Rezension

Letzte Chance

Wolke Sieben ganz nah -

Wolke Sieben ganz nah
von Kirsty Greenwood

Bewertet mit 5 Sternen

Witzig, traurig und voller Hoffnung

„Wolke Sieben ganz nah“ von Kirsty Greenwood ist eine humorvolle und gleichzeitig berührende Erinnerung, dass man jeden Tag so leben sollte, als wäre es der letzte.

Die 27-jährige Delphi kann nicht glauben, dass sie ausgerechnet an einem furchtbar schmeckenden Mikrowellen-Burger ersticken soll, in ihrem ältesten und albernsten Nachthemd, auf ihrem neuen gestreiften Teppich. Doch das Schicksal ist eine Bitch, denn genau das scheint definitiv passiert zu sein, wenn man der verrückten Empfangsdame im Jenseits Glauben schenken darf. Die Highlights ihres bisherigen Lebens wirken im Zusammenschnitt ausschließlich wie Lowlights und der einzige Lichtblick ist der attraktive Leidensgenosse, der plötzlich erscheint. Aber genauso schnell ist er wieder verschwunden, denn sein Ableben wurde nur versehentlich registriert. Die paar Augenblicke mit ihren Seelenverwandten überzeugen Delphi jedoch, um ihre letzte Chance auf Erden mit allen Mitteln zu kämpfen.

 

Schon nach den ersten paar Seiten hat mich der trockene und manchmal böse Humor von Kirsty Greenwood gepackt, deren Antiheldin Delphi definitiv für Unterhaltung sorgt. Der Schreibstil liest sich leicht und locker und ich liebe einfach die überzeichneten und skurrilen Charaktere, die trotzdem unglaublich viel Herz besitzen.

Hauptfigur Delphi hat das Pech gepachtet und dabei war sie immer so vorsichtig, sich von anderen abzuschirmen, um nie wieder derart verletzt zu werden wie in ihrer Schulzeit. Schritt für Schritt zeigt sich, warum Delphi derart einsam war, und wie sie in ihren letzten Tagen ihre selbst gewählte Komfortzone verlässt. Das ist oft extrem witzig, aber auch manchmal bittersüß und einfach herzzerreißend.

Die Autorin findet genau die perfekte Balance zwischen leichter RomCom und tiefgründigen Themen und es macht einfach Spaß, Delphi auf ihrer Jagd nach ihrer letzten Chance und ihrem Seelenverwandten zu begleiten. Dabei wird sie von ihrer jenseitigen Betreuerin Merrit mehr schlecht als recht unterstützt. Zum Glück ist Merrit ein riesiger Fan von Liebesromanen, so dass sich Delphi unfreiwillig und zu unserem Vergnügen durch jede Menge der typischen Tropes kämpfen darf.

 

Mein Fazit:

Ich hatte viel Spaß und gebe sehr gern eine Leseempfehlung!