Leserunde

Leserunde zu "Hard Land" (Benedict Wells)

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Bewerbungsphase: 21.02. - 04.03.

Beginn der Leserunde: 18.3. (Ende: 08.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Leseexemplare von "Hard Land" (Benedict Wells) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

„Entdecke die 49 Geheimnisse von Grady“ heißt es auf dem Schild einer Kleinstadt in Missouri. Sam ist fünfzehn und kennt kein einziges, und auch sonst besteht sein Leben eher aus Tiefpunkten. Bis er seinen Ferienjob in einem alten Kino anfängt. Dort trifft er nicht nur auf den schlagfertigen Cameron und den in sich gekehrten Sportler Hightower, sondern auch auf die draufgängerische und etwas ältere Kirstie, in die er sich verliebt. Doch alle drei haben gerade ihren Abschluss gemacht und werden im Herbst wegziehen. Sam bleibt also nur dieser eine Sommer mit seinen neuen Freunden. Nur wenige Wochen, in denen er nicht nur die Geheimnisse seines Heimatorts entdeckt, sondern auch, wer er selbst ist. Und was es heißt, sich dem Leben wirklich zu stellen.

Eine witzige und berührende Geschichte voller 80’s-Flair. Über den Schmerz des Erwachsenwerdens und den Zauber eines Sommers, den man nie mehr vergisst.

ÜBER DEN AUTOR:

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, ›Vom Ende der Einsamkeit‹, stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet und bislang in 37 Sprachen veröffentlicht. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.

03.04.2021

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 23. März 2021 um 21:31

5/6

Erste zarte Anzeichen einer sich anbahnenden Revolte gegen den Vater. Aber noch traut er sich nicht richtig. 

Ich bin froh, dass er das Parfüm nicht auf den Boden gepfeffert hat. Es wäre eine sinnlose Aktion gewesen, die er nachher unendlich bereut hätte. „Mach‘s schon, du verdammtes Kind, zieh endlich mal was durch“ - dadurch hätte er auch nur der stereotypen Erwartungshaltung seiner Eltern genügt. 

Hartes Aufnahmeritual. .. Es ist sogar lustig. ... Das ist das erste Mal, dass ich von einem Besäufnis beim Konsumieren eines Horrorfilms lese. Weiß nicht, ob ich das genial finde, oder ob es dafür einen Punktabzug gibt ...

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Fornika kommentierte am 24. März 2021 um 15:21

Das Besäufnis-Filmeschauen wird im TV bei SchleFaZ auf Tele5 perfektioniert. Ich greife zwar immer nur zum Wasserglas, aber man sieht die Filme doch mit ganz neuen Augen. Ich fands witzig die Szene im Buch zu entdecken.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 24. März 2021 um 22:11

Ich hab kein Tele5. Könntest Du kurz für arme Unwissende skizzieren, worum‘s geht? 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Fornika kommentierte am 27. März 2021 um 16:51

Es wird ein eher schlechter und trashiger Film (SchleFaZ = Schlechtester Film aller Zeiten) gezeigt, unterlegt mit ironischen Kommentaren von Kalkofe & Rütten. Bei einem bestimmten Ereignis z.B. dem Auftauchen eines Monsters, einem bestimmten Satz oder auch Fehlern wie einem sichtbaren Mikrofon etc. muss getrunken werden. Man sieht die Filmen mit ganz neuen Augen ; )

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 27. März 2021 um 23:29

Uffz. Hartes Ritual (jedenfalls bei der alkoholischen Variante). Danke für die Erklärung!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
kommentierte am 24. März 2021 um 10:04

Wie fein Wells Sams Emotionen beim Tod seiner Mutter beschreibt! Das ist eines dieser Bücher, die man zuerst liest, weil man die Geschichte kennen will. Und dann noch mindestens ein weiteres Mal, um alle Worte, alle Gefühle im Detail zu erfassen. Großartig!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:40

Ja, dieser Wirrwarr der Gefühle, diese absolute Überforderung - das war so gut beschrieben. Und ja, auch ich muss das Buch noch einmal lesen, um alles an Andeutungen usw. wirklich zu sehen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:40

Ja, dieser Wirrwarr der Gefühle, diese absolute Überforderung - das war so gut beschrieben. Und ja, auch ich muss das Buch noch einmal lesen, um alles an Andeutungen usw. wirklich zu sehen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
milkshake kommentierte am 24. März 2021 um 10:22

Als Sam sich an seinem Geburtstag dafür entschied, ihn mit seinen Freunden zu verbringen, hatte ich schon das ungute Gefühl, dass er das bestimmt bereuen würde. Und so kam es dann ja auch. Und ich denke, dass er sich das noch sehr lange vorwerfen wird. Andererseits verstehe ich, dass er es ganz dringend brauchte, der Realität zu fliehen und sich selber vor dem zu schützen, was unweigerlich bevorstehen würde. Seine Mutter hätte ihm das sicher nicht vorgeworfen, dennoch ist das eine schmerzhafte Entscheidung, die er getroffen hat. 

Der Beerdigunsszene stand ich zwiegespalten gegenüber. Auf der einen Seite verstehe ich, dass man in solchen völlig überfordernden Situationen aus sich heraus treten kann und Ängste das kleinste Problem sind bzw man diese sehr viel weniger spürt, auf der anderen Seiten empfand ich es schon auch als ein wenig überdramatisiert und kitschig. 

Was mich am meisten fasziniert ist, egal wo und wann ich das Buch aufschlage, ich bin sofort drin in diesem Sommer, in dieser kurzen aber intensiven Freundschaft und diesem Gefühl der Befreiung. 

Und natürlich wünscht man sich als Leser, diese Freundschaft würde ein Leben lang halten und natürlich weiß auch jeder, dass dem nicht so ist, aber an diese Illusionen kann ich mich auch noch genau erinnern und dieses Gefühl, dass alles andere neben dieser Freundschaft verblassen würde oder nur ein Abziehbild dieser sein würde. Das fängt Wells hervorragend ein!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Fornika kommentierte am 24. März 2021 um 15:24

Dass Billy Idol doch noch den Weg zur Beerdigung geschafft hat, fand ich passend. Sams Mutter mochte seine Musik so sehr, da war es nur stimmig, dass er gespielt wurde. Dass ausgerechnet ihre Kinder den Song aufführen, hatte für mich dann doch etwas Kitschiges an sich, da bin ich ganz deiner Meinung.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Glüxklaus kommentierte am 29. März 2021 um 10:18

Ja, das war mir auch ein kleines bisschen zuviel. Aber Wells liegt so oft so richtig, da kann er auch mal ein kleines bisschen daneben liegen. Beerdigungen sind extreme Situationen, vielleicht liegt es da auch in der Natur der Sache, dass es zu extremen Verhaltensweisen kommt....

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 04. April 2021 um 21:47

Wer hätte es sonst spielen sollen

Sam spielte halt E- Gitarre und er wusste wie viel es der Mutter bedeutete, er hat ja auch mit seiner Mutter abgesprochen , dass Billy Idol läuft und wenn alle anderen allen voran der Pfarrer und der Vater sich über diesen Willen hinwegsetzten...

Ich fand das schon passend

Und es war nicht kitschig es war sehr laut  : D

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Buchfresserchen kommentierte am 24. März 2021 um 20:58

Ich spiele selbst Gitarre und habe mir nun vorgestellt ich müsste mit der Hand, die ich dem anderen auf die 12 gegeben habe noch spielen. Das hätte ich nicht geschafft. Das erschien mir etwas unglaubwürdig.

Als ich las das die Orgel spielte war mir sofort klar wer es war, denn im Vorfeld wurde ja schon erwähnt, das Sams Schwester früher die Orgel spielte. Ich hätte das nicht geschafft als meine Mutter beerdigt wurde. Da war ich viel zu sehr mit mir beschäftigt und gedanklich oft wo anders.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
Kikiwee17 kommentierte am 24. März 2021 um 17:59

Was für ein emotionaler Abschnitt. Ich bin ja davon ausgegangen, dass Sams Mutter an Krebs sterben wird. Das sie jetzt quasi über Nacht aus dem Leben gerissen wurde, hat mich wirklich sehr überrascht. Ich habe wirklich sehr mit Sam gelitten und kann sein Gefühl, diesen letzten Abend verpasst zu haben und seine Mutter dadurch enttäuscht zu haben gut nachempfinden.

Die Geburtstagsmutproben waren ziemlich krass. Besonders der Sprung von der Klippe. Auf der anderen Seite, muss das Gefühl, das geschafft zu haben, einfach berauschend sein. Es war zumindest ein unvergesslicher Geburtstag für Sam.

Ich bin absolut begeistert von dem Buch und sehr gespannt, was uns im letzten Abschnitt erwartet. Ich denke, ich werde das Buch heute noch beenden.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Biggieule kommentierte am 24. März 2021 um 20:56

Was für eine Ironie des Schicksals, das Sam, dessen Eltern zu Beginn des Buches unbedingt wollten, das er Freunde findet und rausgeht, seine Mutter ausgerechnet in der Nacht verliert, in der er mit seinen neuen Freunden feiert.
Und was für eine einfühlsame Beschreibung seiner Gefühle angesichts des Todes seiner Mutter.
Ich glaube jeder, der einen geliebten Menschen verloren hat, konnte sich da wiederfinden.
Erst dieses nicht wahr haben wollen, dann das langsame Begreifen, der Schmerz....Ich fand die Beschreibung einfach nur grandios.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
pemberley1 kommentierte am 24. März 2021 um 21:00

Okayyy. Ich glaube ja, ich bin ein wenig verliebt in dieses Buch. Irgendwie könnte ich hier jetzt alle möglichen Lieblingsstellen ansprechen, die alle so tief und bedeutungsvoll sind, und würde wahrscheinlich morgen noch hier sitzen, oder hätte den gesamten Abschnitt geschrieben. Nein wirklich. Dieser Abschnitt war wundervoll, und hatte es aber genauso in sich. Hier spürt man die Euphancholie am meisten durch den Tod von Sams Mutter. Tatsächlich kam hier also die Stelle, die am Anfang angesprochen wird, und nun passiert. Tatsache ist auch, dass ich Sam so gut verstehen kann. Das Durcheinandersein, das Erwachsenwerden, die anfängliche Wut auf IRGENDWAS, weil man nicht weiß, wem man die Schuld am Tod der Mutter geben soll. Das Rebellieren, Aufbegehren……. Aber zum Glück ach das Zusammenfinden der Familie. Denn sein wir mal ehrlich: Sam hat wirklich Glück mit seiner Familie, auch wenn der Vater es nie so zeigen konnte, so erfährt man doch einiges über ihn, was die Gedanken ändert. Sams Mutter fand ich eh von Anfang an toll, weil sie immer nur wollte, das ihr Sohn aus sich herauskommt, aber das Ganze selbst entdecken muss. Eine schöne Eigenart, zu der vielleicht auch beiträgt, dass sie als Kind so war, wie sie eben war. Ich würde mir wirklich wünschen, dass viel mehr Eltern genauso denken, und ihren Kindern nicht alles verbieten, weil diese eben einiges auch einfach durchmachen müssen. Und auch Sams Schwester hat mri sofort imponiert. Was sie gesagt hat, und wie sie sich benommen hat, das ist genauso, wie ein Geschwisterteil sein sollte. Was sie über Grady gesagt hat, das hat Sam ja dann auch irgendwie beeinflusst. Und wenn wir selbst ehrlich zu uns sind: Wer von uuns hat sich nicht über die Schulzeit aufgeregt, und dass das zum Glück bald zu Ende ist? Und mit höherem Alter hat man dann zurückblickend diese Zeit als die beste seines Lebens empfunden, egal, wie schrecklich es damals war, wie sehr man niedergemacht wurde von anderen, und wie schrecklich hilflos man sich gefühlt hat? Und sich hilflos als Erwachsener zu fühlen kann wahrlich schlimmer sein. Muss es natürlich nicht. Und auch die Machtspielchen als Erwachsener können schrecklicher sein, als die Prügelei mit Chuck. Wobei ich da schon ziemlich schlucken musste.  Die Einzelmomente im Buch machen es eben aus. Die Abwechslung aus Weinen, wenn man berührt wird von der Traurigkeit, und dann wieder schmunzeln, ob Sam………….den ich als Protagonist einfach nur toll finde. Auch die Fragen zu Leben und Tod finde ich gelungen. Wie Beerdigungen sein sollten. Ich bin im Heute wirklich fast schon froh, dass sich immer mehr Gottesdienste öffnen, und auch andere Musik zulassen. Als nur die klassische Kirchenmusik, auch bei Beerdigungen. Ich hatte das selbst bei Familienmitgliedern. Wo soll ich bloß weitermachen? DA sind noch so viele Gedanken! Der Geburtstag an sich und die Prüfungen. Kristie…….. ich habe das Gefühl, dass sich das, was sich z wischen den beiden entwickelt, zu was Ernstem entwickeln könnte, wenn sie dann mal zurück aus NY ist, und sie älter sind. Weil sie immer zu wissen scheint, was Sam braucht und benötigt. Selbst, wenn es nicht immer legal ist :D. Und sowas Ähnliches hat sie ja auch gesagt. Da bin ich nun gespannt, was in Abschnitt 3 kommt. Denn nun sind ja erstmal alle weg auf ihren Colleges. Sams Leben geht wohl weiter in Grady. Auch die Szene, die er noch mit Hightower und den Wellen hatte, war gelungen. So eine, wo man lachen und weinen gleichzeitig konnte. Denn es war melancholisch, berührend, aber der Dialog als sich beide hüpfend gefreut hatten, wie irre alles sei, der war einfach nur zum Grinsen. Cameron, den ich immer mehr schätze als eine Figur, die wahrhaft weise ist :D, hat es vorhergesagt. Der Abschnitt am Schluss des Films ist mit Texten gefüllt, und nun werden sie sehen, welcher Text wen von ihnen trifft. Ich hoffe nur, dass er mit dem tödlichen Unfall nicht recht hatte, und dass da nichts passiert…….. Auf in den letzten Abschnitt mit einem………… Dancing with myself……… oh oh! (Ich liebe diesen Song einfach)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Glüxklaus kommentierte am 29. März 2021 um 10:23

Volle Zustimmung. Sams Mutter hat mir auch sehr  imponiert. Sie wirkt so weise und erfahren, sagt so oft genau das Richtige! Eine tolle Frau! 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 24. März 2021 um 22:08

7/8

Die Zahl Pi gegen Panik! Was für ein abgefahrener Trick...

Die drei anderen Jugendlichen im Kino wirken nur auf den ersten Blick oberflächlich. Und, ehrlich, wer von uns hat nicht in dem Alter auch mal jemanden links liegenlassen, weil er mit seiner eigenen Peergroup unter sich bleiben wollte ... Aber es war ihnen schon unangenehm, und es ist schön, dass sie sich dann mehr geöffnet haben.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Biggieule kommentierte am 24. März 2021 um 22:23

Wie viele schon schrieben, ein typisches Diogenes Cover und ehrlich gesagt kann ich diesen Covern selten etwas abgewinnen.
Dieses passt zwar irgendwie zum Romaninhalt, es hätte mich aber im Buchladen - würde ich nicht den Autor kennen und schätzen- nicht dazu eingeladen, nach dem Buch zu greifen

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
wbetty77 kommentierte am 25. März 2021 um 12:23

Auf dem Cover sieht man die Verlorenheit, aber gleichzeitig auch die Zuversicht der Person, die aus einem Teich herauswatet, der Sonne entgegen. Für die Geschichte des Romans ist es ein gut gewähltes Motiv.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Maggy kommentierte am 25. März 2021 um 13:53

Mir hat der erste Teil sehr gut gefallen. Wells schafft es eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Schon der erste Satz macht viel für die Stimmung. "In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." Man kann die Stimmung sehr gut mit der Wortschöpfung von Wells Euphancholie beschreiben. Man freut sich mit Sam, der in diesem Sommer seine Schüchternheit überwindet und Freunde findet. Aber andererseits ist man auch melancholisch, weil man weiß, dass seine Mutter sterben wird und hofft insgeheim doch auf eine positive Wendung.

Die Charaktere sind gelungen und glaubhaft. Man kann sich sehr gut in Sam hineinversetzten und seine Gefühle und Gedanken verstehen. Wells hat es geschafft den Übergang von einem schüchternen und ängstlichen Kind zu einem sich selbst entdeckenden Teenager in eine spannende Geschichte zu verpacken.

Man kann das Buch nur schwer aus der Hand legen und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Noelli13 kommentierte am 09. April 2021 um 09:45

Euphancolie... Das Wort beschreibt das Buch wirklich toll. Genau dieses Gefühl hatte ich auch beim Lesen von''Vom Ende der Einsamkeit'' und jetzt auch bei Hard Land. :)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
pemberley1 kommentierte am 25. März 2021 um 16:35

Und boom. Viel zu schnell ist das Buch zu Ende, und das, obwohl ich es wirklich hinausgezögert habe, und gerne immer weiter darin verweilen würde. Und natürlich weiß ich mal wieder gar nicht, wo ich anfangen soll, weil alles so grandios war, die Pointe mir gefallen hat, und all das. Und dazukommend ist dann natürlich mein Kopf auch noch durcheinander, da ich das Buch wirklich gerade erst beendet habe. Das heißt, ich habe nun ein tränendes Auge, und eines, das nur schmunzeln kann ob Sam, dem letzten Absatz, und einfach allem.

Was mir tatsächlich in diesem Abschnitt super gefallen hat war das Ritual mit dem blauen Löwe aus Holz. Dieses Verständnis untereinander von Sam und seinem Vater ein Ritual gefunden zu haben, ohne große Worte zu nutzen, fand ich toll. Gleichzeitig erinnert es auch immer an Annie als Mutter und Frau. Denn Sams Vater hat ja auch einen Verlust erlitten. Zusätzlich wird Annie so nicht vergessen, und damit ihre Angst davor, dass die Tiere alle unnütz waren. So haben sie doch ihren Nutzen. Da musste ich dann auch fast weinen, wie bei so vielen Stellen im Buch.

Der Inspector. Ein Mensch von Lehrer. Was wünschte ich, wenn sie alle so wären. Aber dann würde man das Besondere und Einzigartige vielleicht nicht mehr so erleben dürfen. Er will Sam erklären, worum es in Hard Land, dem Gedichtband geht, schafft es aber nur…halb :D. Sehr schön fand ich auch, dass imemr wieder auf andere Menschen in der Stadt angespielt wurde, die keinerlei Relevanz für die Geschichte haben, aber kurz erwähnt wurden. Einfach nur, um zu zeigen, dass jeder seine eigenen Geheimnisse der Jugend hat, alle zusammen diese Jugend erleben, aber eben nicht alle mit den gleichen Menschen, und den gleichen Beschäftigungen. Trotzdem sind wir all in dieser Sache gleich. Der Inspector, der seine Tochter verloren hat, Sams Vater als er seine Mutter kennengelernt hat, Sams Schwester die ihre Freundinnen trifft….. und wahrscheinlich sogar die alte Dame, die Muffins backt.

Dass Sams Vater nun den Laden übernimmt fand ich ebenfalls toll. Da musste ich oft schmunzeln, wie so oft während der Lektüre, als sich der Vater dann plötzlich mit Büchern beschäftigt hat, und Romane nicht so toll fand, aber dann doch irgendwie :D

Überhaupt: Ich finde das so gut gemacht, dass das Buch Hard Land im Buch erscheint, und quasi dieselbe Geschichte erzählt, und Coming of Age ist. Schlau schlau. Rein von der Idee schon mal eine Million Pluspunkte. Dass das Ende dann so ausgeht, hat mir ebenfalls gefallen. Denn irgendwie stimmt das ja. Als Jugendlicher gehen einen so viele Dinge durch den Kopf, aber das andere Geschlecht ist da fast immer in irgendeiner Form dabei. Das sind wohl irgendwie die grundsätzlichen Dinge, die das Menschsein ausmachen. Natürlich musste Kirstie erst die Dinge am College durchmachen, und das erste Mal eine richtige Beziehung, um zu merken, dass sie vielleicht Sam dann doch wirklich gernhat. Und im Grunde genommen ist sein Tape ja genau das gewesen, was sie sich immer gewünscht hat. Nun, da er also älter und reifer ist…………. Aber das werden wir wohl nie erfahren ;). Vielleicht war es einfach nur nicht die richtige Zeit, und später dann eben doch?!

Seufz Cameron :D. Fast schon einer meiner Lieblinge im ganzen Buch (bis natürlich auf Sam). DA kauft er einfach das Larrys, nachdem er auf der Welt herumgereist ist, und erkannt hat, dass eine Heimat auch eine Heimat sein kann, wenn sie am Sterben ist. Überhaupt haben das wohl einige gemerkt, ebenso Kirstie, die die Weite von Grady in der engen Großstadt vermisst. Und auch diie beiden neuen Freunde, Helen und Xander, scheinen Sam gutzutun, und auch ziemlich schlau zu sein. Der Satz von Helen, dass es die Sehnsucht nach der eigenen Jugend ist, die diese Wehmut und Sehnsucht nach dem Ort des Jungseins bringt, ist vielleicht der Schlüssel zu allem. Auf alle Fälle bin ich froh, dass die beiden so gut mit Sam können. Auch der Theaterkurs und das Boxen als Idee waren gut. Das Boxen um die Aggressionen loszuwerden, und der Theaterkurs, da Sam ja wohl wirklich am Songschreiben und Musikmachen Gefallen gefunden hat.

Und auch, dass er schüchtern gegenüber Mädchen  bleibt, ist eher eine Sache, die ihn nur noch sympathischer macht, und zeigt, dass auch coole Socken wie er schüchtern sein könne, und sich das Ganze nicht widerspricht. Als er gesagt hat, dass er keine Angst mehr hat, dass die Leute ihn anstarren, weil er ja eh von ihnen angestarrt wird, da fand ich das einen wirklich großen Satz, den sich jeder zu Herzen nehmen kann, der öfter auch mal von Menschen gemustert wird, und das nicht erträgt. Wie zum Beispiel…. Ich..

Ein wahrhaft gelungenes Ende eines gelungenen Buches. Es hat Spaß gemacht, diese Reise mit Sam zu unternehmen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Glüxklaus kommentierte am 30. März 2021 um 21:18

Ein wahrhaft gelungenes Resümee, dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

Ein Mensch von Lehrer ;-) Sehr schöne Umschreibung! 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Maggy kommentierte am 01. April 2021 um 15:28

Ich schließe mich an! Tolles Resümee, so gut hätte ich es nicht sagen bzw schreiben können.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 04. April 2021 um 21:41

Ich habe nur drauf gewartet das Cameron das Larrys kauft und fand dann die Stelle dann wirklich schön,als es dann wirklich so kam ♡

Ja dann die Bootszene ...  seufz

ein wirkliches seufz 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Arbutus kommentierte am 08. April 2021 um 20:39

Ich hab es wirklich erst kapiert, als da der Name Cameron stand ...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:03

Genau so habe ich das alles auch empfunden - der blaue Löwe (schön) - die Sehnsucht nach der Jugend (wie wahr) - jeder Ort kann Heimat sein, auch so ein Kaff wie Grady - ach.

Nur, dass ich nicht freiwillig langsamer gelesen habe, sondern zwischendurch einfach nicht weiterlesen konnte, weil mir die Aussicht auf den Tod der Mutter komplett das Herz zerrissen hat. Ich wollte es nicht lesen. Als ich dann endgültig alle Fristen für die Leserunde überschritten hatte, habe ich mich dann zusammengerissen. Und? Es hat mir gut getan. Denn trotz allem ist eine Geschichte mit Hoffnung - trotz aller Trauer. Eine Geschichte von der Kraft, die wohl in jedem Menschen steckt, um mit Schicksalsschlägen klar zu kommen (heutzutage nennt man das wohl Resilienz...). Alles in allem ein Roman, der mir richtig zu Herzen gegangen ist - ganz ohne kitschig zu sein.

Thema: Lieblingsstellen
pemberley1 kommentierte am 25. März 2021 um 17:25

Lieblingsstellen:

Natürlich ist das mal wieder eines der Bücher, wo das gesamte Buch von vorne bis hinten eine einzige Lieblingsstelle ist: Ich hätte am liebsten nach jedem Absatz etwas aufgeschrieben, was ich klug, toll, witzig, traurig oder berührend fand. Aber manchmal habe ich genau dies auch über das Lesen hinweg vergessen, weil ich eingefangen in der Geschichte war. Hier also die Dinge, die ich mir noch notiert habe:

Seite 72: Die Szene, in der „Im on fire“ lief, die kenne ich so ähnlich tatsächlich auch, mit genau diesem Lied, weil es eines meiner liebsten ist. Und gebt zu: Nachts im Auto, wenn alles still ist, nur dieses Lied läuft, und egal ob man alleine oder nicht alleine ist….. das hat eine gewisse beruhigende Atmosphäre, die ich einfach liebe.

Seite 98/99: Kirsties Buch und die Erklärung der Euphancholie. Ich hätte selbst kein besseres eigenes Wort für dieses Gefühl erfinden können, aber ja, ich kenne es als Gefühl sehr gut. Und Bücher mit Gedanken? Ich glaube, das kennt jeder von uns Buchwürmern hier ein wenig, was auch immer in den Notizbüchern steht.

Seite 111: Der Satz „Das liebe ich so an der Nacht. Es ist wie das Negativ des Tages, alles ist umgedreht. Die einen, die laut sind, werden leiser, und die, die tagsüber schweigen, hört man plötzlich. „Wie geil ist dieser Satz bitte?! Als Nachteule muss ich dem zustimmen, und kann nicht einfach mehr als staunen, ob der weisen Worte.

Seite 125: Siehe Punkt 1: Hier ist es ähnlich. „Dont stop believin“, weil ich heute noch zu genau diesem Lied ebenso gerne im Auto sitze und alleine mitkreische, oder wenn möglich mit mehreren, oder zuhause, und von der ersten Sekunde an lossingen würde. In diesem Sinne: Just a small town giiiiiiiiiiiiiiiiirl…………… (zum Glück hört ihr mich gerade nicht)

Seite 134: Wir sind also alle winzige Punkte und zusammen ergeben wir ein Bild. Das ganze Universum ist Pointillismus? <- weil ich sowas auch ohne Drogen hinbekomme :D. Trotzdem: Ich mag Cameron irgendwie total. Cameron du Philosoph :)

Seite 145-146: Das Gespräch Sams mit seiner Mutter über den Tod und Beerdigung und alles, die Stelle hat mich dann wirklich fertiggemacht, und dort konnte ich meine Tränen auch tatsächlich nicht mehr zurückhalten. Das hat mich ziemlich berührt. Oder der Traurigkeit oder der Worte wegen? Vielleicht wegen der Gesamtsituation.

Seite 168- 171 ist im Grunde genommen eine einzige Stelle, die sich Gedanken über das eigene Ich macht, die Wirkung auf andere, die Wirkung nach außen und innen. Und zwar von allen, die im Diner so sitzen. Das gefällt mir. Und das was Sam über Marty Mc Fly sagt, diese Unsicherheit auf Seite 168, das fand ich dann wieder total witzig.

Seite 183: Camerons gebrochener Arsch. Ich habe laut losgelacht. :D

Seite 248: Irgendwie hat mich hier berührt, dass Jean erzählt hat, dass ihre Mutter ihr ein Bild des Katers gemalt hat, den sie nie fotografieren konnte, und dass dieses Bild über ihrem Schreibtisch in L.A. hängt, was zeigt, was dieses Bild von ihrer Mutter ihr bedeutet.

Seite 274: Trauer ist kein Sprint, Trauer ist ein Marathon. Und auf dieser Strecke gab es Stellen, an denen es besser lief, und andere, an denen ich kaum Luft bekam. <- weil es einfach so wahr ist, und so gut beschreibt, wie sich Trauer anfühlt.

Seite 285: Die Anspielung auf Salzwasser von Charles Simmons, mit dem geborgten ersten Satz des Buches Hard Land :D

Seite 290 - 291 – 292: Einfach dieses gesamte Gespräch mit dem Inspector, mit der Parabel des Königs, de, Ring, der Erkenntnis, dass alles vorbeigeht. Aber auch die Geschichte über seine eigene Tochter. Aber auch das „Trotzdem“.

Und wie gesagt: Noch eine Million andere Stellen, wenn ich bei Cameron fast IMMER lachen musste, oder mit Hightower gefühlt habe, oder mich Sam sowieso verbunden gefühlt habe.

Thema: Lieblingsstellen
milkshake kommentierte am 15. April 2021 um 21:50

I'm on fire ist auch eines meiner liebsten Lieder, weshalb ich diese Szene unglaublich mochte :-)

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
pemberley1 kommentierte am 25. März 2021 um 17:29

 Auch hier ist es wie bei jedem Cover, dass ich nach der Lektüre bessere Worte dafür finde. Es ist zwar ein wirklich typisches Diogenes Cover, hat ja aber trotzdem etwas mit der Geschichte an sich zu tun. Es verkörpert nämlich genau DAS, was im Buch beschrieben wird. Das Alleinsein der Jugend, sich einsam fühlen, aber auch Licht drum herum, das für Hoffnung sorgt, und sagt, dass man in all diesem Erwachsenwerden doch nicht alleine ist. So interpretiere ich das zumindest.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Buchfresserchen kommentierte am 25. März 2021 um 17:36

Ich habe das Buch fertig und muss sagen es hat mir von vorne bis hinten gefallen, mich regelrecht gefesselt.

Ich konnte mich so gut in Sam reinversetzen, der seine Mutter schmerzlich vermisst und auch mit seinem Vater klar kommen muss, der in seiner Trauer gefangen zu sein scheint. Die Phase vor dem Krebstod erschien ihm schon schwer und er hoffte und bangte und gestand sich später ein das er sich so manches Mal gewünscht hatte das es beendet sei. Da ich selbst in dieser Situation war kann ich es gut nachempfinden. Auch die Reaktion der Mutter war mir bekannt. Sie hatte schlechte Ergebnisse bekommen , diese aber mit sich und ihrem Mann ausgemacht und den Sohn im Glauben gelassen, das es noch eine winzige Chance gab.

Das seine Freunde zunächst nichts von sich hören ließen, nachdem sie zu Beginn noch schrieben kann jeder verstehen. Neue Leute, viele neue Eindrücke, da kommen alte Kameraden zu Hause oft zu kurz. Schön fand ich jedoch wie sich die Jungs dann wieder an Weihnachten trafen und wie auch die Familien gemeinsam feierten, auch die Andrettis, obwohl Kirstie gar nicht kam.

Das Cameron den Ort wieder in Gang bringen wollte hat mir super gefallen. Allerdings hatte ich es irgendwo übersprungen das er den Plan hatte und war dann ganz überrascht, als ich plötzlich las das er der neue Larry war, der dann auch die ganzen "wahren" Gerüchte über Sam streute.

Toll, das dieser durch Cameron und das Larrys wieder an seinen Sommer vor einem Jahr anknüpfen konnte und in Helen und ihrem Freund auch Freunde fand, die nun auch noch im selben Jahrgang waren und das selbe letzte Jahr in Grady vor sich hatten.

Und dann kam Kirstie wieder zurück. Erst langsam und dann heftig. Das war für mich der Höhepunkt und Erotik pur. So liebe ich es. Da muss ich nichts von Extasen die genau beschrieben werden lesen, sondern es mir einfach so geschildert wird, das ich mir alles selbst ausmalen kann.

Diese Parallelen zu dem Roman über Grady, dem Abschluss des Literaturkurses waren einfach nur Klasse.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Glüxklaus kommentierte am 30. März 2021 um 21:20

Ja, die Parallelen zum Gedicht, das war schon einfach genial gemacht. Alles passt perfekt zusammen. Und dann dieses Ende. Hach! 

Thema: Lieblingsstellen
Buchfresserchen kommentierte am 25. März 2021 um 17:40

Meine Lieblingsstelle ist aus dem Gedichtband:

Du wirst zurückkehren zu diesen Jahren, doch betreten wirst du sie nie mehr.... Jugend ist der Ort, den du verlassen hast.

Wie wahr, wie wahr

Thema: Lieblingsstellen
Biggieule kommentierte am 25. März 2021 um 20:05

Leider nur zu wahr!

Thema: Lieblingsstellen
Glüxklaus kommentierte am 06. April 2021 um 15:40

Ja. Ich hadere auch seit 25 Jahren damit....

Thema: Deine Meinung zum Buch
Buchfresserchen kommentierte am 25. März 2021 um 17:42

Alles in allem war dieses Buch ein Lesegenuss der besonderen Art. Mich hat die Geschichte um Sam und sein Leben in der Kleinstadt Grady von Anfang bis Ende regelrecht gefesselt. Ich musste mit ihm lachen, weinen, zittern, wütend sein und an manchen Stellen sogar mehreres davon zur gleichen Zeit.

Thema: Lieblingsstellen
Biggieule kommentierte am 25. März 2021 um 20:09

Ich habe es nach den ersten 100 Seiten aufgegeben, alle Stellen zu notieren, die mir besonders gut gefallen haben.
Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, in dem es soviele wunderbare Stellen gab.

Thema: Lieblingsstellen
Glüxklaus kommentierte am 31. März 2021 um 11:34

Ja, das ging mir genauso. Ich müsste die Lesezeilen eigentlich spaßeshalber mal zählen...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Biggieule kommentierte am 25. März 2021 um 20:21

Leider bin auch ich schon am Ende des Buches angekommen. Viel zu schnell war das Ende erreicht!

Neben Sam's Geschichte hat es mir besonders gefallen, das Cameron nach seinem Ausflug in große Welt in das aussterbende Grady zurückgekehrt ist, um zumindest zu versuchen, seine Heimat vor dem Sterben zu bewahren.
Und ist es nicht oft so, das man erst spät erkennt, das Heimat eben Heimat ist und das alle Verlockungen der Ferne daran nichts ändern können?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Buchfresserchen kommentierte am 27. März 2021 um 08:06

Du sprichst mir aus der Seele. Genau so habe ich es auch empfunden.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Fornika kommentierte am 27. März 2021 um 16:55

Das hat mir auch wirklich gut gefallen, zumal er mit seinem Reichtum trotzdem noch geerdet ist. Auch bei Sams Schwester klang ja schon an, dass sie nie eine schönere Zeit hatte als in Grady, das Thema zieht sich also durchs Buch.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Kikiwee17 kommentierte am 25. März 2021 um 21:15

Was für ein emotionaler Abschnitt. Ich bin ja davon ausgegangen, dass Sams Mutter an Krebs sterben wird. Das sie jetzt quasi über Nacht aus dem Leben gerissen wurde, hat mich wirklich sehr überrascht. Ich habe wirklich sehr mit Sam gelitten und kann sein Gefühl, diesen letzten Abend verpasst zu haben und seine Mutter dadurch enttäuscht zu haben gut nachempfinden.

Die Geburtstagsmutproben waren ziemlich krass. Besonders der Sprung von der Klippe. Auf der anderen Seite, muss das Gefühl, das geschafft zu haben, einfach berauschend sein. Es war zumindest ein unvergesslicher Geburtstag für Sam.

Ich bin absolut begeistert von dem Buch und sehr gespannt, was uns im letzten Abschnitt erwartet. Ich denke, ich werde das Buch heute noch beenden.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Buchfresserchen kommentierte am 27. März 2021 um 08:04

Aber eigentlich ist sie ja an ihrem Krebs gestorben. Auch Krebspatienten sterben manchmal einfach so über Nacht. Wie schön, dass sie beim Sterben nicht noch leiden musste, sondern sanft hinüber gehen konnte.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Kikiwee17 kommentierte am 27. März 2021 um 18:10

Sie hatte ein Aneurysma das geblutet hat.. Das hat ja nicht unbedingt direkt was mit dem Krebs zu tun. Ich hatte eben nicht erwartet, dass es so plötzlich passiert.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 26. März 2021 um 22:27

9/10

Dieses alptraumhafte „Etwas Schlimmes wird passieren.“ Ich finde es ganz traurig, dass es so viele Menschen gibt, die sich nicht gegen solche Suggestionen wehren können. Und ehrlichgesagt finde ich Romane doof, die solch eine self-fulfilling-prophecy-Automatik auch noch im Bewusstsein der Leser verankern. Obwohl dieser Roman ansonsten ziemlich cool ist. Allerdings finde ich auch doof, dass ein armer verklemmter Junge erst Freunde und die Liebe findet, wenn er sich hemmungslos betrinkt. Aber vielleicht wird das ja auch alles noch ganz anders. Mal sehen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Fornika kommentierte am 27. März 2021 um 16:53

Mir gefällt es auch nicht so sonderlich, dass die ständig trinken. Natürlich gehört das irgendwie zur Jugend dazu, aber ich bin da anders aufgewachsen. Ein bisschen klischeehaft ist es außerdem.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
wandagreen kommentierte am 27. März 2021 um 23:53

@Arbutili: du hast schon so oft gesagt, dass du was doof findest - warum willst du dir einreden, dass dir der Roman gefällt?

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 28. März 2021 um 15:15

Vielleicht, ... weil ich schon wieder eine nettere Rezi schreiben will als Du? ; )  Ich habe Deine aber noch nicht gelesen, nur die Sterne gesehen. Lesen kommt später, wenn ich hiermit durch bin. Vorläufig stelle ich fest, dass ich in Bezug auf einen Roman gemischte Gefühle haben und diese auch so äußern darf. Spontan gefällt mir vieles, und einiges finde ich auch doof. Wie ich den ganzen Roman schließlich wirklich finde, entscheidet sich, wenn ich durch bin und weiß, wo das alles hinführt. Außerdem macht es mehr Spaß zu lesen, wenn man dem Autor noch eine Chance gibt : )

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
wandagreen kommentierte am 28. März 2021 um 17:55

Alles richtig. Ich amüsiere mich nur bei deinen Kommentaren. Ich war enttäuscht, dass ich nachde Ankündigungen über 49 Geheimnisse von dem Örtchen, gar keine 49 Geheimnisse entdecken dürfte. Das hätte dem Buch ein bisschen Biss gegeben. Aber nein, alles nur Show.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 28. März 2021 um 22:36

Du spoilerst, Wandali.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
wandagreen kommentierte am 29. März 2021 um 00:32

Eigentlich nicht. Bis vor kurzem wusstest du noch nicht mal, was die Nummern zu bedeuten haben. Und ich habe dir nur gesagt, was ich erwartet und nicht bekommen habe.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 04. April 2021 um 13:05

Na gut, dann war es Softspoilern. Es sei Dir verziehen. ; )

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Noelli13 kommentierte am 09. April 2021 um 09:43

Das mit dem Trinken hat mich auch etwas gestört. Liegt wahrscheinlich daran das ich selber nie Alkohol trinke...Andererseits kann ich es aber auch verstehen, dass es vor allem Sam hilft seine Schüchternheit loszuwerden. Einen bitteren Beigeschmack hat es aber trotzdem.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Glüxklaus kommentierte am 27. März 2021 um 13:28

Ich hatte in letzter Zeit leider eine ziemliche Leseflaute. Weiß nicht, ob es an der allgemeinen Unlust lag oder an den falschen Büchern. Dieses Buch war das erste, das mich aus dem Lesetief rausgeholt hat. Es hat einfach eine ganz angenehme Grundstimmung. Leicht, flüssig, klar und angenehm zu lesen, aber dennoch absolut nicht seicht. Ein bisschen wie ein Bild, auf dem man immer mehr Details entdeckt...
Ich habe soviele interessante Stellen markiert, die kann ich alle gar nicht aufzählen. Der Autor bring so vieles mit wenigen Worten auf den Punkt, z.B. hier  "Seit Stevies Umzug im Herbst saß ich in der Cafeteria allein am Tisch. Selten hockte sich ein anderer Außenseiter dazu, aber nie für lange. Und manchmal kam mir der Verdacht, mein ganzes Leben war wie dieser Tisch."
Zum Glück für Sam ändert sich in diesem Sommer so manches, manches zum Positiven, manches leider nicht...

Kirstie mag sich ja oft schwer einschätzen lassen, sehr zu Sams Leidwesen. Aber wer mit einer solchen Leidenschaft erste Sätze von Büchern auswendig lernt, der kann eigentlich nicht verkehrt sein, finde ich. 

An vielen Stellen merkt man, wie nah Sam seiner Mutter ist. Und die "Ratschläge", die sie ihm mit auf den Weg gibt, mögen für Sam zwar irgendwie rührselig oder abgedroschen wirken, aber da ist viel Wahres dran. In Gesellschaft mancher Leute ist man klein, in Gesellschaft anderer aufregend. Mit welchen Leuten wir uns umgeben, entscheidet oft, wie wir uns selber sehen. Aber darüber muss man sich auch erst einmal bewusst werden, alles ein Lernprozess... 

Mir gefällt, dass das Buch 49 Kapitel hat, so wie Grady 49 Geheimnisse hat....

Bis jetzt kann ich die Begeisterung für das Buch absolut verstehen. Mal schauen, ob es so weiter geht.. 

 

 

 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 27. März 2021 um 23:33

Ah, ok! Jetzt verstehe ich, warum die Kapitel „Nummern“ genannt werden. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Fornika kommentierte am 28. März 2021 um 17:39

Hoppla, das ist mir noch nicht einmal aufgefallen, dass wir die gleiche Anzahl Kapitel wie Geheimnisse haben. Danke für den Hinweis!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 27. März 2021 um 23:14

 11 - 13

„,Sicher’, antwortete ich etwas zu schnell.“ - Das ist mir soooo sympathisch! Ich hatte eine Zeit, da meinte ich, mein Gesicht zu verlieren, wenn ich so eine zu schnelle gedankenlose Antwort zurücknehmen würde. Das gab sehr üble Missverständnisse...

Richtig blöd finde ich, dass der Vater so ein klischeehafter Kirchgänger ohne Gefühle ist. Und dann die Schwester - „Dann hatte sie ihrem Glauben von einem auf den anderen Tag abgeschworen und hing nur noch mit einer Gruppe Punkerinnen herum.“ Geht noch mehr Klischee? 

Ich weiß die ganze Zeit, dass die Mutter sterben wird. Beim „Ende der Einsamkeit“ fand ich solche wie nebenbei angekündigten Katastrophen noch stimmig, ja genial eingeflochten; hier nervt es mich allmählich etwas.

Finde lustig, dass er die Kapitel „Nummer“ nennt. Bin gespannt, ob sich da noch ein tieferer Sinn erschließen wird.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 28. März 2021 um 15:04

 14-17

Cameron ist klasse. Dass er doch noch vor dem Lagerfeuer abdreht, ist sozusagen eine schöne Wendung ; )

Die Party. Igitt. Ausgerechnet der nette Cameron geht „Acid nehmen“. Irgendwie ist Sam dann wohl doch wieder ein bisschen fehl am Platze. Wär mir wohl nicht anders gegangen.

Mist. Ich hab schon vergessen, wofür DUWOK nochmal die Abkürzung war, und gerade keine Lust nachzugucken. Weiß das jemand von Euch noch?

Dieser Mystery Club gefällt mir. Aber die Leseabschnitte sind echt zu lang. Ich bin immer noch nicht durch!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
stefan182 kommentierte am 28. März 2021 um 19:34

Bis jetzt bin ich total begeistert. Der Schreibstil ist klar und man bleibt wirklich gerne in der Geschichte hängen.

Besonders stark und authentisch finde ich die Beschreibung der Gefühlslage von Sam: Die Krebserkrankung seiner Mutter ist immer im Hinterkopf. Er sehnt sich nach Normalität und Unbeschwertheit, sucht sie auch, allerdings holt der Gedanke an den möglichen Tod seiner Mutter ihn immer wieder ein, sodass potentiell jede schöne Situation aus dem Nichts kippen kann. Er wagt nicht, auf eine Genesung zu hoffen, da es ein permanentes Auf und Ab ist, sodass gute Phasen seiner Mutter nur temporär sein können. Kurzzeitig schleicht sich auch der Gedanke ein, dass die ganze Last, die die Krankheit seiner Mutter auf die Familie ausübt, mit dem Tod der Mutter endlich vorbei ist. Gleichzeitig plagen ihn Gewissensbisse: Darf er auf seine Mutter wütend sein?

Spannend finde ich auch das kleinstädtische Programmkino als Handlungsort. Das Kino meiner Kleinstadt, das leider Anfang der 2000er geschlossen ist, hatte immer einen besonderen Charme.

Mir gefallen auch die verschiedenen Überlegungen zum "Jugendlichsein" sehr gut.

Insgesamt strotzt der erste Leseabschnitt nur so vor schönen Momenten, die für Sam ewig dauern könnten bzw. für die er sich Unendlichkeit wünscht. Umso härter ist die Rückkehr in den Alltag, der für Sam durch die Krankheit seiner Mutter schwieriger ist als für seine Freunde.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Noelli13 kommentierte am 09. April 2021 um 09:39

Ich finde es auch schön, dass Wells sich unter anderem ein Kino als Handlungsort ausgesucht hat. Ich liebe alte Kinos und finde, dass sie auch immer eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlen. Passt auf jeden Fall sehr gut zu diesem Buch und der Geschichte.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 28. März 2021 um 22:34

18-20

Und jetzt werden Partygesetzmäßigkeiten erörtert. Liest sich irgendwie sympathisch, aber ich weiß nicht ob diese Indoktrination der anderen Art wirklich brauche. 

Die Mutter ist richtig gut drauf. Das wird hart, sie zu verlieren.

Puh, endlich habe ich den ersten Leseabschnitt durch. Wurde aber auch Zeit.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Glüxklaus kommentierte am 29. März 2021 um 10:55

 

Ich habe in letzter Zeit häufiger Bücher gelesen, die fulminant gestartet sind und dann stark nachgelassen haben. Das ist hier nicht der Fall. Für mich war der zweite Abschnitt genauso stark wie der erste. Schwer zu beschreiben, aber der Roman hat einfach Atmosphäre. So abgedroschen es klingt, er erreicht mich. 
Sams Gedanken sind so nachvollziehbar. Was ist das wahre Ich? Die eigenen Gedanken, Gefühle und inneren Stimmen oder etwas dahinter? Ich bin ein ganzes Stück älter als Sam, weiß es aber immer noch nicht...

Als Sam an dem Schild mit den 49 Geheimnissen von Grady vorbeikommt, wird ihm plötzlich klar, dass es nicht die  gleichen 49 Geheimnisse für alle gibt, sondern dass jeder seine eigenen hat. So ist das wohl. Jeder empfindet etwas anderes als "geheim" oder magisch.

Was für ein Geburtstag! Sam fühlt sich so, wie er sich schon immer fühlen wollte: übermütig und wach und mittendrin und unsterblich. Und ausgerechnet kurz danach stirbt seine Mutter.

Kirstie schenkt Sam Peter Pan. Das war ein besonderes Geschenk. Da ist was zwischen Sam und Kirstie.

Auch wenn die Beerdigung vielleicht ein wenig anders als geplant war, war sie vielleicht doch genau richtig. Ich habe das Gefühl Sams Auftritt sorgt dafür, dass sich Vater und Sohn näher kommen. Hoffentlich geht die Entwicklung so weiter.

Jean fasst zusammen, was vermutlich viele genauso empfinden: "Ich meine, es ist in den letzten Jahren fast alles wahr geworden, was ich mir damals erträumt habe. Aber es war trotzdem nie so schön, wie davon zu träumen." Diese Zeit nach dem Schulabschluss ist schon etwas ganz Besonderes, so kurz vor was Neuem. Theoretisch ist alles möglich. Mir tun die jetzigen Abiturienten gerade sehr leid, die ihren Abschluss, ihren Aufbruch, diese besondere Zeit eben nicht gemeinsam feiern und genießen dürfen. Das ist schon bitter. Das Gefühl kommt nicht mehr zurück. 

 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
LizzyCurse kommentierte am 29. März 2021 um 16:35

Ja, das hat das Buch auch bei mir geschafft. Ich stehe solchen Romanen oft etwas distanziert gegenüber. Das war hier nicht der Fall. Wells hat es geschafft, mich einzufangen und zu berühren. Mit Sams Schicksal und seinem Umgang damit. Er versteht es irgendwie, den Leser in den tiefsten Abgründen seiner Seele zu berühren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
LizzyCurse kommentierte am 29. März 2021 um 16:29

Ich war bei diesem Abschnitt auch unglaublich nahe am Wasser gebaut. Einerseits die unglaublich schönen und auch grenzwertigen Erfahrungen, die Sam gemacht hat an seinem Geburtstag. Er ist über seinen Schatten gesprungen und hat etwas vollkommen verrücktes gewagt - zusammen mit seinen Freunden - die er am Anfang des Sommers noch gar nicht gekannt hat! Und diese Erfahrungen, die Grenzen, die er überschritten hat, hätte er ohne die Bekanntschaft nie gewagt oder noch nicht mal daran gedacht. Wunderbar <3

Wo es wirklich um mich geschehen war, war noch nicht einmal der Tod seiner Mutter, obwohl ich da auch heftig heftig schlucken musste. Der Tod hat sich angekündigt, immer und immer wieder. Trotzdem trifft er einen verdammt unvorbereitet und ich hätte Sam gewünscht, dass er sich zumindest von seiner Mum hätte verabschieden können. Doch das war ihm nicht vergönnt. Wells dreht das Messer, das er dem Leser in die Seele stößt in dem Augenblick noch einmal genüsslich um. Doch nein, die Szene, die mir am meisten zu Herzen ging, war die Beerdigung - die nach den Wünschen seiner Mutter laut war, nicht andächtig und leise. Und Sam hat sie zu einer ihr würdigen Veranstaltung gemacht. Besser kann man doch ihr Andenken nicht ehren, oder?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
stefan182 kommentierte am 29. März 2021 um 18:46

Die Prüfungen fand ich auch zu radikal. Kirsties Hintergedanken sind zwar aller Ehren wert, aber insgesamt handelt sie hier unemphatisch. Kirstie hat für mich nicht bedacht, dass Sam ja noch jünger ist und er unbedingt zur Gruppe dazugehören möchte, sodass er leicht einem Gruppenzwang unterliegen kann und eher Dinge tut, die er nicht machen möchte. Aber letztendlich ist ja bei den Prüfungen alles gut ausgegangen und es kam zu einigen schön beschriebenen Szenen.

Der Tod der Mutter ist überaus tragisch. Einerseits, weil er genau zu dem Zeitpunkt kommt, in dem Sam höchstes Glück bzw. höchste Zufriedenheit gespürt hat, andererseits weil er - zumindest zu dem Zeitpunkt - noch vermeidbar gewesen wäre. Nicht der Krebs führte zum Tod, sondern ein übersehenes Aneurysma.

Schön fand ich auch, dass Sams Vater eine größere Tiefe erhält.

Ganz stark ist das letzte Kapitel. Durch das Gespräch der vier Freunde und besonders den letzten Satz, dass dies das "letzte Mal" war, dass die vier zusammen waren, ist im dritten Abschnitt alles möglich.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 05. April 2021 um 22:29

Thema Prüfungen: Das sehe ich genau wie Du.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
wbetty77 kommentierte am 30. März 2021 um 12:35

Sam ist eher der Außenseiter. Ich denke, dass zwar einige Gründe davon in seiner Kindheit liegen, weil er ein ängstliches Kind war. Vieles an seiner heutigen Situation ist aber der der Tatsache egschuldet, das Grady wenig Zukunft bietet, sodass sein bester Freund wegzog, sein Vater keinen Job findet, seine Schwester ebenfalls woanders ihr eigenes Leben führt. Und dann noch die bedrohliche Krankheit seiner Mutter, mit der er eine enge Verbindung hat. Das Verhältnis zu seinem Vater hingegen ist distanziert.

Sam ist ziemlich einsam. Bis ihn das Schicksal ins Kino führt. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag, Kirstie, Hightower und Cameron sind ebenfalls Außenseiter bzw. haben sie ähnliche Erfahrungen gemacht. Aus diesem Grund haben sie Verständnis für Sam und aus dem Trio wird ein Quartett. Es ist wunderbar beschrieben, wie Sam langsam aus sich heraus kommt und etwas wagt, zögerlich, mit Rückschlägen, doch sein Selbstwertgefühl wird größer.

Mit viel Feingefühl tastet sich Benedict Wells an die Familiensituation heran. Und es wird klar, dass es im Prinzip die Mutter ist, die alles zusammenhält. Sam hat Angst vor dem Verlust, aber auch große Angst davor, mit seinem Vater allein zu sein. Seine Freundschaft zu den anderen gibt ihm in dieser Situation Halt. Vor allem macht er endlich Erfahrungen, die Teenager machen sollten. Etwas verrücktes tun, sich verlieben, feiern, tanzen.

Es macht große Freude mit der Truppe mit zu ziehen. Der Autor findet den richtigen Ton zu jeder Szene. Auch die Länge und der Aufbau der Kapitel gefällt mir gut. Einige Mal haben mich allerdings allzu gewollt besondere Formulierungen etwas gestört. Es klang mir angestrengt klingt.

Ich bin neugierig auf den nächsten Teil. Ich denke auch, dass Kirstie nach dem Sommer auf das College geht und Sam das Herz brechen wird. Die Idee zu warten ist für einen Teenager jedoch eine harte Prüfung.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Glüxklaus kommentierte am 30. März 2021 um 21:38

Ich bin auch durch und rundum begeistert. Der ganze Roman ist in sich perfekt stimmig. So viele Bezüge im Roman auf den Roman. Nur ein Beispiel der erste Satz aus "Salzwasser" von Charles Simmons: "Im Sommer 1963 verliebte ich mich, und mein Vater ertrank." Sam schickt den Satz Kirstie in einem Brief, gleichzeitig erinnert der Satz doch sehr stark an den ersten Satz dieses Romans. 

Die Szene mit dem Inspector hat mir auch gefallen. Genau der richtige Lehrer für Sam! 

Ach ja, das Tape, das Sam für Kirstie macht. Geht es noch besser? Den Song "Everybody loves Beginnings" mit ersten Romansätzen. Geht es noch persönlicher? Einfach nur großartig! 

Bei Hard Land geht es am Ende also wirklich um Sex und Sam erlebt zum Schluss sein persönliches Hard Land. Das hat er sowas von verdient. 

 

Thema: Lieblingsstellen
Glüxklaus kommentierte am 31. März 2021 um 11:46

Ich kann mich kaum entscheiden. Als Romantikerin hat mir das Ende sehr gut gefallen. Ein perfektes, so stimmiges Ende. 

Aber auch die Erkenntnis von Sams Mutter auf S.110 ist mir in Erinnerung geblieben:
"Sie meinte, sie hätte erst spät begriffen, dass es darauf ankommt, sich mit den richtigen Leuten zu umgeben und an Orte zu gehen, an denen man sich wohl fühlt. Denn mit manchen Leuten ist man klein und und langweilig, und mit anderen spannend und aufregend, und der eine blüht eben in einer Disco auf, und die nächste bei einem Essen mit Freunden." 
Das ist etwas, dass ich meinen Kindern auch vermitteln möchte, dass es für jeden irgendwo die richtige Umgebung, einen richtigen Platz gibt.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
wbetty77 kommentierte am 31. März 2021 um 12:08

Sam wird 16 und erlebt einen grandiosen Tag. Kirstie bringt ihn dazu sich zu überwinden, Dinge zu tun, die für Sam noch wenige Wochen zuvor undenkbar waren.Es ist der richtige Zeitpunkt, Sam mit seinen Ängsten zu konfrontieren, da schon am nächsten Tag nichts mehr sein wird, wie es war. Ich kann Sams Entscheidung bei seinen Freunden zu bleiben gut nachvollziehen. Mit 16 sind Freunde nun mal wichtiger als Eltern.Man könnte direkt vermuten, dass jedes Schöne auch seinen Preis hat, aber ich finde es sehr vermessen. Niemand kann in die Zukunft sehen. Ich denke, dass Sam gerade durch diesen perfekten 16. Geburtstag gewappnet ist, für alles, was auf ihn zukommt. Dennoch zeigt Wells damit, wie wichtig es ist, gemeinsame Zeit zu nutzen, um zu reden.

Natürlich hat Sam Schuldgefühle und es wäre an seinem Vater ihm diese zu nehmen, doch auch er ist in seiner Unfähigkeit sich mitzuteilen nicht in der Lage seinem Sohn klar zu machen, dass es okay ist. Auch Jean kämpft mit ihren Schuldgefühlen.

Es war ein hoch emotionaler Abschnitt. Der Autor hat diesen Teil besonders feinfühlig, aber auch überaus authentisch geschildert. Diese Berg- und Talfahrt von Sams Gefühlen ist absolut stimmig. Ich konnte mich jedenfalls wiederfinden und die Charaktere nachvollziehen. Der Roman hat eine Leichtigkeit und zugleich eine Tiefe, die mich gepackt haben.

Ich hoffe, dass das Eis zwischen Sam und seinem Vater nun gebrochen ist, denn seine neuen Freunde werden Grady verlassen, um ans College zu gehen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
stefan182 kommentierte am 31. März 2021 um 12:10

Das Ende setzt ein paar wirklich schöne Akzente. Sam hat sich etwas von seinen Freunden emanzipiert, hat neue Freunde und eigene Hobbies gefunden und ist so insgesamt erwachsener geworden. Außerdem hat sich das Verhältnis zu seinem Vater entspannt, der insgesamt offener geworden ist.

Klasse fand ich, dass die Freundschaft der vier doch noch überdauert. Besonders hat mir dabei gefallen, dass Hightower derjenige war, der immer auf Sams Briefe reagiert hat. Dadurch wird er für mich zur emphatischten Figur, auch wenn er immer eher im Hintergrund stand: Der Schweigsame, der aber unheimlich viel Gefühl besitzt und ein gutes Gespür für eine Mitmenschen hat. Toll fand ich auch, dass Cameron nach Grady zurückkehrt, das Larry's weiterführt und so das machen kann, was ihm am meisten liegt - und dafür auch die Anerkennung seines Vaters bekommt.

Interessant ist auch, dass am Ende das fiktive Buch "Hard Land" eine größere Rolle einnimmt, wobei im Kleinen der literarische Interpretationsprozess durchgespielt wird (Interpretation der Oberflächenstruktur/Suche nach Metaphern/alternative Interpretationsmöglichkeiten/Offenheit der Interpretation).

Insgesamt bin ich echt froh, durch "Hard Land" kennengelernt zu haben. Er ist ein außergewöhnlicher, emphatischer Erzähler, der Geschichten mit unglaublicher Tiefe schreibt. Jetzt werde ich erstmal seine anderen Bücher nachholen :)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Maggy kommentierte am 31. März 2021 um 14:37

Der zweite Teil hat mich sehr gefesselt und ich habe ihn fast in einem weg gelesen. Das am Geburtstag ein Wendepunkt im Leben von Sam ist, erfährt man schon im ersten Tei und um so gespannter war ich auf den zweiten Teil. Die Prüfungen am Geburtstag, vor allem der Sprung von der Klippe, sind wichtige Moment für Sams Selbstbewustsein und gut gewählt, denn nur durch so eine krasse Überwindung bzw. Erfahrung kann eine so große Veränderung in seinem Selbstbewusstsein, die ja im Laufe des Buches sichtbar wird, erklärt werden, denke ich.

Wells beschreibt sehr eindrücklich die Gefühle von Sam nach dem Tod seiner Mutter. Er hat mich damit sehr berührt und ich finde, dass er es außerordentlich gut geschafft hat die Gefühle in Worte zu fassen.

Was mir jedoch nicht gefallen hat, war das Zusammentreffen von Sam und Chuck vor der Beerdigung. Auch, wenn Sams Reaktion nachvollziehbar ist, war mir das doch zu viel und für meinen Geschmack zu unrealistisch.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
wbetty77 kommentierte am 02. April 2021 um 18:12

Da bin ich ganz bei dir. Mich hat die Prügelei vor der Beerdigung auch irritiert und ich fand sie total unnötig. Ich kann verstehen, dass Sam keine Lust auf die Trauergemeinde hatte, aber das er die Zeit vergisst, halte ich für unwahrscheinlich. Auch wenn er sich in einer totalen Ausnahmesituation befindet und seine Wut rauslässt, wirkte die Sache auf mich sehr weit hergeholt und konstruiert.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 05. April 2021 um 22:33

Ich finde das nicht unrealistisch, dass er die Zeit in dieser Situation vergisst. Mir hätte das genauso passieren können. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
wbetty77 kommentierte am 06. April 2021 um 12:57

Das er mit niemanden reden möchte, kann ich absolut verstehen. Gerade seine Eltern zu beerdigen ist eine extreme Situtation, da geht man nicht spazieren und vergisst die Zeit, weil man nämlich an nichts anders denkt, es endlich hinter sich zu bringen. Bei der Beerdigung meiner Eltern habe ich darauf geachtet, früh da zu sein und so ziemlich als Erste in der Kapelle Platz zu nehmen. Zum einen, um Gesprächen aus dem Weg zu gehen, zum anderen, um mich zu sammeln.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 06. April 2021 um 15:37

Das ist Dein Erfahrungshorizont und absolut zu akzeptieren. Aber verschiedene Menschen reagieren auf verschiedene Extremsituationen unterschiedlich. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Noelli13 kommentierte am 09. April 2021 um 10:05

Das Sam so auf die Beerdigung seiner Mutter reagiert hat, kann ich schon nachvollziehen, auch wenn ich persönlich wahrscheinlich nie so reagieren würde. Aber ja, wie du schon gesagt hast, Menschen reagieren unterschiedlich in Ausnahmesituatuonen. Da gibt es eigentlich kein richtig oder falsch.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Dimity74 kommentierte am 04. April 2021 um 18:45

Ich stimme hier voll zu, die Prügelei hätte ich nicht gebraucht.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
lesewelten kommentierte am 02. April 2021 um 10:04

Ich wäre sehr gern bei der Leseprobe dabei, weil ich schon so viel gutes über das Buch gehört habe. Es steht also schon klar auf meiner Leseliste.:)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
wbetty77 kommentierte am 02. April 2021 um 18:46

"Trauer ist ein Marathon", ein sehr wahrer Satz. Auch Sam beginnt das zu verstehen. Der Sommer ist vorbei, seine Freunde fort. Zum Glück sagt ihm sein Vater, dass seine Mutter Verständnis dafür hatte, das er seinen Geburtstag mit Freunden gefeiert und seine Eltern versetzt hat. Ganz wichtig ist es, dass sein Vater erzählt wie viel Spaß seine Mutter an ihrem letzten Abend hatte. Es ist so wichtig, dass Sam Frieden mit diesem Abend schließt und keine Schuldgefühle mehr hat. Ich war nach dem Abschnitt echt erleichtert. Der Wohnungswechsel tut Vater und Sohn sicher gut. Das Zustecken des Holzlöwens ist sehr berührend. Manchmal sind Gesten wertvoller als Worte

Auch die Geschichte des Inspektor ist für Sam wichtig, um zu begreifen, dass das Leben weitergeht. Gute oder schlechte Zeiten, sie gehen vorbei. Sam ist selbstbewußter, was man auch an der Szene mit dem neuen Lehrer sieht. Er hat sich akzeptiert, wie er ist und agiert nun aus einem Selbstverständnis heraus, das er vorher nicht hatte.

Cameron ist der neue Larry, das hat mich amüsiert. Zu Cameron passt es, wie auch die anderen Pläne, die er für Gradys Nachtleben hat. Sam hat einen Job und freundet sich mit Leuten seines Alters an. Das Leben geht weiter, der Sommer hat dafür die Weichen gestellt.

Bis hierher hatte mich der Roman trotz gewisser Oberflächlichkeiten für sich eingenommen. Ich liebe diese 80iger Jahre Filme von Breakfast Club, Pretty in Pink, St. Elmos Fire bis zu Ferries macht blau und diesen Spirit habe ich in weiten Teilen des Romans gespürt. Doch das Ende geht für mich überhaupt nicht. Ehrlich gesagt finde ich es richtig schlecht! Meiner Meinung ist dermaßen angestrengt gewollt, dass sich auf den letzten Seiten des Buches eine riesige Welle der Enttäuschung in mir breit gemacht hat. Als ob Kirstie ehrliches Interesse an Sam hat? Sie ist ziemlich oberflächlich in Sachen Jungs und Sex. Das ist eine einmalige Sache und dann verschwindet sie wieder in ihr neues Leben. Ich hätte Sam eine echte Liebe gegönnt. Echt schade.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Fornika kommentierte am 03. April 2021 um 15:45

Doch das Ende geht für mich überhaupt nicht. Ehrlich gesagt finde ich es richtig schlecht!

 

Ich fand das auch nicht gut, und zu viel auf Happy End getrimmt. Wie unrealistisch, dass sie aus dem Nichts auftaucht und mit ihm auf dem Boot verschwindet. Der Rest des Buches hat für mich viel besser gepasst.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
wbetty77 kommentierte am 04. April 2021 um 15:42

Mein Eindruck ist, dass Kirstie sich geschmeichelt fühlt, das Sam in sie verliebt ist. Sie spielt die ganze Zeit mit ihm. Mit Kirstie ist es eine einmalige Sache und dann ist sie wieder weg. Für Sam hätte ich mir gewünscht, dass er sich neu verliebt, in ein Mädchen, das seine Gefühle erwidert.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Dimity74 kommentierte am 04. April 2021 um 20:55

Das Ende rund um Kirstie kam mir zu abrupt, es kündigte sich mit keiner Zeile an. Das es sich sehr gewollt anfühlt, ist mir erst bewusst geworden, als ich deine Sätze gelesen habe. Vorher konnte ich das irgendwie nicht richtig benennen. Ich freue mich svhon etwas für Sam in dieser Beziehung, hätte mir aber eine andere Anbahnung gewünscht. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
wbetty77 kommentierte am 05. April 2021 um 13:37

Ich denke, die anderen haben mit ihren Kommentaren hier Recht, es geht nicht um Liebe, sondern um den ersten Sex, der zum Erwachsen werden dazu gehört. Nur bin ich mir eben nicht sicher, ob Sam das wirklich klar ist. Meine Skepsis liegt wahrscheinlich auch darin, dass ich Kirstie nicht sonderlich mag. Sie ist mir zu oberflächlich.

Thema: Lieblingsstellen
wbetty77 kommentierte am 02. April 2021 um 18:59

Freundschaften in der Schule sind wie Freundschaften im Knast: Man weiß erst draußen im richtigen Leben, was sie wert sind. (Seite 264)

Trauer ist kein Sprint, Trauer ist ein Marathon. (Seite 274)

Denn mit manchen Leuten ist man klein und langweilig, und mit anderen spannend und aufregend, und der eine blüht eben in der Disco auf, und die nächste bei einem Essen mit Freunden.(S. 110)

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Kochbuch-Junkie kommentierte am 03. April 2021 um 13:54

Ein typisches Diogenes Cover. Und jemand, der seinen Blick nachdenklich (und vielleicht wehmütig) Indie Ferne schweifen lässt. Mir gefällt es soweit gut. Irgendwie ruhig und unaufgeregt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Fornika kommentierte am 03. April 2021 um 15:47

Mich hat Hard Land auf amüsante und doch feinfühlige Weise abgeholt. Manchmal fand ich Kirsties Figur zu klischeehaft, auch das Ende gefiel mir nicht gar so gut. Insgesamt war es aber wirklich ein tolle Ausflug in die 80er, den ich sehr genossen habe.
 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Dimity74 kommentierte am 03. April 2021 um 19:21

Ich bin nun auch dazu gekommen den ersten Teil zu lesen und war gleich mittendrin.

Die Achtziger sind ja meine Jahre der Schulzeit und einiges von derm was Sam so beschreibt kommt mir bekannt vor. Dieses Gefühl von Wut, ohne zu wissen was und auf wen. Die Episode auf der Party als Kirsten mit dem anderen Jungen mitgeht, fast ein Deja Vu für mich. Was haben wir nicht alles für idiotische Dinge getan, schüchtern wie wir waren. 

Als Mutter kann ich dann natürlich auch wieder Parallelen zum Verhalten meiner Kinder in diesem Alter ziehen. Einerseits zu alt für ein Küsschen, aber andererseits gerne noch die Kuschelmomente genießen. Wirklich sehr aus dem Leben, ohne kitschig zu sein, oder Klischees zu bedienen. Zeugt von einer guten Beobachtungsgabe des Autors.

Bisher mein erstes Buch von Bededict Wells, seine Art zu schreiben gefällt mir sehr, er schafft es Bilder im Kopf zu erzeugen, ohne zu sehr auszuufern in seinen Beschreibungen..

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Arbutus kommentierte am 04. April 2021 um 13:12

Ja, die fein Beobachtungsgabe ist es auch, was ich an Wells sehr schätze. 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
Arbutus kommentierte am 04. April 2021 um 13:00

So, nach einer Woch Abtauchen (musste sein) bin ich jetzt wieder ganz bei Euch. Frohe Ostern übrigens! Auch wenn ich denn Anschluss hier wahrscheinlich etwas verloren habe...

21-23

„Er heißt auch gar nicht Larry, sondern Arthur, und er meinte, schon der Typ vor ihm habe nicht Larry geheißen!“ Für solche kleinen Schenkelklopfer am Rande liebe ich Benedict Wells. Man bekommt einfach immer wieder gute Laune beim Lesen. 

„Aber was, wenn auch das falsch war? Wenn das wahre Ich eben nicht die eigenen Gedanken, Gefühle und inneren Stimmen war, sondern etwas dahinter, das man nur erahnen, aber nie ganz erwischen konnte?“ Aha. Spannend. - „der innere Puppenspieler“ - interessant.

„Die Finger eines Meisters“? Klingt nicht gut. Ich muss an Bilbo Beutling denken. Jetzt muss ich leider weiterlesen...

Das ist ein unfaires Spiel. Es erinnert mich an Rumpelstilzchen. „Du hast es mir versprochen.“ Heieieiei. Gefällt mir nicht.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Dimity74 kommentierte am 04. April 2021 um 18:50

Was für ein Abschnitt. Wir wissen ja schon seit Beginn des Buches, was an diesem Tag passieren wird, deshalb wurde der ganze Tag, mit diesen tollen, aber auch grenzwertigen, Erlebnissen von einer gewissen Melancholie überschattet. Das Sam nun gerade am besten Tag seines Lebens seine Mutter verliert ist tragisch und unter den Umständen weckt es verständlicherweise Schuldgefühle in ihm. 

Wärend der gesamten Lektüre rund um den Tod und die Beerdigung hatte ich Tränen in den Augen. Ich fand es hoch emotional, auf eine sehr sanfte Weise.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Dimity74 kommentierte am 04. April 2021 um 21:05

Den letzten Teil hab ich gleich nahtlos weitergelesen. Sam's Entwicklung hat mir gut gefallen, in mehrerer Hinsicht ist er reifer, erwachsener geworden. Ich habe mir in diesem Abschnitt mehrere Stellen markiert, besonders auch den Satz mit dem Tod als Marathon. Es sind zwar keine ersten Sätze, aber trotzdem so aussagekräftig.

Die Entwicklung der Freundschaft der Vier ist recht typisch, vielleicht auch ein bisschen ein Klischee. Dieses sich versprechen, immer in Kontakt zu bleiben, egal was passiert, um es dann gar nicht erwarten zu können alles hinter sich zu lassen. Ich denke hier haben sich Einige von und uns wiedergefunden. Meist erkennt man erst Jahre später, was man da tatsächlich zurück gelassen hat und wird nostalgisch. Mich verwundert etwas, das es hier so schnell geht, besonders bei Cameron. Ich hätte die Rückkehr und auch das Zusammentreffen mit Kirstie eigentlich erst weiter in der Zukunft erwartet. 

Mir hat das Buch gut gefallen, ein paar Abstriche hie und da, die ich dem Autor gern verzeihe. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Kikiwee17 kommentierte am 04. April 2021 um 21:13

Ich habe mich ja gefragt, was in diesem dritten Abschnitt noch passieren wird, nachdem Kirstie, Hightower und Cameron ihrer Wege gegangen sind, aber dieser Abschnitt konnte mich ebenso fesseln, wie die vorherigen. Besonders die Analyse von Hard Land im Unterricht und die Gespräche mit dem Lehrer fand ich gelungen. Sam findet neue Freunde und geht neue Wege, auch wenn seine "alten" Freunde in Gedanken oft dabei sind.

Schön, dass es am Ende nochmal ein Wiedersehen gab. Mir hat die Szene auf dem See gut gefallen. Ich glaube hier geht es nicht um die große Liebe, sondern ums erwachsen werden und da gehört der erste Sex irgendwie dazu. Und das muss ja nicht zwingend die Liebe sein, die in alle Ewigkeiten hält.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:33

... das sehe ich auch so: Es geht um den ersten Sex - und wenn der immerhin mit der ersten großen Liebe ist, dann hat Sam doch irgendwie Glück. Langfristig wird er irgendwann ein anderes Mädchen finden - bzw. wohl noch einige - er muss sich ja nicht so früh festlegen wie seine Eltern....

Die Szene auf dem See passte auch zum fiktiven Gedicht "Hard Land", das Buch wurde dadurch abgerundet. Gedicht analysiert und in den Roman eingebunden. Geschickt.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 01:33

... das sehe ich auch so: Es geht um den ersten Sex - und wenn der immerhin mit der ersten großen Liebe ist, dann hat Sam doch irgendwie Glück. Langfristig wird er irgendwann ein anderes Mädchen finden - bzw. wohl noch einige - er muss sich ja nicht so früh festlegen wie seine Eltern....

Die Szene auf dem See passte auch zum fiktiven Gedicht "Hard Land", das Buch wurde dadurch abgerundet. Gedicht analysiert und in den Roman eingebunden. Geschickt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Kikiwee17 kommentierte am 04. April 2021 um 21:26

Vielen Dank. dass ich bei dieser Leserunde dabei sein konnte. Ich habe das Buch vom ersten bis zum letzten Satz geliebt. Ein Lesehighlight und Herzensbuch von mir. Jetzt muss ich unbedingt die anderen Bücher des Autors lesen.

Hier der Link zu meiner Rezension, die ich in den nächsten Tagen noch auf anderen Seiten veröffentlichen werde.

https://wasliestdu.de/rezension/back-to-the-80s-2

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 04. April 2021 um 23:32

Nummer 24

Dieser Hund von Autor schafft es, dass ich weiterlese. Genauso, wie Kirstie Sam dazu bringt, etwas zu tun, was er nicht tun will. Manipulation nennt man so etwas. 

Nein. Nein. Nein. „Ich wusste nicht, wieso, aber, ja, ich spürte, dass ich es tun musste.“ Genauso geht Manipulation. 

So, nach dem Kapitel habe ich erstmal genug von dem Scheiß. Pause.

Thema: Deine Meinung zum Buch
stefan182 kommentierte am 05. April 2021 um 11:54

Mir hat "Hard Land" sehr gut gefallen! Danke, dass ich dabei sein durfte :)

Hier noch der Link zu meiner Rezension: https://wasliestdu.de/rezension/die-entdeckung-der-euphancholie

Thema: Deine Meinung zum Buch
wbetty77 kommentierte am 05. April 2021 um 15:14

Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar und die Möglichkeit an der Leserunde teilzunehmen. Bis auf einige Stellen, die in meinen Augen etwas über das Ziel hinaus geschossen sind und dem banalen Schluss, das ich nach dieser tollen Geschichte ziemlich frustrierend fand, hat mich der Roman in seinen Bann gezogen. Ich habe den Sommer mit Sam und seinen Freunden genossen und mit ihm getrauert.

Meine Rezension, die ich auch auf weiteren Internetplattformen (Lesejury, Thalia etc) sowie ausführlicher auf meinen Blog und den zugehörigen Social Media Kanälen veröffentlichen werde.

https://wasliestdu.de/rezension/unterhaltende-zeitreise-aber-nicht-ueber...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Dimity74 kommentierte am 05. April 2021 um 21:50

Es war für mich meine erste Leserunde hier und dann mit diesem wunderschönen Buch. Ein gelungenes erstes Mal würde ich sagen. Ich bedanke mich herzlich für das Leseexemplar und die Runde hier. Meine Rezension erscheint natürlich noch auf weiteren Plattformen

 

https://wasliestdu.de/rezension/nostalgische-zeitreise-die-erinnerungen-weckt

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 05. April 2021 um 22:07

25/26

Na klar, und jetzt wird gekifft. Immerhin danke ich dem geschätzten Autor aufrichtig für die „Zensierte Fassung“ des geschilderten Fantasietraums. 

Ehrlich, kannte man damals im Westen schon Mangas? 

Und das verstehe ich nicht: „Grady ist wie ein Pornokino in Zeiten der VHS-Kassette.“  lässt Wells Cameron sagen. Aber das waren doch die Zeiten der VHS-Kassette. Was anderes gab‘s doch noch gar nicht! 

Bin mal gespannt, wie das jetzt weitergeht. Entweder mit einer üblen Moral von der Geschicht‘ - sowas  mag ich überhaupt nicht - oder mit gar keiner Moral - sowas mag ich noch weniger.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
wandagreen kommentierte am 06. April 2021 um 00:00

Oho, Arbutili - vllt doch nicht dein Buch? Ich finde ja Kirstie in vielerlei Hinsicht als Figur gebrochen. Guter Ansatz - aber vom Autor dann doch verkorkst.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 06. April 2021 um 15:40

Ja spotte Du nur. Meine Entscheidung, wie ich das Buch finde, fällt erst am Ende ; )

Thema: Deine Meinung zum Buch
Emep29 kommentierte am 06. April 2021 um 09:46

Es war ein schöner Sommer mit Sam - nicht immer und auch das Ende hat mich nicht so überzeugt. Die Stimmung im Buch war gut getroffen, meine Teenagerzeit lag auch in den 80ern, daher war es häufig ein "Ach ja, stimmt ja"-Erlebnis. Insgesamt eine schöne Erzählung. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Biggieule kommentierte am 06. April 2021 um 11:40

Das Buch gehört in jedem Fall zu den Lesehighlights des Jahres 2021

Hier der Link zu meiner Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/sehr-gut-646

Thema: Deine Meinung zum Buch
Maggy kommentierte am 06. April 2021 um 11:53

Auch ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein konnte. Vielen Dank dafür!

Mir hat Hard Land sehr gut gefallen, auch wenn ich wenige Stellen zu viel des Guten fand. Insgesamt mag ich aber die Art wie Benedict Wells schreibt sehr gerne. Für mich ein absolut empfelenswertes Buch!
 

Thema: Deine Meinung zum Buch
kommentierte am 06. April 2021 um 14:10

Der 15-jährige Sam wächst in einer US-amerikanischen Kleinstadt auf, die ihre beste Zeit hinter sich hat. Sam ist still, ängstlich und kommt bei anderen Jugendlichen nicht gut an. Die Beziehung zu seinem arbeitslosen Vater ist schwierig, seine Mutter ist krebskrank und seine ältere Schwester ist längst ausgezogen.

Im Sommer 1985 sucht Sam sich einen Ferienjob in einem Kino, bei dem er drei ältere Jugendliche kennenlernt. Nachdem er seine ihm eigene Schüchternheit überwindet nehmen sie ihn in ihre Clique auf und er verbringt den Sommer mit ihnen. Er verliebt sich in Kristie, und obwohl oder vielleicht auch gerade weil allen klar ist, dass das der einzige gemeinsame Sommer sein wird, verbringen sie unvergleichliche Wochen miteinander. Und ausgerechnet an dem Abend, an dem er sich entscheidet, lieber Zeit mit seinen Freunden als mit seinen Eltern zu verbringen, stirbt seine Mutter.

Was für ein Buch! Ich war Sam! Ich habe seine Emotionen mitempfunden und mich teilweise erst durch diesen Roman erinnert. Obwohl seine familiäre Situation schwierig ist, erfährt er viel Unterstützung durch die todkranke Mutter, der die Liebe zum Sohn mehr bedeutet als das eigene Leid. Und selbst der Vater und die abwesende Schwester tragen ihn, als es soweit ist und er mit dem Verlust der Mutter klarkommen muss. So viele kluge Sätze stehen in diesem Buch, die man unbedingt nochmal lesen muss, wenn die Spannung über den Ausgang der Geschichte gewichen ist. Klare Leseempfehlung von mir!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Glüxklaus kommentierte am 06. April 2021 um 15:29

Danke, dass ich mitlesen durfte. Mich hat der Roman wirklich begeistert. Hab schon lange kein Buch mehr gelesen, das mir so gut gefallen hat.
 

Hier meine  Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/grossartiger-roman-1

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 14:02

39-44

Sieht ganz danach aus, als würde Gott im Laufe der Story endgültig in der Requisite abgegeben werden. Das ist bedauerlich. War aber irgendwie klar, bei der Klischeehaftigkeit, mit der die Religion zuvor bereits abgehandelt wurde. Dafür haben wir nun im Inspektor einen feinen Ersatzprediger gefunden. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 22:32

45

Die Überraschung mit Cameron ist gelungen.

Uoah, die Mädels saßen in der Pause alle bei irgendeinem Jungen auf dem Schoß? Alter...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 23:17

47

Jetzt plätschert es ein bisschen.

Absolut verständlich, die Gefühle von Sam am Ende des Kapitels. Dabei bin ich sicher, dass das Lied ziemlich gut war.

48

„Für eine Millisekunde schien ich etwas zu begreifen. 

Dann verschwand der Gedanke wieder.“ 

Solche Stellen liebe ich.

49

Im Moment kommt mir alles etwas ungeordnet vor. 

Aber die plötzlichen Momente der Wärme sind so schön. 

Also, die Kirstie, die hat einen Hang zur Theatralik....

Und irgendwie frage ich mich, ob es damals diese Kategorie schon gab, zumal in der Originalsprache, „Coming of Age“ ...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Arbutus kommentierte am 07. April 2021 um 23:21

Echt jetzt, diese „Bewerbung um ein Freiexemplar“ nervt allmählich. Eben habe ich dieses Versatzstück aus meinen Lektüremitschriften dort wiedergefunden, das eigentlich hierher gehört:

Thema: Deine Meinung zum Buch
pemberley1 kommentierte am 07. April 2021 um 23:40

Zwar nicht als Gewinner der Leserunde, aber trotzdem als Genießerin des Buches, hier meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/die-pfade-mehrerer-leben-treffen-aufeina...

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Arbutus kommentierte am 08. April 2021 um 22:16

So, nun bin ich auch durch. Hat mir Spaß gemacht, auch wenn ich nicht alles so positiv bewertet habe wie die Mehrzahl hier. Vielen Dank, dass ich dabeisein konnte! 

https://wasliestdu.de/rezension/von-der-rettung-einer-kleinstadt-oder-ge...

Thema: Lieblingsstellen
Arbutus kommentierte am 08. April 2021 um 22:20

„Für eine Millisekunde schien ich etwas zu begreifen. 

Dann verschwand der Gedanke wieder.“

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Corsicana kommentierte am 09. April 2021 um 01:51

OH nein, mein Plan ist schief gegangen. Da wollte ich das Buch komplett über Ostern in Ruhe lesen - und dann hat das nicht geklappt - zu viel Hektik. Und die letzten Tage zu viel zu tun im Job. Ich versuche es am Wochenende - es wäre zu schade, durch die letzten 100 Seiten einfach so zu fliegen. Sorry.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 162
Noelli13 kommentierte am 09. April 2021 um 09:37

Ich habe das Buch mittlerweile schon gelesen, komme aber jetzt erst dazu hier die einzelnen Abschnitte zu kommentieren. Ich bitte das zu entschuldigen.

Durch den ersten Abschnitt des Buches bin ich tatsächlich nur so durchgeflogen. Ich habe letztes Jahr ''Vom Ende der Einsamkeit'' von Benedict Wells gelesen und habe es so sehr geliebt, weil es für mich so ein ganz besonderes Gefühl vermittelt hat. Ich hatte gehofft, dieses Gefühl auch bei Hard Land wiederzufinden und hatte gleichzeitig Angst, hier enttäuscht zu werden. Aber ich muss sagen, bereits auf den ersten Seiten hatte ich wieder dieses Gefühl beim Lesen wie bei ''Vom Ende der Einsamkeit' '. Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist einfach ein wohliges, gemütliches, gleichzeitig auch sehr melancholisches Gefühl.

Mit Sam konnte ich mich von Anfang an identifizieren. Ehrlich gesagt, war meine Jugend genauso wie seine, jedenfalls was den Part mit den Freunden betrifft. Als Kind hatte ich viele Freunde und Leute um mich herum, als Jugendliche dann nicht mehr. Das führte auch dazu, dass ich immer schüchterner wurde. Deshalb haben mich die Szenen sehr berührt, als Sam anfängt in dem Kino zu arbeiten und anfangs nicht so recht dazugehört und immer mit ansieht, wie Kirsten und Co. in ihrer Clique abhängen und Sam sogar darum bitten, bei einer Unternehmung nicht mitzukommen weil sie lieber als eingeschworene Clique etwas unternehmen wollen. Da habe ich irgendwie den selben Schmerz gefühlt wie Sam.

Gleichzeitig ist Sam aber auch sehr ambitioniert. Auch wenn er schüchtern und introvertiert ist, verlässt er seine Komfortzone und will etwas an seiner Situation ändern. Ich war damals viel zu schüchtern und unselbstbewusst um mir einen Nebenjob zu suchen. Das bewundere ich sehr an Sam. Er lässt sich auf jeden Fall nicht unterkriegen.

Der Schreibstil von Benedict Wells ist wieder 1a. Lässt sich super leicht lesen und ist dabei trotzdem nicht oberflächlich. Den ersten Abschnitt habe ich sehr geliebt!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 163 bis 266
Noelli13 kommentierte am 09. April 2021 um 10:00

Der zweite Abschnitt knüpfte für mich nahtlos an die Qualität des ersten Abschnitts an, ließ dann aber etwas nach meiner Meinung nach. Ich kann nicht mal wirklich beschreiben was der Auslöser dafür war, aber am Ende des zweiten Abschnitts musste ich das Buch erst einmal für ein paar Tage pausieren, weil es mir, glaube ich, einfach etwas zu viel wurde und es zu sehr ins Kitschige abdriftete.

Der Tod von Sams Mutter und Sams Gedanken und Schuldgefühle haben mich allerdings sehr berührt. Auch ich habe nicht damit gerechnet, dass Sams Mutter so schnell und plötzlich sterben wird. Hatte eher gedacht, dass wir ihr Sterben und ihr Leiden lange begleiten werden. So ist es einerseits ein harter Einschnitt für Sam, andererseits aber vielleicht auch ''besser'', weil seine Mutter nicht mehr so viel leiden muss und auch Sams Vater und Sam nicht mehr so viel leiden müssen, weil sie der Mutter beim Leiden nicht mehr zusehen müssen.

Den Mutproben stehe ich auch etwas kritisch gegenüber. Einerseits sorgen sie natürlich dafür, dass Sam etwas erlebt und auch sich rauskommt, andererseits fand ich Mutproben einfach schon immer total ätzend und dämlich. Sie sind nur Gruppenzwang und zeugen meiner Meinung nach nicht gerade von echter Freundschaft wenn man von seinen ''Freunden'' dazugedrängt wird, etwas zu tun was man eigentlich gar nicht tun will, nur um ihre ''Freundschaft'' nicht zu verlieren und weiterhin dazu zugehören. Aber gut, irgendwie passen sie ja auch zur Geschichte.

Thema: Deine Meinung zum Buch
milkshake kommentierte am 15. April 2021 um 21:48

Nach einigen Wochen danach eine frisch getippte Rezension: 

https://wasliestdu.de/rezension/das-sommergefuehl-das-gerade-so-sehr-geb...

Mir hat das Buch sehr sehr gut gefallen und ich habe denke ich in der Rezension ganz gut herausgearbeitet, woran das lag und dass es ein Buch genau zur richtigen Zeit war!

Thema: Lieblingsstellen
milkshake kommentierte am 15. April 2021 um 21:54

"Innerlich aber warteten wir alle nur auf neue schlechte Nachrichten. Denn der Tod saß die ganze Zeit bei uns am Küchentisch, trank seinen Kaffee, blickte stumm auf die Uhr." (S. 35)

"und es brauchte nichts, sich blind zu stellen, wenn man es einmal gesehen hatte." (S. 40)

"Nun war mein Kopf vollgestopft mit diesen fremden Orten und Menschen, während Grady wie eine alte Jeans wirkte, aus der ich längst herausgewachsen war."

 

Um mal nur einige zu nennen. Aber insgesamt gab es sehr viele sehr schöne und bedeutsame Szenen, die ich mir nicht notiert habe, weil ich sie sprachlich nicht herausragend fand, aber dennoch schön. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Corsicana kommentierte am 20. April 2021 um 00:58

Hier  nun auch meine Meinung zum Buch. Ich konnte eine ganze Weile nicht weiterlesen, weil mich der drohende Tod der Mutter zu sehr mitgenommen hat. Aber ich bin im Endeffekt froh, doch zu Ende gelesen zu haben. Denn es kam noch so viel Tröstliches und Schönes und Menschliches. Wieder ein "großer" Roman von Benedict Wells. 

Und an die 80er habe ich persönlich mich gerne erinnert, damals war ich Studentin und habe die Zeit sehr genossen.

https://wasliestdu.de/rezension/unsagbar-traurig-und-unsagbar-schoen

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 267 bis Ende
Noelli13 kommentierte am 21. April 2021 um 15:27

Das Ende hat mir wirklich gut gefallen. Nachdem ich das Buch im Mittelteil kurzzeitig pausieren musste, weil es mir doch zu sehr in den Kitsch abdriftete, bin ich jetzt wieder versöhnt. Sam hatte ich mittlerweile richtig lieb gewonnen und wollte ihn eigentlich gar nicht mehr verlassen. Er ist auf jeden Fall sehr gereift und erwachsener geworden. Die Entwicklung, die er durchgemacht hat, fand ich sehr nachvollziehbar und schön. Auch wie sich die Freundschaft der vier weiterentwickelt, war schön zu lesen. Cameron war das gesamte Buch über ein sehr sympathischer Charakter, aber das er dann auch noch das Larry's kauft und es weiterführt, war auf jeden Fall noch das Sahnehäubchen. 

Generell war das Buch wirklich ein tolles Leseerlebnis, wenn auch an manchen Stellen vielleicht zu "gewollt" und doch etwas ins Kitschige abdriftend. Das hat mir bei "Vom Ende der Einsamkeit" einfach besser gefallen, da fühlte sich die Geschichte irgendwie "leichter" an und nicht so bemüht. Nichtsdestotrotz ein wirklich schönes Buch, was ich im Großen und Ganzen gerne gelesen habe. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Noelli13 kommentierte am 21. April 2021 um 16:07

Bitte entschuldigt die Verspätung. Nun kommt auch meine Rezension zu dem Buch. Vielen Dank, dass ich bei dieser Leserunde mitlesen durfte.

https://wasliestdu.de/rezension/melancholisch-hoffnungsvoll-und-sehr-atm...

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Rezensionen zu diesem Buch