Rezension

Liebenswerte, aber mit Schwächen behaftete Reise ins Jenseits - und zurück

Wolke Sieben ganz nah -

Wolke Sieben ganz nah
von Kirsty Greenwood

Bewertet mit 4 Sternen

„Wolke sieben ganz nah“ von Kirsty Greenwood ist eine romantische Komödie, die mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Protagonistin Delphi Bookham ist eine interessante Figur – ängstlich im Umgang mit Menschen, stets auf der Hut vor dem „Haken“ in jeder Situation und mit kaum sozialen Kontakten. Obwohl ihre unbeholfene Art zunächst charmant wirkt, erscheinen die Gründe für ihre Ängste manchmal etwas übertrieben. Besonders die Beziehung zu ihrem Nachbarn Mr. Yoon sticht positiv heraus – sie ist warmherzig und verleiht der Geschichte eine besondere Note.

Leider entwickelt sich die Handlung nach einem recht vorhersehbaren Muster, und man ahnt schnell, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Trotzdem überrascht das letzte Drittel des Buches, das wirklich süß und emotional fesselnd ist. Gerade als man denkt, alles wäre klar, wird das mögliche Ende doch noch unvorhersehbar und sorgt für einige schöne Wendungen.

Ein Punkt, der mich jedoch gestört hat, war die übermäßige Hilfe „von oben“ – die Jenseitstherapeutin war zwar quirlig und unterhaltsam, doch Delphi entwickelt sich dadurch kaum eigenständig weiter. Es hätte der Geschichte gutgetan, wenn sie mehr aus eigener Kraft gewachsen wäre. Auch ein Logikfehler bei der Erwähnung von Delphis Mutter (erst in New York, dann plötzlich in Texas) trübte den Lesefluss etwas.

Im Vergleich zu Autorinnen wie Emily Henry fällt „Wolke sieben ganz nah“ ab, vor allem in der ersten Hälfte. Viele Szenen im Mittelteil haben mich nicht überzeugt. Doch das starke, unerwartet emotionale letzte Drittel rettet das Buch und macht es zu einer unterhaltsamen Lektüre mit Höhen und Tiefen.