wenn einige eher als Andeutungen laufen. Das Ende war wirklich stark konstruiert und hat für mich nochmal was rausgerissen.

 

Insgesamt ist das Buch gut geschrieben. Die Sprache ist im ganz normalen Alltagsslang gehalten und der Erzähltonus eher ruhig. Das Buch hat mich trotz der Längen im Mittelteil gut unterhalten.